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"Ein positives Signal fürs Sebnitzer Miteinander"

Am Sonntag kamen etwa 200 bei "Miteinander: Füreinander" zusammen. Später als anderswo und doch sind die Organisatoren überglücklich.

Von Heike Sabel
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Sebastian Kreß und Maria Fischer haben auf ihre Schilder geschrieben, was ihnen wichtig ist. Rund 200 Sebnitzer haben sie am Sonntag unterstützt.
Sebastian Kreß und Maria Fischer haben auf ihre Schilder geschrieben, was ihnen wichtig ist. Rund 200 Sebnitzer haben sie am Sonntag unterstützt. © Marko Förster

Sebnitz hat am Sonntagnachmittag die erste "Miteinander: Füreinander"-Kundgebung erlebt. Etwa 200 Personen kamen den Veranstaltern zufolge dazu ins Zentrum. Der Pfarrer der Kirchgemeinde Sebnitz-Hohnstein, Sebastian Kreß, gehörte zu den Organisatoren und sagt, was die Veranstaltung für ihn, Sebnitz und das Miteinander bedeutet.

Sonne, Sebnitz, Miteinander: Wie fühlt es sich nach der Kundgebung, Herr Kreß?

Überglücklich. Es war eine unglaublich schöne Stimmung und Atmosphäre, die Veranstaltung hat viel Lebendigkeit ausgestrahlt. Und die Kinder malen gerade noch mit bunter Kreide auf dem Markt. Es war toll, dass um die 200 Menschen kamen. Das war so eine Wunschzahl.

Was hat sie heute Nachmittag überrascht?

Die wirkliche Vielfalt. Alle Altersgruppen, eine Seniorin, von der ich weiß, dass sie über 100 Jahre ist, dazu viele Familien. Es waren das Signal und die Sehnsucht zu spüren, dass die Menschen hier so etwas brauchen. Ich finde es wichtig, dass wir extremistischen Stimmen in unserer Region nicht einfach freien Lauf lassen. Es gibt viele Menschen, denen an einem demokratischen und solidarischen Miteinander gelegen ist. Diese Menschen wollten wir mit dieser Veranstaltung erreichen und zusammenführen, und das ist uns gelungen.

Gab es Zwischenfälle, Provokationen oder ähnliches?

Nein. Es gab ein paar, die die Veranstaltung am Rande beobachteten. Aber das ist in Ordnung, alles ist friedlich geblieben. Insgesamt war es ein positives Signal fürs Miteinander.

Sie sind eines der Gesichter der Demo. Sie stehen auch sonst in der Öffentlichkeit, ist es Ihnen trotzdem schwergefallen, nun auch einer solchen Veranstaltung Namen und Gesicht zu geben?

Es hatte schon einen eigenen Nervenkitzel. Aber es ist mir und auch der Mitorganisatorin Maria Fischer nicht unangenehm, mit Namen und Gesicht dafür einzustehen und offen damit umzugehen. Alle, die da waren, haben ihre Offenheit gezeigt.

In anderen Orten werden schon seit Wochen ähnliche Aktionen organisiert. Sebnitz beginnt relativ spät. Warum?

Es ist ja keine Veranstaltung einzelner Personen, sondern eines Netzwerkes aus Vereinen, Gruppen, der Kirche, Einzelpersonen. Da hat es auch Zeit gebraucht, zusammenzufinden. Dass so miteinander getragen ist, macht es auch wertvoll.

Wird es weitere Veranstaltungen und Demos geben?

Auf jeden Fall hat es allen erst einmal Aufwind gegeben. Eine Fortsetzung ist also möglich. Doch zunächst wird es eine Auswertung geben. Das Sebnitzer Straßenfest könnte eine Möglichkeit sein, an das Miteinander von heute anzuknüpfen.