VEB Strömungsmaschinen Pirna: So sah es früher in dem Betrieb aus
Das Werk auf dem Sonnenstein war der zweitgrößte Industriebetrieb der Stadt. Ein Denkmal erinnert jetzt an ihn, viel übrig ist nicht mehr. Eine Bildergalerie.
Die DDR hatte sich in ihren früheren Jahren entschieden, eine eigene Luftfahrtindustrie aufzubauen, die Flugzeugtriebwerke sollten in Pirna produziert werden. Dafür entstand ab Herbst 1954 auf dem Pirnaer Sonnenstein das Werk 802, der VEB Entwicklungsbau Pirna. Der Betrieb nutzte teilweise Bauten der früheren Heil- und Pflegeanstalt, weite Teile wurden jedoch östlich des Schlossparks entlang der Struppener Straße neu errichtet. Markant waren vor allem die gewaltigen Türme für die Motorenprüfstände.
Parallel dazu wuchs südlich der Struppener Straße der Stadtteil mit Wohnungen für die Beschäftigten. Bereits im Herbst 1956 lief das erste Strahltriebwerk "Pirna 014" auf dem Prüfstand. Der Prototyp des ersten DDR-Passagierflugzeuges stürzte jedoch 1959 ab, 1961 beschloss die DDR, die Luftfahrtindustrie aufzulösen. Das Pirnaer Werk produzierte dann vor allem Gasturbinen, Kraftübertrager für Lokomotiven und Strömungskupplungen.
Das Werk hieß dann zunächst VEB Gasturbinenbau und Energiemaschinenentwicklung Pirna, ab 1970 dann VEB Strömungsmaschinen. Er war mit rund 2.000 Mitarbeitern der zweitgrößte Industriebetrieb der Stadt. Im Zuge der Wende wurde er privatisiert, ging aber 1995 in die Insolvenz. Von dem Werk ist nicht mehr viel übrig geblieben, es stehen lediglich noch das Konstruktionsgebäude sowie das Speisehaus, beide Gebäude beherbergen heute Wohnungen. Die übrigen Produktionsanlagen wurden abgerissen. Auf dem Großteil der früheren Ströma-Flächen steht das 2007 eröffnete neue Klinikum., vor dem nun ein Flugzeugdenkmal an den Betrieb erinnert. Wie es früher im Betrieb aussah und wie er verschwand - ein Rückblick in Bildern.
Ganz neu sind in der SZ Beiträge über das neue Denkmal, das an den VEB Strömungsmaschinen erinnert, sowie über den Initiator des Denkmals erschienen.