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Pirna: So schick wird diese neue Kurzzeitpflege

Der Umbau des ehemaligen Aldimarkts zur Senioreneinrichtung liegt im Zeitplan. Über eines freut sich der Diakonievorstand besonders.

Von Mareike Huisinga
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Im ehemaligen Aldimarkt Pirna baut die Diakonie eine Kurzzeitpflege. Diakonie-Vorstand Tobias Oertel zeigt Christina und Klaus Klaszszynski die Einzelzimmer.
Im ehemaligen Aldimarkt Pirna baut die Diakonie eine Kurzzeitpflege. Diakonie-Vorstand Tobias Oertel zeigt Christina und Klaus Klaszszynski die Einzelzimmer. © Karl-Ludwig Oberthür

Christina und Klaus Klaszszynski betreten das helle Zimmer und schauen sich um. "Schön hier", meint Klaus Klaszszynski. Seine Frau nickt. Auch das großzügige Badezimmer gefällt ihnen. Das Ehepaar hatte am Dienstagnachmittag den Tag der offenen Baustelle genutzt, um sich die neue Kurzzeitpflege in Pirna-Copitz an der Radeberger Straße anzuschauen.

Beide sind aber eher auf der Suche nach einer langfristigen Lösung, denn auch wenn sie momentan noch ohne Hilfe leben, wisse man nie, wie lange das gehen wird. "Man muss sich ja mal informieren", sagt Herr Klaszszynski. Bei dem Rundgang durch das Haus werden sie vom Diakonie-Vorstand Tobias Oertel begleitet, der alle Fragen beantwortet. Überhaupt sei die Aktion ein guter Erfolg gewesen: Es kamen rund 80 Interessenten, sagt Oertel zufrieden.

Diese Visualisierung zeigt das künftige Aussehen der Kurzzeitpflege in Pirna-Copitz.
Diese Visualisierung zeigt das künftige Aussehen der Kurzzeitpflege in Pirna-Copitz. © Visualisierung: Diakonie Pirna

Früher wurden hier günstige Schnäppchen gemacht, künftig ist am Standort Wohnen angesagt. Bei den Umbauarbeiten des ehemaligen Aldimarktes in Pirna-Copitz geht es zackig voran. Die Diakonie Pirna hat das Gebäude Anfang 2023 erworben und lässt es zu einer Kurzzeitpflege sowie einer Sozialstation ausbauen.

Das Haus soll im Frühjahr 2024 bezogen werden. Die Gebäudehülle der ehemaligen Aldi-Filiale bleibt erhalten. Innen finden eine komplette Entkernung sowie ein vollständiger neuer Ausbau statt. Das Gebäude wurde bereits um einen kleinen Anbau an der Südseite ergänzt. "Außerdem erfolgt eine energetische Aufwertung mit Solarsystem und Wärmepumpe", erläutert Oertel. Der Vorstand rechnet mit einer Investitionssumme in Höhe von 3,5 Millionen Euro.

Personal ist am Start

"Die Arbeiten liegen im Zeitplan", freut sich der Diakonie-Vorstand. Alle Wände sind bereits erstellt. Auch sämtliche Rohre wurden angeschlossen. Nun erfolgt der finale Teil des Ausbaus, so der Vorstand. Dazu zählen unter anderem die Verlegung des Bodenbelags, Fliesenarbeiten in den Bädern, die komplette Badinstallation, Einbau aller Türblätter sowie Malerarbeiten an den Wänden und Türzargen. Fachleute installieren darüber hinaus ein elektronisches Dementenweglaufschutzsystem.

Parallel dazu läuft die Innenausstattung an. "Das heißt die Tischlerarbeiten für Schränke und Tische, Bestellung aller sonstiger Ausstattung wie Betten, Sessel, Kücheninventar, Küchengeräte, Regale werden erledigt", erklärt Tobias Oertel.

Allerdings hat die Diakonie auch die Außengestaltung des Gebäudes im Blick. Dazu wurde jetzt der Auftrag vergeben. Es entstehen Rundwege zum Spazierengehen, Grünflächen mit Bäumen, eine große Terrasse mit Pergola und Sonnenschutz sowie ein Pavillon zum Ausruhen. Vor dem Gebäude werden bald zwei Bäume gepflanzt und der Eingangsbereich begrünt. Das Projekt setzt auf Nachhaltigkeit. "Im Garten wurde ein Brunnen gebohrt. Mit dessen Wasser werden der Garten gegossen und alle WCs bedient, damit kein Trinkwasser verschwendet wird", berichtet Oertel und fügt hinzu: "Wir sind sehr froh, fast das gesamte Personal für die Einrichtung schon gefunden zu haben."

Platz für 23 Personen

Die Kurzzeitpflege wird 23 Plätze haben. Jeder Gast wohnt in einem Einzelzimmer mit eigenem Bad bestehend aus WC, Dusche, Waschbecken. Die Zimmer haben bodentiefen Fenster mit Blick in die Natur. Alles wird ebenerdig und barrierefrei angeordnet. Angedacht sind großzügige Gemeinschaftsflächen.

Zu jedem Einzelzimmer gehört ein Badezimmer.
Zu jedem Einzelzimmer gehört ein Badezimmer. © Karl-Ludwig Oberthür

Das Außengelände soll einen parkähnlichen Charakter bekommen. "Das passt zu der ruhigen Lage direkt am Wald", meint Tobias Oertel. Die Architekten haben sich für einen fließenden Übergang von Speisesaal zur Terrasse und zum Garten durch Öffnung der verglasten Fassadenteile entschieden. "Deshalb sprechen wir auch gerne von einem Gebäude mit Hotelcharakter", erklärt der Vorstand der Diakonie.

Früher war das Impfzentrum am Standort

Er betont, dass es sich nicht um ein Pflegeheim handelt, sondern die voraussichtliche Aufenthaltsdauer der Gäste mehrere Tage bis wenige Wochen beträgt. Das hat seinen Grund. "Ziel ist die Stärkung beziehungsweise Wiedererlangung der eigenen Kompetenzen unserer Gäste, damit diese dann möglichst in der Häuslichkeit wieder gut klarkommen", führt Oertel aus.

Geplant sind begleitende therapeutische Angebote. Außerdem will die Kurzzeitpflege am neuen Standort eng mit den anderen Einrichtungen der Diakonie Pirna, vor allem dem Seniorenheim und der Kurzzeitpflege in Graupa, zusammenarbeiten. "Wir erhoffen uns gute Synergieeffekte", so Oertel. Die Essensversorgung erfolgt aus der eigenen Küche der Diakonie Pirna.

Bis Mitte 2018 verkaufte die Aldi-Supermarktkette Milch, Brot, Butter und viele andere Produkte am Standort. Dann zog die Filiale in den Neubau an der Rudolf-Renner-Straße in Pirna-Copitz. Während der Pandemiezeit war interimsmäßig ein Impfzentrum hier untergebracht. Seitdem steht das Gebäude leer. Zwischenzeitlich haben Unbekannte randaliert; sie beschädigten unter anderem einige Scheiben. Auch wurde illegal Müll auf dem Gelände entsorgt.