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Pirna: Wie ein spontanes Adventskonzert der Stiftung Lichtblick hilft

Musikschüler und ihre Lehrerin initiieren eine musikalische Matinee am Plan. Sie fängt klein, wird schnell groß – und bringt einen Erlös für einen guten Zweck ein.

Von Thomas Möckel
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Doris Hoffmann-Bartels (l.), Musikschüler: Spontan ein Adventskonzert am Plan in Pirna initiiert.
Doris Hoffmann-Bartels (l.), Musikschüler: Spontan ein Adventskonzert am Plan in Pirna initiiert. © pirvat

Am Anfang war die Idee. Theo, Johanna und ihre Musiklehrerin Doris Hoffmann-Bartels kam im Flötenunterricht ein spontaner Einfall: Man könnte doch ein Adventskonzert auf dem Plan in Pirna gestalten, jenes Gebiet gleich hinter der Altstadt mit seinen malerischen, geduckten Häusern, die geschmückt in der Weihnachtszeit immer ganz besonders gemütlich wirken. Es sollte ein Konzert sein für alle Eltern, Großeltern, Nachbarn. Das wurde es auch – mit überraschendem Erfolg. „Unsere musikalische Adventsaktion fing klein an und wurde dann zu einem wunderbaren Nachbarschaftsereignis mit weiterführender Außenwirkung“, sagt Doris Hoffmann-Bartels.

Nachdem die Idee zu dieser besonderen musikalischen Matinee verkündet war, wurden schnell weitere Musikschüler aus der Nachbarschaft gewonnen, die dabei mitwirken wollten. Es verging nicht viel Zeit, schon begannen die Proben. Am Ende musizierten am dritten Advent elf Kinder mit Flöten, Gitarren und an Tasteninstrumenten, auch je eine Posaune, Violine, Viola, ein Cello und sogar ein Schlagzeug waren dabei.

Es gab zwei gemeinsame Lieder mit allen, dazwischen erklangen klassische Weihnachtslieder, aber auch Modernes: So gab Magnus mit seinem Schlagzeug den Takt zu Herbert Grönemeyers Über-Hit „Mensch“. Im Hintergrund, so schildert es Johannes Bartels, der Mann der Musiklehrerin, bereiteten die Familien Kulinarisches vor, Nachbarn öffneten ihren Raum für die „Kapelle“, spendeten ihre Feuerschale oder Holz.

150 Euro für die Stiftung Lichtblick gesammelt

Die Resonanz auf den Auftritt des spontan zusammengefundenen Klang-Ensembles war angesichts des kleinen Wohngebietes am Plan überwältigend. Etwa 40 Gäste kamen, lauschten, sangen mit und verweilten anschließend noch die eine oder andere Stunde bei Glühwein, Kinderpunsch, selbstgebackenen Plätzchen und Stockbrot. Und während die Kinder über den Plan tobten, nutzten die Großen die seltene Gelegenheit, manche Nachbarn noch besser kennenzulernen und mit ihnen zu feiern. Ein Gast sagte dazu: „Wenn so etwas in der Nachbarschaft möglich ist, dann ist das für mich ein echtes Stück Lebensqualität.“ Pläne, ein solches Adventskonzert in diesem Jahr zu wiederholen, wurden auch gleich geschmiedet.

Und die Aktion hatte noch einen Nebeneffekt, denn gespielt und gesammelt wurde spontan für die Stiftung Lichtblick, eine von der Sächsischen Zeitung initiierte Aktion, mit der dank vieler Spender seit vielen Jahren schon Bedürftige unterstützt werden. Bei dem Adventskonzert am Plan kamen in kurzer Zeit 150 Euro zusammen. So leuchtete das Licht der Adventsaktion nicht nur auf dem Plan, sondern ein paar Strahlen gelangten darüber hinaus in das Leben von Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Und so soll es laut der Organisatoren auch sein. Denn in dem Grönemeyer-Song heißt es: „Der Mensch heißt Mensch, weil er hofft und liebt…, weil der mitfühlt und vergibt“. „Weihnachten“, sagt Johannes Bartels, „ist dafür eine ausgezeichnete Gelegenheit.“ Und nun seien alle Mitwirkenden – Musiker und Gäste – der Adventsaktion gespannt, was sich künftig daraus entwickelt.