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1.000. Besucher bei Spiele-Welten

2019 hatte das Großenhainer Museum so viele Besucher wie zuletzt 2003. Auch dieses Jahr könnte der Ansturm bei vier Sonderausstellungen groß werden.

Von Kathrin Krüger
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Museumsleiter Jens Schulze-Forster beglückwünscht den 1000. Besucher  der Spielewelten-Ausstellung, Dietmar Heidrich,  in der Alten Lateinschule Großenhain.
Museumsleiter Jens Schulze-Forster beglückwünscht den 1000. Besucher der Spielewelten-Ausstellung, Dietmar Heidrich, in der Alten Lateinschule Großenhain. © Kristin Richter

Großenhain. Blumen und Glückwünsche gab es jetzt im Museum für den 1.000. Besucher der Ausstellung "Spielewelten": Dietmar Heidrich aus Großenhain. Diese Weihnachtsausstellung ist noch bis 23. Februar geöffnet und lädt zum Mitspielen und Anschauen interessanter Spielexponate ein. Weitere vier Sonderschauen will das Museumsteam in diesem Jahr zeigen - und damit neben der Dauerausstellung zur Stadtgeschichte relevante und spannende Themen präsentieren. 

So soll ab 28. Februar bis 26. April die Wanderausstellung "Sachsens Geschichte unterm Ackerpflug" gezeigt werden. Sie stellt dar, wie Landwirte archäologische Schätze schützen können. Dazu passend wird es am 3. März einen Vortrag von Archäologe Dr. Michael Strobel vom Landesamt geben. Am 7. April stellt sich die neue Gebietsreferentin Dr. Patricia van der Burgt vor. Am 5. Mai wird in einem Vortrag "Der lange Frieden" von Stadtführer Klaus Hammerlik des Kriegsendes vor 75 Jahren gedacht.  Am 9. Juni folgt eine Darstellung von A. Kern zu "Vom Armenhaus zur ersten Grundschule". Großenhain nimmt zudem am europäischen Archäologie-Tag vom 19. bis 21. Juni teil. 

Vom 1. Juli bis 23. August wird die Schau "1990 - 30 Jahre deutsche Einheit" zu sehen sein - große Politik wie die Währungsunion aus dem Großenhainer Blickwinkel. Dem soll sich vom 8. September bis 10. November die dritte Sonderausstellung des Jahres über die Tausendjahrfeier 1954 anschließen. Das Museum besitzt die Stadttor-Modelle, die damals im großen Festumzug gezeigt wurden, und auch die historischen Kostüme der Teilnehmer. Am 13. November wird an den 113. Geburtstag des Großenhainer Museums mit einem Vortrag von Jens Nagel erinnert, Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain. Sein Thema ist das Gedenken und die Erinnerung an die Opfer des Zweiten Weltkrieges in der damaligen Amtshauptmannschaft Großenhain.  

Die diesjährige Weihnachtsausstellung heißt "Kindheit in der DDR" und wird am 29. November eröffnet. Zu sehen ist sie diesmal nur bis Ende des Jahres. "Es ist eine Privatsammlung von früheren ostdeutschen Spielzeugen aus Gera", kündigt Museumsleiter Dr. Jens Schulze-Forster an. 

Bei den Veranstaltungen im Vorjahr bot das Museum "mehr als jemals zuvor", so der Museumsleiter. So wurde auch bei den Besucherzahlen mit 4.242 Gästen das beste Ergebnis seit 2003 erreicht. 2018 hatte die Alte Lateinschule nur 2.839  Besucher. Alle städtischen Museen, zu denen die Bauernausstellung Zabeltitz und das historische Klassenzimmer im Haus zwei des Gymnasiums gehören, kamen auf 6.752 Besucher mit weit über 12.000 Euro Einnahmen. 

Infos zur Museumsarbeit

  • Zu den weiteren Museumsaufgaben gehört die Inventarisierung. 1.762 Datensätze wurden neu erstellt, darunter sind 352 Fotos, 94 Postkarten und 318 Digitalisaten, die ausgeliehen wurden und nicht als Originale im Bestand sind.  
  • Erstellt wurde ein Katalog der Gemälde mit 106 Nummern. Außerdem wurde die Schnellinventarisierung des Bauernmuseums Zabeltitz mit rund 3.000 Objekten geschafft. 
  • 441 Objekte konnten die städtischen Museen 2019 neu erwerben, so 122 Stücke der Alltagskultur, 76 Fotos, 35 Postkarten und 38 Bilder. Ein Nachlass des Wildenhainer Gasthofs kam ins Museumsarchiv. Besondere Stücke waren auch eine Medaille von Prinz Xaver, Etiketten und Untersetzer aus der Bergbrauerei, Eintrittsmarken vom Parkfest Zabeltitz von 1952, eine Krippe von Karl Max Dittmann, Urkunden und Medaillen von Ilse Schlegel aus den 1920er/30er Jahren oder ein Fackelhalter von 1936 sowie ein Aquarell von Kurt Globig zur Naundorfer Straße von 1934. 
  • Restaurierung ist eine weitere Aufgabe. Grafiken, Gemälde, ein Hampelmann-Husar und Puppen fürs Theater wurden aufgearbeitet. 
  • Die Museumspädagogik gewann mit dem aktuellen Projekt "Museum macht stark - die jungen Museumsführer" großen Aufschwung. 20 Schüler im Alter von sieben bis zwölf Jahren sind beteiligt. Für sechs Monate erhält das Museum einen Bundeszuschuss von 14.000 Euro. Bis September läuft das Projekt weiter.     
  • Die Biografie des Großenhainer Malers Kurt Globig kann bald genauer erzählt werden, denn eine 100-seitige handschriftliche Selbstauskunft wird erfasst und transkribiert. Globig wohnte in der Marktgasse 1, wo sein Vater Max Hermann einen Kolonialwarenladen betrieb.  Die Biografie soll veröffentlicht werden.
  • Noch öffentlicher macht das Haus am Kirchplatz auch seine Sammlung. 101 Leitobjekte sollen in der Datenbank "Museum digital" erfasst und im Internet präsentiert werden. Damit ist die Alte Lateinschule eingebunden in ein europäisches Vorhaben, für das die Landesstelle für Museumswesen in Sachsen federführend ist. 
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