SZ + Pirna
Merken

Wieso Pirna das Linksabbiegen an dieser Kreuzung verbietet

Die Stadt entschärft den Knotenpunkt Struppener Straße/B172 auf dem Sonnenstein mit einem gravierenden Einschnitt. Der Grund: zu viele Unfälle.

Von Thomas Möckel
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Kreuzung an der Aral-Tankstelle auf dem Sonnenstein: Die Linksabbiege-Spur auf der Struppener Straße zur B172 fällt in Kürze weg.
Kreuzung an der Aral-Tankstelle auf dem Sonnenstein: Die Linksabbiege-Spur auf der Struppener Straße zur B172 fällt in Kürze weg. © Google Maps

Wer bislang im Pirnaer Stadtteil Sonnenstein auf der Struppener Straße in Richtung B172 unterwegs war, konnte an der Kreuzung neben der Aral-Tankstelle, an der beide Trassen rechtwinklig aufeinandertreffen, von der Struppener Straße nach links auf die Bundesstraße abbiegen und so weiter stadtauswärts fahren. Dafür gibt es eine gesonderte Linksabbiegespur – allerdings nicht mehr lange.

Die Stadt lässt jetzt die Zufahrt von der Struppener Straße auf die B172 mit einer gravierenden Änderung entschärfen: Kraftfahrer dürfen künftig nicht mehr von der Struppener Straße nach links auf die B172 abbiegen. Von der Struppener Straße aus auf die B172 geht es dann ausschließlich nach rechts – so wird dann auch offiziell der Verkehr geführt.

Wer von der Struppener Straße aus weiter über die B172 stadtauswärts will, muss in Zukunft an der Kreuzung neben der Aral-Tankstelle zunächst nach rechts in Richtung Pirna fahren bis zum Kreisverkehr am Amtsgericht, dort eine Runde drehen und von dort aus dann auf die stadtauswärtige Fahrbahn der Bundesstraße. Diese neue Regelung gilt ab 23. Oktober, nachdem voraussichtlich Ende dieser Woche die notwendigen Markierungsarbeiten beendet werden. Ortskundige können aber beispielsweise auch über Varkausring, Remscheider Straße, Deciner Straße und Reutlinger Straße zur B172 fahren und dann am Gewerbegebiet Sonnenstein nach links auf die Bundesstraße abbiegen.

47 Unfälle an dieser Stelle seit 2020

Das Linksabbiege-Verbot soll helfen, einen Unfallschwerpunkt zu entschärfen. Nach Angaben des Rathauses habe es am Knotenpunkt Struppener Straße/B172 seit 2020 insgesamt 47 Verkehrsunfälle gegeben. Die Mehrzahl davon habe sich beim Einbiegen auf die Bundesstraße ereignet. Einziges Mittel, um diesen Unfalltypus nachhaltig auszuschließen, so die Stadt, sei ein Linksabbiege-Verbot aus der Struppener Straße.

Als Hauptunfallursache zeige sich an dieser Stelle laut einer Unfallstatistik der Polizei ein Konflikt zwischen dem stadtauswärts fahrenden Verkehr auf der stark befahrenen Bundesstraße und dem linksabbiegenden Verkehr aus der Struppener Straße. Die schlechte Sicht dieser Linksabbieger auf die Geradeaus-Spur der B172 in stadtauswärtiger Richtung - hauptsächlich versperrt von auf der B172 wartenden Linksabbiegern, die in die Struppener Straße wollen - spiele dabei eine erhebliche Rolle. Aus diesem Grund habe die Pirnaer Verkehrsunfallkommission diese neue Verkehrsregelung entschieden.

Eigene Unfallkommission analysiert Schwerpunkte

In Pirna gibt es zusätzlich zu jener des Landkreises eine eigene Verkehrsunfallkommission, die aus Vertretern der Verkehrsbehörde, der Polizei und der städtischen Tiefbauverwaltung besteht. Nach Aussage des Rathauses werten die Mitglieder das Verkehrsunfallgeschehen in regelmäßigen Abständen aus, analysieren einzelne Unfallhäufungsstellen und besprechen Möglichkeiten, solche Schwerpunkte zu entschärfen.

So sei es in der Vergangenheit gelungen, die Unfallzahlen an einigen gefährlichen Straßenabschnitten, Kreuzungen und Einmündungen zu senken. Auch der vor kurzem umgestaltete Kreuzungsbereich an der nördlichen Abfahrt der Stadtbrücke zur Fährstraße geht auf die Arbeit der Unfallkommission zurück. An dieser Stelle wurde unter anderem der Kurvenradius verändert und die Radwegeführung verändert – weil es dort in der Vergangenheit zahlreiche Unfälle mit Radfahrern gab, weil Kraftfahrer bislang mit nahezu unverminderter Geschwindigkeit in die Fährstraße abbiegen konnten. Das ist jetzt nicht mehr möglich.