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Neue schöne Orte fürs Jawort rund um Pirna

Ab April öffnet der Wintergarten von Schloss Weesenstein für Paare, Heidenau bietet den Barockgarten und mehr an, Berggießhübel ist bald dabei. Eine beliebte Adresse aber fehlt.

Von Heike Sabel
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Ein Ort zum Verlieben - und zum Ja-Sagen: Der im Sommer 2023 wiedereröffnete Wintergarten auf Schloss Weesenstein.
Ein Ort zum Verlieben - und zum Ja-Sagen: Der im Sommer 2023 wiedereröffnete Wintergarten auf Schloss Weesenstein. © Karl-Ludwig Oberthür

Im Schnee und bei Minusgraden heiraten, ist eher selten. Umso häufiger wird im Frühjahr Hochzeit gefeiert. Und wer zwischen Mai und September Ja sagen will, muss sich im Winter kümmern. Um Standesamt, Ort zum Feiern, Fotografen, Kleidung, Ringe. Dabei sind immer öfter besondere Orte gefragt. Das spüren auch die Städte Heidenau, Dohna und Bad Gottleuba-Berggießhübel, die ausgefallene Plätze für den schönsten Tag und das wichtigste Wort im Leben anbieten.

Erste Trauungen im Weesensteiner Wintergarten

Dohna hat mit drei Trau-Orten die größte Auswahl. Doch es gibt Veränderungen. Der moderne Trausaal im Rathaus für maximal 25 Gäste bleibt bestehen, ebenso der Weesensteiner Schlosspark. Der Bankettsaal auf dem Schloss mit einer Kapazität von bis zu 60 Gästen steht nur noch in Ausnahmefällen auf Anfrage zur Verfügung. Dafür kann ab April im Spiegelsaal des Wintergartens geheiratet werden. Hier können bis zu 40 Gäste mit dem Paar den besonderen Moment erleben.

Schon jetzt haben sich 21 Paare für eine Trauung dieses Jahr im Schloss Weesenstein angemeldet. Der 24. August im Schloss ist mit den vier Paaren bereits ausgebucht. Die 45 Trauungen voriges Jahr waren die wenigsten der vergangenen fünf Jahre. Die 68 Eheschließungen 2021 fanden 36-mal im Rathaus, 31-mal im Schloss und einmal im Schlosspark statt. Der älteste Ehepartner, der im Dohnaer Standesamt registriert wurde, war voriges Jahr 83.

Heidenaus neuer Raum und der Barockgarten

Der Barockgarten Großsedlitz gehört seit Jahren zu den Top-Adressen bei Hochzeitspaaren. Wer hier Ja sagen will, muss sich beeilen, denn zwischen Mai und September gibt es nur drei Freitage und elf Sonnabende, an denen die Obere Orangerie zum Trausaal wird. In anderen Monaten und an anderen Wochentagen kann der Eheschließungsraum im Rathaus gebucht werden. Der wird gerade neu vor- und eingerichtet, teilt die Stadtverwaltung mit, in der Hoffnung, dass künftig wieder mehr Paare zum Heiraten nach Heidenau kommen. Im vorigen Jahr waren es nur 90 - 20 weniger als im Corona-Jahr 2020, als es sogar eine Trauung mehr als 2019 gab. 2021 war die Zahl der Eheschließungen auf 84 gesackt.

Auch in Heidenau sind die Senioren heiratsfreudig. Der älteste Ehepartner feierte kurz nach der Hochzeit seinen 82. Geburtstag. Der größte Altersunterschied eines Paares betrug 17 Jahre - der Mann war der Jüngere. An das indonesische Paar in seiner traditionellen Kleidung erinnern sich die Heidenauer Standesbeamten noch gut. Zu den Standesbeamten gehört auch Bürgermeister Jürgen Opitz. Wie sein Amtskollege Ralf Müller in Dohna darf Opitz Paare trauen und hat das bisher zweimal getan, Müller schlüpfte schon neunmal in diese Rolle, das nächste Mal ist es am 2. Februar.

Keine Kapelle mehr, dafür ein Schloss und bald ein Trausaal

Bad Gottleuba-Berggießhübel hat bei den Hochzeiten inzwischen sogar die Vor-Corona-Zeit überholt. Die 46 Trauungen voriges Jahr waren zwei mehr als 2019 - und fast doppelt so viele wie 2022 - damals waren es nur 24. Der 9. September ist 2023 mit drei Trauungen der Tag mit den meisten Eheschließungen gewesen.

Zur Auswahl stehen Paaren Schloss Kuckuckstein in Liebstadt und das Trauzimmer im Liebstädter Rathaus. Für das Schloss entschieden sich 2023 zwölf Paare. Die Nentmannsdorfer Kapelle, die seit Juni 2012 offizieller Ort für Eheschließungen war, ist nach dem Tod von Siegfried Creuz und Heidrun Halx weggefallen. Voraussichtlich nächstes Jahr hat Bad Gottleuba-Berggießhübel wieder noch eine dritte Adresse im Angebot, das Rathaus dann im bisherigen Haus des Gastes Berggießhübel. Die anderen beiden Orte werden im Rahmen der Verwaltungsgemeinschaft mit verwaltet.

Dass man für die Liebe und das Heiraten nie zu spät ist, beweist auch Bad Gottleuba-Berggießhübel. Die älteste Person war hier 2023 eine 82-jährige Frau, die jüngste Braut hätte mit 23 gut ihre Enkelin sein können und den weitesten Anreiseweg hatte in Bad Gottleuba-Berggießhübel ein Paar aus Hamburg.