SZ + Pirna
Merken

In Dohnas Packstation gibt es nichts zu packen

Ein halbes Jahr steht der gelbe Kasten am Bahnhof, ohne dass er funktioniert. Das ist nicht das einzige Problem der Post in der Stadt.

Von Heike Sabel
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
So sieht die seit Oktober aufgebaute, aber bis heute nicht in Betrieb gegangene Dohnaer Packstation aus.
So sieht die seit Oktober aufgebaute, aber bis heute nicht in Betrieb gegangene Dohnaer Packstation aus. © Daniel Schäfer

Hurra, Dohna hat eine Packstation. Das dachten sich Ende vergangenen Oktober etliche Dohnaer. Ist das doch die moderne und bequeme Art, rund um die Uhr Pakete zu bekommen und zu verschicken. Nur praktiziert werden kann diese Art in Dohna bis heute nicht. Stattdessen sind die ersten Schäden an dem gelben Kasten zu bemerken, sagt Heiko Scholz. Die Bahn durfte sie bekleben, immerhin ist es ihr Gelände. An anderer Stelle wurde die Anlage beschmiert und löst sich die aufgeklebte Folie.

Die Packstation Nummer 192 mit 82 Fächern sollte bereits am 25. Oktober in Dohna in Betrieb gehen, kündigte die Post zunächst an. Zunächst ging man von einer Verzögerung um einige Tage aus. Nun sind daraus Monate geworden.

Nächstes Problem: die fehlende Filiale

Bei der DHL-Hotline gibt es die Packstation logischerweise gar nicht. Auf die Frage, warum sie noch nicht arbeitet, erhält man den Hinweis auf ein Formular, das man ausfüllen kann, um darauf aufmerksam zu machen, dass es in der Nähe noch keine Station gibt. Gibt es ja, aber...

Im Juni dieses Jahres soll sie nun tatsächlich ans Netz gehen. Es habe noch an Internet, Strom und Co. gelegen, sagt die Post. Man hätte mit dem Aufstellen zwar auch noch warten können, doch es hatte sich so ergeben. Offenbar hatte die Post selbst nicht gedacht, dass das so lange dauert.

Die ersten Schmierer haben sich schon verewigt an der Dohnaer Packstation. Dass jemand vorbeikommt und ein Paket holt oder aufgibt, mussten die Schmierer bisher nicht befürchten, da die Anlage noch nicht funktioniert.
Die ersten Schmierer haben sich schon verewigt an der Dohnaer Packstation. Dass jemand vorbeikommt und ein Paket holt oder aufgibt, mussten die Schmierer bisher nicht befürchten, da die Anlage noch nicht funktioniert. © Daniel Schäfer

Dohna und die Post - die Packstation ist nicht das einzige Problem. Vor einem Jahr hatte mit der Getränkewelt zwischen NKD und Netto auch die letzte Filiale geschlossen. Nachdem die ersten Versuche gescheitert waren, wollte die Post zu einem ungewöhnlichen Mittel greifen und selbst eine Filiale führen. Das ist sozusagen die Notfallvariante, wenn alles andere nicht klappt. Doch in Dohna funktioniert auch diese Variante nicht. Bisher habe man keine geeignete Ladenfläche gefunden. Dort, wo es relativ wenig Geschäfte gibt, ist das auch schwer. Nun kommt die Notfallvariante für die Notfallvariante, ein Container. Aber auch da braucht die Post Hilfe, nämlich eine geeignete Fläche.

Die Packstation ist zwar vorhanden, aber nur zum Angucken, die Filiale nicht mal das: Die Post hat in Dohna offensichtlich noch allerhand Aufgaben zu lösen.