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Schillernde Zukunft: Wie Pirnaer Gymnasiasten anders Schule machen

Am Schiller-Gymnasium gibt es spezielle Projekttage. Sie münden in ein Zukunftsfest und eine Feier für den schon in Beschlag genommenen Anbau.

Von Thomas Möckel
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Schulleiter Kristian Raum, Neubau am Schiller-Gymnasium: zusätzliche Platzkapazitäten für die Schüler.
Schulleiter Kristian Raum, Neubau am Schiller-Gymnasium: zusätzliche Platzkapazitäten für die Schüler. © Daniel Schäfer

Mal anders Schule machen: Für die Schüler des Pirnaer Schiller-Gymnasiums wird der Unterricht an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt mal abseits des Gewohnten verlaufen. Die Abiturienten beschäftigen sich während ihrer Schulzeit in insgesamt 65 verschiedenen Projektgruppen jahrgangsgemischt mit den Zukunftsthemen ihrer Wahl. „Die Themen wurden von Projektmanagern aus der ganzen Schulgemeinschaft vorgeschlagen“, sagt Schulmanagerin Antje Walther.

Die Projektgruppen werden dementsprechend teilweise von Schülern selbst geleitet, teilweise von Lehrern, Eltern oder externen Partnern wie der Aktion Zivilcourage, dem Verein „kultur.aktiv“ mit dem Projekt „zusammenHALT“ sowie der Roland-Gräfe-Stiftung mit einem grenzübergreifenden Pleinair-Malerei-Projekt.

Einige Projektgruppen beschäftigen sich nach Aussage von Antje Walther mit großen Zukunftsthemen wie Klimaschutz und Zivilcourage, bei anderen geht es um konkrete Anliegen für die Zukunft ihrer Bildungsstätte. So wird beispielsweise ein Baumlehrpfad im Schulpark ausgewiesen und ein Mülltrennungskonzept entworfen. Frisbee soll als Schulsportart und eine Fahrradwerkstatt auf den Weg gebracht werden. Einigen Projektgruppen geht es um die spezielle binationale Ausrichtung des Gymnasiums, anderen um die gesunde und umweltfreundliche Ernährung der Zukunft. Letztere werden das Publikum des Zukunftsfestes mit originellen kulinarischen Angeboten versorgen.

Neubau wegen Platzmangel

Die Projekttage gipfeln in einem Zukunftsfest am 24. Mai. Es ist öffentlich, Besucher sind herzlich willkommen. Es beginnt 14 Uhr auf dem Hauptcampus der Schule an der Seminarstraße. Bis 16 Uhr präsentieren die Projektgruppen dem Publikum ihre vielfältigen Beiträge. Anschließend folgt ein Festakt in der Aula. Dabei wird der neue Anbau, der hinter dem bisherigen Gebäude entstanden ist, feierlich eingeweiht. Schüler und Lehrer hatten den Neubau zwar schon im November 2021 in Beschlag genommen, wegen der Corona-Pandemie war damals aber kein Einweihungsfest möglich. Das wird nun nachgeholt.

Mit mehrmonatiger Verspätung und nach massiven Problemen in der Bauphase konnte der Neubau nach den Herbstferien im vergangenen Jahr in Betrieb gehen. Pirna hatte die Erweiterung errichten lassen, weil das Platzangebot längst nicht mehr ausreichte, um alle angemeldeten Fünftklässler aufzunehmen und die vorhandenen Schüler gescheit zu unterrichten. Mithilfe des Anbaus kann die Bildungsstätte nun fünf fünfte Klassen aufnehmen. Die Zahl der Räume ist allerdings wie für ein sechszügiges Gymnasium ausgelegt, weil wegen des binationalen deutsch-tschechischen Bildungszweiges zusätzlicher Raumbedarf besteht. Pirna investierte rund 8,3 Millionen Euro in den Anbau.

Nach dem Festakt zu Ehren des Neubaus verlagert sich das Zukunftsfest zum Abend hin in den Hof des binationalen Internats an der Schlossstraße. Dort klingt das Fest mit einer Vernissage einer Freilichtmalerei-Ausstellung und dem Konzert der Schulband aus.