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Sächsische Schweiz: Als Bergsteiger gegen den Faschismus kämpften

Autor Joachim Schindler stellt am 25. Februar in der Pirnaer Kulturkiste sein erweitertes Buch vor. Auch nach 35 Jahren entdeckt er immer neue Geschichten.

Von Heike Sabel
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Das Buch über die Roten Bergsteiger von Joachim Schindler liegt jetzt in einer erweiterten Ausgabe vor.
Das Buch über die Roten Bergsteiger von Joachim Schindler liegt jetzt in einer erweiterten Ausgabe vor. © PR

Joachim Schindler gilt als Experte für den antifaschistischen Widerstand im Bergsport-Milieu der Region Dresden. Seit 35 Jahren beschäftigt er sich damit und findet in der Geschichte immer neue Geschichten. Entsprechend ist das Interesse an seinen Büchern. Nun erschien "Rote Bergsteiger: Ihre Spuren in der Sächsischen Schweiz und dem Osterzgebirge" in einer um etwa 50 Seiten erweiterten Auflage. Aus diesem Anlass ist Schindler am 25. Februar in der Kulturkiste in Pirna zu Gast. Hier wird er sein Buch vorstellen, Fragen beantworten und Exemplare signieren.

Schindler entdeckt trotz der langen Beschäftigung mit dem Thema immer wieder Neues. Diesmal sind es zum Beispiel die Geschichten von Helene Kirsch und Hans Dankner. Ein längerer Beitrag ist zudem der jüdischen Bergsteigerin Ilse Frischmann gewidmet. Sie alle gehörten zu illegal tätigen Gruppen, die Literatur über die Grenze oder in Deutschland verfolgte Personen außer Landes brachten. Die Kapitel des Buches geben dabei einen allgemeinen Überblick und machen mit konkreten Biografien bekannt. Ein Kapitel beschäftigt sich mit Orten der Verfolgung wie den ehemaligen KZ Hohnstein und Halbestadt.

Geschichten als Anstoß für Geschichte

"Es ist ja gerade das Spannende an der Sache, dass man immer mehr Schicksale und Persönlichkeiten entdeckt, je tiefer man eindringt", sagt Schindler. Gleichzeitig konnte in die erweiterte Auflage nur ein ausgewählter Bruchteil der weitverzweigten Geschehnisse aufgenommen werden. Schindler geht es immer um das "widerständige Verhalten aus dem weitverzweigten Bergsport-Milieu, die Motive der Akteure und die Erinnerung an sie als einen besonderen Teil sächsischer Bergsportgeschichte". Er wünscht sich, dass seine Geschichten ein weiterer Anstoß sind, in Familie, im Freundeskreis, im Klub, Verein oder Ort nach der Herkunft und der Geschichte zu fragen.

Buchvorstellung „Rote Bergsteiger“, 25. Februar, K2 Kulturkiste Pirna, Schössergasse 3, 18 Uhr, Eintritt frei. Das Buch umfasst 144 Seiten und über 70 Fotos/Abbildungen und kostet zehn Euro. Es kann in der Kulturkiste und in der Buchhandlung Steve Gladrow in Pirna gekauft oder per Mail zuzüglich Versandkosten bestellt werden.