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Kranke Buche am Pirnaer Schlossberghang ist gefällt

Einer der prägenden Altbäume musste weichen, er ist instabil. Ein Drittel vom Stamm darf aber vorerst stehenbleiben.

Von Thomas Möckel & Daniel Förster
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Sie ließ sich nicht mehr retten: Fachleute fällen eine kranke Buche am Pirnaer Schlossberghang.
Sie ließ sich nicht mehr retten: Fachleute fällen eine kranke Buche am Pirnaer Schlossberghang. © Daniel Förster

Eine der drei stadtbildprägenden Alt-Buchen am Pirnaer Schlossberghang unterhalb des Canalettoweges ist Geschichte. Mitarbeiter der Firma "Baumpflege Kopsch" hatten sich am 1. März an die Arbeit gemacht und zersägten die etwa 150 Jahre alte Rotbuche von der Krone abwärts Stück für Stück. Das rund 35 Meter hohe Gehölz musste weichen, weil es krank und aufgrund dessen instabil geworden war.

Robert Pfeiffer, Forst- und Baumschutzexperte im Pirnaer Rathaus, hatte bereits im vergangenen Herbst festgestellt, dass die Buche mit dem sogenannten Riesenporling befallen ist. „Der Riesenporling ist ein Wurzelparasit, der eine Versorgungsstörung des Baumes verursacht und zum Absterben führt“, sagt Pfeiffer. Daher verringere sich die Stabilität des Baumes zusehends.

Damit das von Parasiten befallene Gehölz nicht zu einer Gefahr für Passanten, Anwohner, den Verkehr und die gesamte Umgebung wird, müsse die Buche nach Aussage von Pfeiffer gefällt werden. Experten eines externen Büros für Baumgutachten, die die Stadt zusätzlich zurate zog, hatten ebenfalls bestätigt, dass es notwendig sei, den Baum zu fällen. Bei dem Vorhaben kürzten die Fachleute die benachbarte Buche geringfügig ein. So sollen Sturmschäden vermieden werden, weil der Baum durch den Wegfall seines Nachbarn dann ungeschützter im Wind steht.

Straße ist zwei Tage dicht

Um den Baum zu fällen, benötigten die Spezialisten einen schweren Kran, da der Baum stückchenweise von oben nach unten abgetragen wurde. In einem Stück ließ sich die Buche ohnehin nicht fällen, sie wäre unweigerlich auf Wohnhäuser gestürzt. Daher musste der Bereich der Straße „Am Schlossberg“ zwischen der Hausnummer 2 – das ist die Pension am Schlossberg – und der Holdergasse am 28. Februar und 1. März für den Verkehr gesperrt werden. Damit entfielen kurzzeitig auch die Parkplätze. Danach wurde die Straße beräumt.

Nach Aussage des Rathauses bleibt ein acht bis zehn Meter langes Stück des Baumstammes vorerst stehen, um den innerstädtischen Arten- und Naturschutz zu fördern. Der Stumpf der Buche bietet Vögeln und Fledermäusen Unterschlupf und Brutmöglichkeiten. „Der Verlust des Alt-Baumes an dieser Stelle ist sehr bedauernswert“, sagt Pfeiffer. Die Stadt werde daher mehrere naturverjüngende Rot-Buchen, Eschen und einzelne Eiben fördern, die bereits in diesem Bereich wachsen, um einen Ausgleich zu schaffen.