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Ministerin steht Pate für Bücherschatz auf Schloss Kuckuckstein

Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch hat Schloss Kuckuckstein besucht. Ihr Aufenthalt galt auch der historischen Carlowitz-Bibliothek.

Von Katarina Gust
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Haben ein Herz für Carlowitz-Bücher: Gabor Schuster vom Schlossverein und Kulturministerin Barbara Klepsch auf Schloss Kuckuckstein.
Haben ein Herz für Carlowitz-Bücher: Gabor Schuster vom Schlossverein und Kulturministerin Barbara Klepsch auf Schloss Kuckuckstein. © Egbert Kamprath

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat es getan, jetzt macht es ihm Sachsens Tourismusministerin nach. Barbara Klepsch (CDU) hat wenige Tage vor ihrem Sommerurlaub an der Ostsee Schloss Kuckuckstein in Liebstadt besucht. Das einstige "Zauberschloss", das durch DDR-Magier Peter Kersten große Berühmtheit erlangte, ist seit etwa vier Jahren wieder in privater Hand. Das Unternehmerehepaar Susanne und Jens Höhnel, das aus dem Seidewitztal stammt, will das Schloss wieder zu einem touristischen Ausflugziel machen. Regelmäßig werden zusammen mit dem Verein "Schwarzes Kleeblatt" Veranstaltungen organisiert. Auch der "Zauberpeter" ist schon mehrfach auf dem Kuckuckstein aufgetreten.

Eine positive Entwicklung, von der sich Barbara Klepsch nun persönlich überzeugen wollte. Vor Ort tauschte sich die CDU-Ministerin aber nicht nur mit den Schlosseigentümern, sondern auch mit Liebstadts Bürgermeister Hans-Peter Retzler und Mitgliedern des Vereins "Schwarzes Kleeblatt" über die weiteren Pläne um das Schloss und die Stadt Liebstadt aus.

Patenschaft übernommen für einen Reiseführer

Höhepunkt ihres Besuch war ein Abstecher in die schlosseigen Bibliothek, in der ein Teil der berühmten Carlowitz-Sammlung aufbewahrt wird. Der Bücherschatz derer von Carlowitz, den Ahnherren des Schlosses, war lange verschollen. Heute umfasst die Sammlung über 1.000 Bücher. Sie zählt damit zu den bedeutendsten Sammlungen historischer Buchbestände im Epochenkontext zur deutschen Romantik in Sachsen, wie das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus mitteilt.

Barbara Klepsch hat anlässlich ihres Besuchs auf dem Kuckuckstein eine Buchpatenschaft übernommen. Und zwar für ein besonderes Exemplar: Bei dem Buch handelt es sich um einen Reiseführer (für Mailand) aus dem Jahr 1805, der "Guide de l'étranger dans la ville de Milan et dans le milanois. Premier Partie (1. Teil)". Das Buch ist ein frühes Zeugnis für den sich entwickelnden Tourismus und gehört zu einem der ersten gedruckten Touristenführer überhaupt. Karl Baedeker, der als "Erfinder des Reiseführers" gilt, hat mit der Etablierung seiner berühmten roten Reiseführer erst 1835 begonnen - also deutlich später.


Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer übernahm bei seinem Besuch im April eine Buchpatenschaft für ein Werk aus der Carlowitz-Sammlung. Bei ihm handelt es sich um "Die Elemente der Staatskunst" (1809) von Adam Heinrich Müller. Mit Klepsch und Kretschmer gibt es mittlerweile rund 80 Paten, die den Wiederaufbau der historischen Carlowitz-Bibliothek unterstützen.