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15-jähriger Nieskyer kennt beim Autocross keine Angst

Ian Seifert aus Stannewisch ist Fünfter bei den Junioren in seiner ersten Rennsaison geworden. Doch sein Berufswunsch ist ein ganz anderer.

Von Carla Mattern
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Ian Felix Seifert mit seinem Pokal nach dem Rennen im Mai in Dauban beim Motocross.
Ian Felix Seifert mit seinem Pokal nach dem Rennen im Mai in Dauban beim Motocross. © André Schulze

Einen schicken Glaspokal hat Ian Felix Seifert aus dem kleinen Nieskyer Ortsteil Stannewisch zum Saisonende bekommen. Darauf stehen Platzierung, Meisterschaft und sein Name. Nur die ersten Fünf bekommen so eine Anerkennung samt Preisgeld bei der Deutschen Autocross-Meisterschaft.

Mit seinen 15 Jahren hat sich der Stannewischer in der Riege der Junioren, das sind Sportler zwischen 14 und 21 Jahren, schon einen Namen gemacht. Denn er ist auf den fünften Rang gefahren, obwohl er gar nicht alle Rennen mitgemacht hat. Ian startete in Dauban, Oschersleben und Cunewalde. "Wir sind stolz und zufrieden, dass er mit drei von sieben Veranstaltungen einen fünften Gesamtrang in der Deutschen Autocross- Meisterschaft einfahren konnte", berichtet Ians Vater Jörg Seifert.

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Umso erstaunlicher, es ist auch Ians erste Rennfahrer-Saison überhaupt, die er so gut beenden konnte. Interesse und Leidenschaft haben Papa und Opa geweckt, erzählt Ian. Mit seinem Vater, der auch Rennen fuhr, und nächstes Jahr beim Motocross in Dauban mal sehen will, ob er es noch draufhat, werkelt der 15-Jährige an seinem Auto. Das ist ein Peugeot 206. Viele Möglichkeiten, damit zu fahren und zu üben, gibt es nicht. Vor Rennen mal beim freien Training kann er Runden drehen, oder "wenn Opa mal den Acker zur Verfügung stellt", erzählt Ian.

Schon öfter gefahren ist er auf der Motocross-Strecke in Dauban. Angst kennt Ian keine, wenn er in seinem Peugeot sitzt. Das sei für Zuschauer anders, erzählt Jörg Seifert, "da haben wir mehr Herzschlag als er, vor allem die Mama". In einem der Meisterschaftsrennen habe Ian einen Deutschen Meister überholt. Aber wichtiger sei, dass Ian so fährt, wie er es sich zutraue.

Fünf Starts in der nächsten Saison geplant

Im kommenden Jahr wird der Neuntklässler, der an der Nieskyer Gutenbergschule lernt, das weiter austesten. Dann wird er voraussichtlich wenigstens fünf der sieben Meisterschaftsläufe fahren, kündigt Jörg Seifert an. Alle sieben seien nicht zu schaffen. Denn es kostet nicht nur Zeit, zu den Rennorten zu fahren, auch allerhand Kosten fallen an für das Reisen, Übernachten, Startgebühren unter anderem.

Ein Sponsor unterstützt die Seiferts, mit einem weiteren sind sie im Gespräch. Bereits im April geht das los in Ortrand, erzählt Ian. Der 15-Jährige scheint gut zu wissen, was er will. Nicht Rennfahrer will er werden, sondern Landwirt wie der Opa. Und sein erstes Preisgeld hat er natürlich in die Rennkasse gesteckt. Auch eine von vier Schwestern haben Ian und der Papa schon angesteckt. Die zwölfjährige Eva möchte auch fahren. Aber Buggy - was mit dem Alter schon geht - sei nicht drin, sagt Jörg Seifert. Falls sie mit 14 dann noch immer dabei bleibt, wird sie möglicherweise eine Konkurrentin von Ian.