Dieses Schild gibt Rätsel auf. So richtig informativ ist die Tafel jedenfalls nicht. Noch nicht. Sie wurde an der Ecke Grohmannstraße/Jacobäerstraße von der Stadt Pirna aufgestellt. Allerdings ist darauf derzeit nichts zu lesen. Gleich neben diesem ominösen Schild steht die historische Postmeilensäule.
Näheres weiß Pirnas Stadtsprecher Thomas Gockel. "Die Tafel gehört zu dem Hörerlebnispfad, der derzeit eingerichtet wird", sagt der Sprecher. An mehreren Stationen in der Pirnaer Innenstadt soll Pirna zu hören und zu erleben sein. Der Pfad wurde bereits konzipiert und wird jetzt realisiert. Dazu gehören auch die grauen Informationstafeln an verschiedenen Standorten. "Der Hörerlebnispfad richtet sich besonders an Kinder, um Pirna mit Augen und Ohren zu erfahren", führt der Stadtsprecher aus.
Die Fertigstellung des neuen Pfades rund um den Marktplatz soll noch in diesem Frühjahr erfolgen.
Eine Station des Hörerlebnispfades ist die kursächsische Postmeilensäule an der Grohmannstraße. Darum geht es:
- Kursächsische
Postmeilensäule oder Umgangssprachlich auch nur Postsäule genannt, ist ein
Meilenstein, der Entfernungen in Wegstunden bis auf eine Achtelstunde
(0,566 km) genau angibt.
- Die
Gestaltung der Postsäulen variiert je nach der Distanz, für die sie
stehen; sie können die Form eines Distanzsäulen- oder
Ganzmeilen-Obelisken, einer antiken Herme als Halbmeilensäule oder einer
Stele als Viertelmeilenstein haben.
- Vorbild
waren die römische Meilensäulen, von denen auch die nicht zutreffende
Bezeichnung als Säule hergeleitet wurde.
- Der
sächsische Oberpostdirektor Paul Vermehren veranlasste die Vermessung der
Haupt- und Poststraßen und der sächsische Kurfürst Friedrich August I.,
der als August II. auch König von Polen und Großfürst von Litauen
war, die Aufstellung der Postsäulen nach amtlichen Entfernungsermittlungen
von Land- und Grenzkommissar Adam Friedrich Zürner, deren Ergebnisse als
Angabe in Wegstunden (1 St. = 1/2 Postmeile = 4,531 km) auf den aus
behauenem Naturstein gefertigten Postsäulen verzeichnet sind.