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SPD und Grüne fordern Konzept für Pirnas Rumpel-Ecke

Der Bereich ab der Sachsenbrücke kommt in einigen Arealen recht unaufgeräumt daher. Ein einheitlicher Plan soll das Gebiet harmonisieren.

Von Thomas Möckel
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Gebiet zwischen Sachsenbrücke, Gottleuba und Gorki-Straße: Dieses Areal soll einheitlich entwickelt werden.
Gebiet zwischen Sachsenbrücke, Gottleuba und Gorki-Straße: Dieses Areal soll einheitlich entwickelt werden. © Google Maps

Die Pirnaer Stadtratsfraktion „Bündnis 90/Die Grünen/SPD“ hat die Stadt aufgefordert, ein Konzept zur Stadtteilentwicklung im Bereich Dresdner Straße/Maxim-Gorki-Straße/Sandsteingärten zu erarbeiten und dem Stadtrat zum Beschluss vorzulegen. Hierbei seien insbesondere auch die bisherigen Beschlüsse im Flächennutzungsplan auf den Prüfstand zu stellen. Ziel dessen sei es, das Areal gesamtheitlich zu betrachten und die vorhandenen Wohn-, Gewerbe- und Erholungsflächen zu harmonisieren.

Laut der Fraktion sollte die Stadt dabei auch prüfen, ob und wie die Pirnaer an der Entwicklung dieses Konzepts beteiligt werden können. Bereits in Planung befindliche oder schon zur Beschlussfähigkeit gereifte Bebauungspläne sollten bis zum Beschluss eines möglichen Gesamtkonzeptes zurückgestellt werden.

Das Gebiet, für das die Fraktion eine einheitliche und harmonische Entwicklung anstrebt, liegt grob zwischen der Sachsenbrücke, der B172, der Dippoldiswalder Straße, der Maxim-Gorki-Straße und der Gottleuba. Es ist ein Bereich, in dem sich bereits viel getan hat, so wurde beispielsweise die ehemalige Fenster- und Möbelfabrik Hengst zu Wohnungen umgebaut, unweit davon entstand kürzlich mit den Sandsteingärten eines der ambitioniertesten und größten Neubauprojekte für Mehrfamilienhäuser in den zurückliegenden Jahren.

Neue Nutzung, neuer Bedarf

Gleichwohl kommt das Areal in vielen Teilen noch recht unaufgeräumt und durcheinander daher. Laut Stadtrat Sebastian Gilbert (Bündnis 90/Die Grünen) weise das Gebiet eine gemischte Nutzung der Flächen durch Wohnbebauung, Gewerbe und Kleingärten auf, ohne dass eine einheitliche Stadtentwicklung ersichtlich sei. Im Zuge dessen, dass die Stadt jetzt einen Bebauungsplan aufstellen lässt, um ein Areal an der Ecke B172/Glashüttenstraße als Gewerbefläche zu entwickeln, sehe die Fraktion Handlungsbedarf, das gesamte Areal von der Sachsenbrücke bis zur Maxim-Gorki-Straße zu harmonisieren und künftig über die Bauleitplanung attraktiver zu gestalten.


Ein Großteil der Besucher Pirnas, so Gilbert, erreiche die Stadt über die B172 (Dresdner Straße) von Heidenau kommend, weshalb ein Blick auf die zukünftige Entwicklung geboten sei. Außerdem ergäben sich mit der Umgestaltung der Hengst-Fabrik sowie den Sandsteingärten neue Nutzungsbedarfe, beispielsweise in Form von Erholungsflächen, Fuß- und Radwegen innerhalb des Gebietes und zur Elbe sowie Zugängen zum Einzelhandel für die neuen Bewohner. Ebenso sollten die perspektivischen Veränderungen der B172 berücksichtigt werden. Die Trasse in diesem Bereich wird voraussichtlich von der Bundesstraße zurückgestuft, wenn die Südumfahrung fertig ist.

Oft nur Stückwerk

In der zurückliegenden Zeit hatte die Stadt immer mal wieder einzelne Areale beplanen lassen. So gibt es beispielsweise einen beschlossenen Bebauungsplan für das Gelände der früheren Marmeladenfabrik an der B172, das rückwärtig an den Friedhof grenzt. Ein privater Investor plante, dort 80 seniorengerechte Wohnungen zu bauen. Allerdings ist derzeit unklar, ob das Projekt noch realisiert wird. Und erst kürzlich hat der Stadtrat beschlossen, einen Bebauungsplan für das dreieckige Areal am Abzweig B172/Glashüttenstraße aufzustellen. Die noch vorhandenen Gärten sollen einer Gewerbefläche weichen, weil Pirna solche Grundstücke nicht mehr im Angebot hat.

Die Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen/SPD“ stimmte gegen letzteres Vorhaben, weil eben das Gebiet laut Gilbert immer nur stückchenweise beplant werde, aber bislang nie alles im Zusammenhang. Nach einer Übersicht der Stadt soll dieser Antrag am 9. Februar im Stadtentwicklungsausschuss vorberaten und dem Stadtrat am 21. März zum Beschluss vorgelegt werden.