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Hier baut der Landkreis SOE in diesem Jahr Brücken und Straßen

Gute Nachrichten gibt es unter anderem für Sebnitz, Hermsdorf/E. und das Kirnitzschtal. Für flächendeckende Verbesserungen reicht aber das Geld nicht.

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Auf dem Abschnitt zwischen Ottendorf und der Kirnitzschtalstraße wird ab Februar gebaut.
Auf dem Abschnitt zwischen Ottendorf und der Kirnitzschtalstraße wird ab Februar gebaut. © Steffen Unger

Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut ein Netz von 560 Kilometern an Kreisstraßen. Zum Netz gehören rund 650 Brücken und Stützwände und über 1.000 Durchlässe. Mit Blick auf die knappen Haushaltsmittel ist der Zustand der Infrastruktur eher mittelmäßig, zumindest im Schnitt. Zuletzt wurde vor rund fünf Jahren eine Statistik dazu vorgelegt. Danach befanden sich 52 Prozent der Fahrbahnen und Ingenieurbauwerke in einem zumindest guten Zustand. Im Umkehrschluss bedeutet das: Fast die Hälfte der Infrastruktur ist in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand.

Zwar wird jedes Jahr investiert, "leider erreichen wir damit aber keine nachhaltige Verbesserung", stellt die für Bau und Umwelt zuständige Beigeordnete im Landratsamt, Brit Jacob-Hahnewald (parteilos) fest. Der Bedarf an einer grundlegenden Erneuerung mit der Verbesserung des Ausbaustandards, unter anderem bezüglich von Fahrbahnbreiten und bedarfsgerechter Entwässerungsanlagen, sei nach wie vor sehr hoch.

Diese SOE-Straßen wurden 2022 fertig gebaut

Für 2022 zieht die Beigeordnete trotzdem eine positive Bilanz. Trotz der schwierigen Fördermittelsituation, den Auswirkungen der Energiekrise, den Problemen bei den Materialbeschaffungen und den explodierenden Preisen in der Bauwirtschaft konnte der Landkreis nach ihren Worten die geplanten Vorhaben erledigen. Mit der Fertigstellung des dritten Bauabschnitts im Abschnitt der Kreisstraße zwischen Bahra und Zwiesel konnten etwa alle Schäden, die 2013 durch Hochwasser entstanden sind, beseitigt werden. Das war zugleich die letzte Hochwassermaßnahme aus diesem Jahr.

Jacob-Hahnewald verweist auch auf den Hengstberg, der zwischen Freital und Bannewitz einen Teil des Verkehrs von und zur A17 aufnimmt. Diese Verbindung wurde nach aufwendiger Rekonstruktion im Herbst freigegeben. Termingerecht konnte ebenfalls die Behelfsbrücke bei Porschdorf errichtet und für den Verkehr freigegeben werden. Für die Brücke zwischen Hohnstein und Porschdorf im Bereich der Sense galt bereits seit März 2021 eine Tonnagebegrenzung. Wie in vielen anderen Fällen sehen Experten den Grund für die Risse an der Gewölbebrücke auch hier mit in den schweren Holztransporten, die auf die Borkenkäferplage zurückgehen. Kurz vor Jahresende wurden die Ortsdurchfahrt Obernaundorf und eine Brücke bei Dohma für den Verkehr freigegeben.

2022 nicht geschafft: Diese Straßen kommen noch dran

Aber es gab auch Verzögerungen und Totalausfälle. So konnten die Bauarbeiten auf dem Kreisstraßenabschnitt zwischen Porschendorf und der Ortslage Dürrröhrsdorf erst im Oktober starten. Zuerst mussten die Arbeiten zur Verlegung einer neuen Trinkwasserleitung bei Elbersdorf fertiggestellt werden, die sich etwas verzögert hätten, heißt es. Dieser Abschnitt wird als Umleitungsstrecke benötigt. Der Bau ruht zurzeit und soll nach der Winterpause weitergeführt werden.


Die endgültigen Asphaltarbeiten im Zuge der Erneuerung der Durchlässe bei Oberbärenburg können erst in diesem Jahr fertiggestellt werden. Der Wintereinbruch kam für dieses Vorhaben zu früh. Auch die Erneuerung der Ortslage in Hermsdorf/Erzg. wird 2023 erfolgen. Hier haben die planerischen Vorarbeiten mehr Zeit in Anspruch genommen als vorhergesehen, so das Landratsamt. Aufgrund der erheblichen Kostensteigerungen konnte auch das Vorhaben bei Sobrigau nicht umgesetzt werden. "Die Maßnahme wollen wir möglichst im Jahr 2023 realisieren", sagt Jacob-Hahnewald.

Hier baut der Landkreis SOE 2023 Straßen

Regulär sieht das Landratsamt für 2023 folgende Straßenbaumaßnahmen vor:

  • Ersatzneubau der Brücke bei Porschdorf und die Reparatur von Unwetterschäden auf dem Abschnitt zwischen Kirnitzschtalstraße und der Ortslage Ottendorf. In diesem Abschnitt sind insgesamt 30 schadhafte Bereiche zu reparieren. Der Baubeginn für beide Maßnahmen ist im ersten Quartal 2023 vorgesehen. Der Ersatzneubau des Brückenbauwerks soll im Dezember 2023 abgeschlossen werden. Der Verkehr wird an der Baustelle über die vorhandene Behelfsbrücke vorbeigeführt. Für die Schadensbeseitigung im Abschnitt der Straße zwischen Kirnitzschtal und Ottendorf ist mit einer Bauzeit von 17 Monaten auszugehen. Die Straße bleibt bis zur Fertigstellung weiterhin voll gesperrt.
  • Mit den Instandsetzungsmitteln soll abschnittsweise die Fahrbahndeckschicht der Kreisstraße bei Oelsen begonnen werden. Des Weiteren ist die Erneuerung des Brückenbauwerks bei Cunnersdorf, an der Bockmühle einschließlich der Fahrbahninstandsetzung zwischen dem Brückenbauwerk und der Ortslage von Cunnersdorf geplant.
  • Der Landkreis wird sich auch an verschiedenen Maßnahmen in den Kommunen des Landkreises beteiligen. So unter anderem an der Erneuerung des Regenwasserkanals in der Ortslage Krumhermsdorf, am Umbau des denkmalgeschützten Rundlings in Sürßen und an der Erneuerung der Trinkwasserleitung, einschließlich der Erneuerung der Fahrbahn in Elbersdorf.

Insgesamt stehen für die Instandsetzungsmaßnahmen rund 1,95 Millionen Euro zur Verfügung, der Großteil kommt vom Freistaat.

Staatsstraßenprogramm hilft diesen Straßen in SOE

Mit dem geplanten Sonderprogramm für Staatsstraßen soll sich zudem im Landkreis flächendeckend der Straßen- und Bauwerkszustand im überregionalen Straßennetz verbessern. "Das Programm sieht Fahrbahnerneuerungen in einer Gesamtlänge von fast 24 Kilometern vor, so unter anderem die Erneuerung der Fahrbahn nördlich von Sebnitz, die Fahrbahnerneuerung in und südlich von Bad Gottleuba und die Fahrbahnerneuerung östlich Hermsdorf in Richtung Frauenstein", so Jacob-Hahnewald.

Aber auch dringende Ingenieurbauwerke, wie die Stützwand in Liebstadt oder der Ersatzneubau des Brückenbauwerks südlich der Forstmühle bei Kleingießhübel, stehen auf der Maßnahmenliste. (SZ)