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Sandsteingärten Pirna: Start im betreuten Wohnen

Die ersten Bewohner sind bereits in die Villa Rose eingezogen. Im Alltag werden die Senioren dort von ganz speziellen Mitarbeitern betreut.

Von Thomas Möckel
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Homely-Hausleiterin Barbara Münch im Gemeinschaftsraum: Wir wollen, dass sich die Bewohner hier heimisch fühlen.
Homely-Hausleiterin Barbara Münch im Gemeinschaftsraum: Wir wollen, dass sich die Bewohner hier heimisch fühlen. © Daniel Schäfer

Das neue Wohnquartier „Sandsteingärten“ in Pirna ist nahezu fertig, in reichlich zwei Jahren hat die Firma VKSH Invest GmbH & Co. KG – gegründet von vier Pirnaer Unternehmern – auf einem rund 18.000 Quadratmeter großen Grundstück in der Innenstadt zwischen Siegfried-Rädel-Straße und Gottleuba ein neues Viertel entstehen lassen, elf Häuser mit insgesamt 107 Wohnungen.

Die meisten Bewohner sind bereits eingezogen, die Quartiere sind längst alle verkauft, über 90 Prozent der Käufer nutzen ihre Wohnungen selbst. Die Straße zur Tiefgarage ist asphaltiert, der Spielplatz ist fertig, die Außenanlagen sind begrünt und bepflanzt, derzeit laufen noch einige Restarbeiten an Gehwegen und einzelnen Gebäuden.

Auch am letzten Objekt sind die Fachleute inzwischen auf der Zielgeraden, dort hat es ein wenig länger gedauert, weil die Gebäude während der Bauphase noch einmal grundlegend neu konzipiert wurden – was so von Vornherein zunächst gar nicht vorgesehen war. Auf diese Weise ist in dem Wohnpark etwas Besonderes entstanden – was auch das generationsübergreifende Miteinander im Quartier fördern soll.

Einige Wohnungen sind noch zu haben

Ursprünglich waren in den Sandsteingärten sechs baugleiche Parkvillen mit Wohnungen geplant. Zwei der Villen legte Architekt Uwe Seidel nachträglich zusammen und verschmolz sie zu einem Gebäude, der Querriegel steht direkt an der Rädelstraße. Auch die Grundrisse änderte Seidel, in dem Haus gibt es nun 39 Wohnungen, alle barrierefrei und seniorengerecht. Entstanden ist so die „Villa Rose“ für ein betreutes Wohnen der anderen Art. Kaufen kann die Quartiere in dem Haus jedermann, aber wer einziehen will, muss bestimmte Vorgaben erfüllen: Entweder ist der künftige Bewohner 65 Jahre und älter oder er hat mindestens Pflegestufe 1.

Die Villa Rose ist inzwischen abgerüstet, die Handwerker fliesen derzeit noch die große Gemeinschafts-Dachterrasse fertig und vollenden die Außenanlagen, die Arbeiten in den Privatbereichen der Bewohner sind abgeschlossen. Zehn Wohnungen sind mittlerweile belegt, überwiegend von Senioren. „Sie haben sich sogar schon zum ersten gemeinsamen Kaffeeklatsch getroffen“, sagt Franz Philip Seidel, mit seiner Firma „Seidelstudios“ zuständig für die Vermarktung des Wohnquartiers.


Ein Großteil der Wohnungen ist verkauft, neun Quartiere sind noch zu haben, die Preise liegen zwischen 4.100 und 4.200 Euro je Quadratmeter. Die Domizile sind barrierefrei, besitzen senioren- und behindertengerechte Bäder, ebenso Einbauküchen sowie Außenbereiche wie Terrassen oder Balkone. Neben den privaten Rückzugsräumen gibt es Gemeinschaftsflächen wie die Dachterrasse mit Außenküche und einen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss mit Küche, Fernseher und noch einzurichtender kleiner Bibliothek, er steht den Bewohnern jederzeit offen. Hinzu kommen noch Hochbeete und Gewächshäuser in den Außenanlagen, dort können die Bewohner gemeinsam Obst und Gemüse anbauen – und dann alles in der hauseigenen Küche verarbeiten.

Villa Rose in den Sandsteingärten: Zwei frühere Parkvillen zu einem Gebäude verschmolzen.
Villa Rose in den Sandsteingärten: Zwei frühere Parkvillen zu einem Gebäude verschmolzen. © Daniel Schäfer

Bewohner zahlen extra Betreuungspauschale

Falls Bewohner später einmal medizinische Pflege benötigen, haben die Investoren den ASB Königstein/Pirna als Partner gewonnen, aber unabhängig davon können die Mieter ihren Pflegedienst frei wählen, der ASB ist lediglich ein Angebot. Darüber hinaus gibt es aber noch eine Besonderheit in der Villa Rose.

Den Bewohnern wird eine spezielle Alltagsbetreuung angeboten, dafür hat sich eigens eine neue Firma mit dem Namen „Homely“ gegründet, sie gehört zur Geva-Unternehmensgruppe. Sie bietet den Bewohnern in vielerlei Hinsicht Dienstleistungen an, der Name leitet sich davon ab, dass sich die Menschen in der Villa Rose heimisch und heimelig fühlen sollen.

Zum Team gehören derzeit drei Mitarbeiterinnen, Homely-Hausleiterin ist Barbara Münch. An sechs Tagen pro Woche bieten sie ihre Leistungen im Haus an. Dazu gehören beispielsweise feste Sprechstunden, ein Concierge-Service, der werktags für alle Anliegen erreichbar ist, eine regelmäßige Wohlaufkontrolle. Zudem vermitteln die Alltagsbetreuerinnen ambulante Services für Gesundheit und Pflege, Kontakte zu regionalen Aktivitätsangeboten für Senioren, vermitteln Wäscheservice und Wohnungsreinigung, übernehmen Paket- und Einkaufsservice und bieten verschiedene Aktivitäten im Haus an.

Viele Angebote wollen die Homely-Mitarbeiterinnen an die Wünsche der Bewohner anpassen „Unser Ziel ist es nicht, ihnen etwas Fertiges überzustülpen, sondern mit ihnen etwas zu entwickeln“, sagt Barbara Münch. Bewohner zahlen neben der Miete für diesen Service eine Betreuungspauschale, das Grundleistungspaket kostet 299 Euro je Monat für die erste und 249 Euro monatlich für die zweite Person.

Mit dem Anlauf ist Barbara Münch sehr zufrieden, es gab bereits die erste organisierte Kaffeerunde, die Bewohner in der Villa Rose haben sowohl untereinander als auch schon zu anderen Bewohner in den Sandsteingärten erste Kontakte geknüpft. „Im Sinne des Mehrgenerationen-Gedankens passt das betreute Wohnen gut in dieses Wohnviertel“, sagt Seidel, „und ich hoffe, dass es ein gutes Miteinander wird.“

26. November, 11 bis 15 Uhr, Tag der offenen Tür für jedermann in der Villa Rose, Sandsteingärten 1 bis 12, Pirna