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So will das Nieskyer Rathaus bürgerfreundlicher werden

Bearbeitungszeiten sollen verkürzt werden. Der erste Schritt ist getan - mit einer neuen Ämterstruktur. Dabei wird es nicht bleiben.

Von Steffen Gerhardt
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Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann skizziert die Neuaufteilung der Stadtverwaltung in drei Fachgebiete.
Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann skizziert die Neuaufteilung der Stadtverwaltung in drei Fachgebiete. © André Schulze

Der Bürger soll es einfacher und überschaubarer haben, wenn er ins Nieskyer Rathaus kommt, um die Verwaltung in Anspruch zu nehmen. Das ist ein Aspekt aus der neuen Personalstruktur der Stadtverwaltung, die der Stadtrat am Montagabend einstimmig verabschiedet hat.

Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann verfolgt mit dem Umkrempeln der Verwaltung zwei Ziele: Zum einen, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt mehr Gewicht bekommt. Zum anderen, dass unter Beibehalten der bisherigen Funktionen und Leistungen sich die Verwaltungsarbeit qualitativ verbessert und effizienter wird. Kurzum, klare Aufgabenteilung und Zuständigkeiten. Das soll sich auch in kürzeren Bearbeitungszeiten von Bürgeranträgen und -anliegen widerspiegeln.

Drei statt bisher sechs Fachämter

Für die Oberbürgermeisterin ist das ein Prozess, der in Gang kommen und in den nächsten Monaten umgesetzt werden muss. Personalgespräche mit den Mitarbeitern hat sie geführt, sagte Frau Uhlemann im Stadtrat, und die Mannschaft ist auf die Veränderungen eingestimmt. Statt der sechs Fachbereiche gibt es nur noch drei. Sie nennen sich "Stadt- und Wirtschaftsentwicklung", "Finanzen und Controlling" sowie "Zentrale Dienste".

Bei den zentralen Diensten ist alles angesiedelt, was für den Bürger wichtig ist. Dazu zählen die Sachbereiche Ordnung und Sicherheit, Kultur und Sport, Jugend und Familie, Kinderbetreuung, Straßenverkehr sowie Feuerwehr. Aber auch die besser als Einwohnermeldeamt und Standesamt bekannten Behörden sind den zentralen Diensten untergeordnet.

Der Fachbereich Finanzen und Controlling beinhaltet alles, was mit Geld, Steuern, Gebühren und Abgaben zu tun hat - bis hin zur Vollstreckung. Die Stadt- und Wirtschaftsentwicklung umfasst die städtische Infrastruktur. Von Baurecht über Straßen- und Breitbandausbau, Gewässerunterhaltung, Wald, Liegenschaften, Bauhof bis hin zum Friedhof. Schwerpunkt dieser dritten Säule ist die Wirtschafts- und Tourismusförderung, einschließlich dem angestrebten City-Management.

Drei Stellen sind neu zu besetzen

Das Ämtergerüst steht also, nun muss es personell ausgefüllt werden. Dazu schreibt die Stadt die drei Leiterstellen aus. "Bewerben können sich sowohl die Mitarbeiter, als auch Personen von außerhalb", sagt die Oberbürgermeisterin zu dem Prozedere. In sechs Wochen sollen die Bewerbungen vorliegen, um eine Auswahl treffen zu können. Bis zum Jahresende sollen die drei Fachbereichsstellen besetzt sein. Erst dann kommt die neue Struktur zum Tragen.

Die Oberbürgermeisterin trägt zwar die Verantwortung über alle Bereiche, aber die neue Struktur entlastet sie auch ein Stück weit. So ist der Sachbereich Kita, Hort und Schule jetzt bei den Zentralen Diensten und nicht mehr OB-Sache wie bei ihrer Vorgängerin. Was ihr direkt untersteht, sind die Arbeit der Räte in Stadt und Ortschaften, die Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit, Bürgerbeteiligung und die internationale Zusammenarbeit, einschließlich Städtepartnerschaften.

Das Ganze geht mit dem bisherigen Personalbestand einher, es gibt keine Entlassungen. Im Gegenteil, es wird sogar noch Personal eingefordert. Die CDU-Fraktion machte den Vorschlag eines persönlichen Assistenten für die Oberbürgermeisterin, der das Management ihrer Tätigkeiten übernimmt. "Wir werden erst einmal mit dem bestehenden Personal arbeiten und später darauf aufbauen", kommentierte sie diesen Vorschlag. Denn über allem steht die noch zu lösende Frage: Wo wird die Verwaltung künftig ihren Sitz haben? Das Rathaus ist nicht nur zu klein geworden, es entspricht auch nicht mehr den Anforderungen an Sicherheit und Barrierefreiheit.