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Sächsische Manufaktur von Edelfahrrädern in Geldnot

Die Rotor Bike GmbH in Leipzig gehört zu den besten Herstellern von Rädern, die individuell zusammengebaut werden. Nun steckt die Firma in finanziellen Schwierigkeiten.

Von Ulrich Wolf
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Ein individuell zusammengebautes Fahrrad von Rotor steht im Keller eines Dresdner Kunden.
Ein individuell zusammengebautes Fahrrad von Rotor steht im Keller eines Dresdner Kunden. © privat

Leipzig. Die Fahrradmanufaktur Rotor Bike GmbH in Leipzig hat Insolvenz beantragt. Das geht aus den Bekanntmachungen des Amtsgerichts Leipzig hervor. Demnach steht das Unternehmen seit dem heutigen Dienstag unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Das Sagen hat nunmehr der in Fachkreise bekannte Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Florian Stapper.

Das Unternehmen Rotor Bikes erfreut sich bei Fahrrad-Enthusiasten großer Beliebtheit. Die Firma baut die Räder nach individuellen Wünschen zusammen, überwiegend aus Komponenten herausragender Qualität. Kamen etwa die Rahmen zunächst aus Italien und Tschechien, so werden sie seit 2020 aus einer eigenen Schweißerei in Heidenau geliefert. Allerdings kosten die Räder dann auch mindestens 2.000 Euro.

Mehrere Kunden sind Globetrotter, die mit Rotor-Rädern um die Welt fahren oder gefahren sind. Auch bei Rennradsportlern sind die Fertigkeiten der Leipziger gefragt. Man wolle jedes Rad so gestalten, "dass du perfekt vom Alltag bis zur Weltreise ausgestattet bist", heißt es in der Eigenwerbung.

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Die Wurzeln der Fahrradschmiede im Leipziger Stadtteil Lindenau reichen bis 1996 zurück, als sich der Verein Generator Radsport gründete. Im November 2014 stieg der damals 34-jährige Sebastian Billhardt aus Halle/Saale als Quereinsteiger in die Branche ein und formte daraus die jetzige Manufaktur. Bis heute ist er einziger Gesellschafter und Geschäftsführer. "Wir sind alles Chaoten", sagt er über die Firma mit elf Beschäftigten. Doch genau deswegen kämen die Radliebhaber zu uns.