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„Es war und ist eine ganz besondere Zeit“

Uwe Heller ist Unternehmer und Geschäftsführer der SG Pirna Heidenau. Die Pandemie haben Firma und Verein überstanden. Aber wohin geht die Reise?

Von Jürgen Schwarz
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Bleibt trotz einiger Sorgen optimistisch: Unternehmer Uwe Heller, Geschäftsführer der SG Pirna Heidenau.
Bleibt trotz einiger Sorgen optimistisch: Unternehmer Uwe Heller, Geschäftsführer der SG Pirna Heidenau. © Marko Förster

Die letzten beiden Spielserien in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga der Männer mussten abgebrochen werden. Im September startet der dritte Versuch, endlich wieder eine Saison komplett bis zur Endabrechnung zu spielen. 15 Teams sind dabei, die SG Pirna Heidenau beginnt mit einem Heimspiel am 18. September gegen Wittenberg-Piesteritz. Die sportliche Vorbereitung läuft unter der Regie von Chefcoach Dusan Milicevic, im Hintergrund knüpft in gewohnter Art und Weise Geschäftsführer Uwe Heller die Fäden.

Herr Heller, wie geht es Ihnen und Ihrer Familie?

Vielen Dank, mir und meiner Familie geht es gesundheitlich gut, alle wohlauf.

Sie sind Unternehmer, wie schwierig war oder ist die Lage in Ihrer Firma?

Es war und ist eine ganz besondere Zeit. Wir haben die Schließzeiten überstanden, gut möchte ich es mal nicht nennen. Aber es geht weiter und zurzeit können wir uns vor Anfragen kaum retten.

Und wie hat der Verein die Corona-Krise verkraftet, halten alle Sponsoren weiter zur Stange?

Aus wirtschaftlicher Sicht haben wir die Zeit gut überstanden, auch weil alle Sponsoren bei uns geblieben sind, manche sogar ihr Engagement erhöht oder wie die Ostsächsische Sparkasse um drei Jahre verlängert haben. Einige neue Unterstützer sind noch dazu gekommen. Der Sport ist, wie es einer unserer Sponsoren letztens auf einer Veranstaltung sagte, eine der Möglichkeiten die Menschen wieder zusammenzubringen und Gräben, die durch die Corona-Pandemie und dem Umgang mit dieser entstanden sind, zu schließen.

Und sportlich?

Sportlich hat uns der Lockdown ohne das artspezifische Training sehr zurückgeworfen. Zwei Stammspieler haben sich das Kreuzband gerissen, bei einem weiteren besteht der Verdacht darauf. Das liegt sicher an der fehlenden Möglichkeit in den Sporthallen, auf dem speziellen Belag zu trainieren. Ein Training im Freien schafft da nur bedingt einen Ausgleich.

Es gab die Chance, die Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga zu bestreiten. Pirna sagte zunächst zu, dann aber wieder ab. Warum?

Die Zusage erfolgte unter der Bedingung, dass wir in der Halle mindestens vier Wochen vor den Aufstiegsspielen trainieren können. Das konnte uns aber nicht genehmigt werden, daher war es unverantwortlich, ohne Hallentraining diese Partien durchzuführen. So mussten wir schweren Herzens absagen.

Es gab Veränderungen im Kader. Waren die alle so geplant oder zwangsläufig, weil sich Spieler verabschiedet haben?

Die Veränderungen haben nur bei Benas Vaicekauskas mit einem Weggang zu tun. Er stand die letzten drei Jahre bei uns im Tor, jetzt spielt er für Plauen Oberlosa. Er wird von Jan Vogt ersetzt. Alle anderen Spieler haben dem Verein die Treue gehalten und ihre Verträge verlängert. Die Neuen sind alle zu uns gekommen, weil ihnen das Konzept und das Umfeld in Pirna gefallen. Sie machen unseren Kader noch breiter und unberechenbarer. Leider zeigt die Misere mit den Verletzungen, dass wir gut daran getan haben, diese Spieler zu verpflichten.

Gibt es Vorgaben vom Verband, mit welcher Kapazität Sie die Halle auf dem Sonnenstein auslasten dürfen?

Der Verband hält sich da heraus. Das ist auch gut so, denn wie soll der Verband bestimmen, wer wann und wo zum Handball kommen darf, wenn sich doch mitunter die benachbarten Kreise schon uneins sind?! Wir versuchen, die maximale Auslastung der Halle zu erreichen. Wie viele das dann auch immer sein werden. Wir werden aber keine Saison-Tickets verkaufen, denn dazu ist die Situation zu unsicher. Alle Dauerkartenbesitzer der Vorsaison dürfen ihre Tickets aber für die kommende Saison verwenden.

Wie lautet die Zielstellung?

Vor ein paar Wochen hätte ich gesagt, wir wollen oben angreifen. Nun, nach den geschilderten Verletzungen, müssen wir sehen, wohin die Reise geht. Das ein Spieler als Akteur fehlt, ist die eine Sache, dass er menschlich nicht zu ersetzen ist, eine ganz andere. Versprechen können wir, dass sich das Team in jedem Spiel bis zur Erschöpfung verausgaben wird. Alle sind heiß darauf, endlich wieder im Punkte zu spielen.

Testspiel: Einheit Plauen - SG Pirna Heidenau 27:19