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Feinschliff für Pirnaer Holperpiste

Die Stadt lässt jetzt die Herbert-Liebsch-Straße auf dem Sonnenstein sanieren. Damit wird auch ein Schulweg sicherer.

Von Thomas Möckel
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Herbert-Liebsch-Straße auf dem Sonnenstein: Künftig eine sechs Meter breite Asphalt-Fahrbahn statt Huckelpiste.
Herbert-Liebsch-Straße auf dem Sonnenstein: Künftig eine sechs Meter breite Asphalt-Fahrbahn statt Huckelpiste. © Archiv: Norbert Millauer

Sie zählt nicht zu den Pirnaer Hauptverkehrswegen, ist aber dennoch eine wichtige Verbindungsachse: die Herbert-Liebsch-Straße auf dem Sonnenstein. Entlang der Trasse verläuft ein wichtiger Schulweg, sie ist zudem die einzige Zufahrt zu den Wohnhäusern im östlichen Bereich der Dr.-Benno-Scholze-Straße sowie zum Ortsteil Cunnersdorf. Auch wird sie stark von Fahrzeugen der angrenzenden Gewerbebetriebe frequentiert.

Inzwischen ist die Straße allerdings arg in die Jahre gekommen, die Trasse ist holprig, mit Schlaglöchern gespickt, Bordsteine und Gehwege fehlen.

Doch dieser Zustand gehört bald der Vergangenheit an. Pirna lässt die Herbert-Liebsch-Straße ab 15. März grundlegend sanieren. Sächsische.de erläutert die Details.

Warum wird die Straße saniert?

Die Herbert-Liebsch-Straße liegt im Sanierungsgebiet "Soziale Stadt Pirna-Sonnenstein", sie verbindet die Struppener Straße mit der Dr.-Benno-Scholze-Straße. Mehrere Gewerbegrundstücke grenzen an die Trasse, ebenso das Areal des Heizkraftwerkes.

Für die Sanierung sprechen vor allem zwei Gründe. Nach Auskunft der Stadt befindet sich die Straße in einem schlechten Zustand. Die Fahrbahn ist verworfen und holprig, bisherige Schäden sind an vielen Stellen lediglich geflickt worden.

Die Randbereiche an beiden Seiten sind unbefestigt, sie dienen in weiten Teilen als Parkplatz. Auf der Straße zusammenlaufendes Regenwasser wird derzeit in vorhandene Straßengräben und in den Bach "Mädelgraben" eingeleitet, der diese Wassermassen nach starken Niederschlägen oft nicht fassen kann. Das soll nun alles erneuert werden.

Hinzu kommt noch ein anderes Problem: an der Straße fehlt ein Fußweg. Laut der Stadt ist die Trasse aber Teil des Schulwegenetzes und wird als Schulweg immer bedeutender. Der Grund: im Schlosspark Sonnenstein sind in den vergangenen Jahren viele Wohnungen entstanden, an der Dr.-Benno-Scholze-Straße wurden neue Einfamilienhäuser gebaut, an der Grenze der beiden Ortsteile Sonnenstein und Cunnersdorf entsteht das Wohngebiet "Mädelgraben". Für die Kinder aus diesen Gebieten ist die Herbert-Liebsch-Straße einer der Hauptwege zur Grundschule Sonnenstein oder zur Gauß-Oberschule.

So soll zum einen der Zustand der Fahrbahn verbessert und zum anderen der Schulweg mittels eines Gehweges sicherer gemacht werden - weil dann Autofahrer und Fußgänger auf getrennten Wegen unterwegs sein können.

Wann wird gebaut?

Die Arbeiten beginnen am 15. März und sollen voraussichtlich bis Ende September dieses Jahres dauern. Das Vorhaben ist in zwei Bauabschnitte unterteilt.

Die Fachleute beginnen zunächst im nördlichen Bereich zwischen der Dr.-Benno-Scholze-Straße und der Ein- und Ausfahrt zum Kaufland. Gebaut wird hier voraussichtlich bis Ende Mai.

Ist der erste Abschnitt fertig, schließt sich der zweite Bauabschnitt im südlichen Bereich von der Ein- und Ausfahrt zum Kaufland bis zur Struppener Straße an. Die Ausbaulänge beträgt insgesamt rund 300 Meter.

© SZ Grafik

Was wird gebaut?

Im Vorfeld gab es drei verschiedene Planungsvarianten, der Stadtrat entschied sich schon vor geraumer Zeit für eine Vorzugsvariante.

Demnach wird die Trasse generell grundlegend ausgebaut, im finalen Schritt bekommt sie eine asphaltierte Fahrbahn mit einer Breite von sechs Meter. Diese Breite ist nach Aussage des Rathauses ausreichend, dass sich dort zwei Lkws problemlos begegnen können.

Die Straße liegt in einer Tempo-30-Zone, Stadtrat und Verwaltung einigten sich darauf, das Tempolimit durch bauliche Elemente optisch stärker zu verdeutlichen. Ebenso sollen die beiden Abschnitte - Gewerbebetriebe im südlichen Bereich und Wohnbebauung im nördlichen Bereich - sichtbar voneinander getrennt werden.

Aus diesem Grund entsteht am Übergang von den Gewerbe- zu den Wohngrundstücken eine Grüninsel am östlichen Fahrbahnrand. Die Fahrbahn verengt sich dort auf eine Breite von 5,50 Meter. Größere Fahrzeuge passen dann an dieser Engstelle nicht mehr ohne Weiteres aneinander vorbei, im Zweifel müssen sie anhalten, um den Gegenverkehr passieren zu lassen. So wird gleichsam zusätzlich das Tempo gedrosselt. Bepflanzt wird die Grüninsel mit zwei Bäumen.

Überdies pflanzen Fachleute im südlichen Straßenabschnitt Sträucher am westlichen Fahrbahnrand. Im nördlichen Straßenabschnitt werden an der westlichen Seite bunte Blühpflanzen gepflanzt.

Darüber hinaus entsteht an der östlichen Seite ein 2,50 Meter breiter Fußweg, auf dem dann auch die Schulkinder sicherer unterwegs sind. Dieser künftige Gehweg darf auch von Kindern bis zehn Jahren mit dem Rad befahren werden. Weil die Trasse insgesamt baulich tempodrosselnd gestaltet wird und auch weiterhin in der Tempo-30-Zone liegt, gibt es keinen separaten Radweg.

Im Zuge des Ausbaus wird auch die Straßenentwässerung erneuert, zudem stellen Fachleute neue Straßenlampen auf. Die Stadtwerke wechseln überdies die Trinkwasser- und Gasleitung aus.

Wie wird der Verkehr umgeleitet?

Im jeweiligen Bauabschnitt wird die Herbert-Liebsch-Straße vollständig für den Verkehr gesperrt. Damit ist auch die Zufahrt zur Dr.-Benno-Scholze-Straße sowie zum Ortsteil Cunnersdorf blockiert. Der Verkehr wird in dieser Zeit über die Kirschallee umgeleitet. Die Kirschallee führt hinter dem Sportplatz Sonnenstein am Ortsausgang Pirna von der Struppener Straße nach Cunnersdorf.

Wie viel kostet das Vorhaben?

Der Straßenausbau kostet nach Angaben der Stadt insgesamt rund 600.000 Euro. Das Vorhaben ist Bestandteil des Maßnahmenkonzepts für das Fördergebiet "Soziale Stadt Pirna-Sonnenstein". Das Projekt wird zu zwei Dritteln vom Freistaat Sachsen finanziell bezuschusst.

Sind weitere Straßensanierungen geplant?

Pirna will auf dem Sonnenstein auch die Struppener Straße im Abschnitt vom Netto-Markt bis zum Ortsausgang sanieren lassen. Für das Projekt sollte ursprünglich in den Doppelhaushalten 2021/22 und 2023/24 Geld verankert werden.

Da aber noch unklar ist, in welcher Höhe Fördermittel und Zuweisungen in den nächsten Jahren fließen werden, hat Pirna das Vorhaben verschoben. Nach derzeitigem Stand wird die Struppener Straße frühestens 2025 saniert.

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