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Afrikanische Weihnachtssterne in Sebnitz

In der größten Sommerhitze starten die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest – mit Pflanzen aus Uganda.

Von Dirk Schulze
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Marie Michel mit den jungen Pflanzen: 17000 Stecklinge werden in der Gärtnerei Klein in Sebnitz eingetopft.
Marie Michel mit den jungen Pflanzen: 17000 Stecklinge werden in der Gärtnerei Klein in Sebnitz eingetopft. © Dirk Zschiedrich

Weihnachtssterne haben sich längst zu einer der beliebtesten Zimmerpflanzen hierzulande entwickelt. Mit ihren meist leuchtend roten Hochblättern über kräftigem Grün passen sie perfekt in klassische Weihnachtsfarbschema und finden in zahlreichen Wohnzimmern ihren Platz. In der Adventszeit sind sie Verkaufsschlager Nummer eins in den Gärtnereien und Blumenläden. Die Aufzucht der Pflanzen beginnt bereits jetzt – ein halbes Jahr vor dem Fest, inmitten der größten Sommerhitze.

In der Sebnitzer Gärtnerei Klein sind in diesen Tagen 17 000 Setzlinge angekommen, die in den kommenden fünf Monaten bis zur Verkaufsgröße herangezogen werden. Sie haben eine Anreise von rund 6 000 Kilometern hinter sich – sie kommen aus Uganda im Osten Afrikas, etwa in Höhe des Äquators. „Die Pflanzen werden dort unter klimatisch günstigen Bedingungen angebaut“, erklärt Gartenbauingenieur Frieder Klein von der Gärtnerei Klein in Sebnitz. Ursprünglich stammt der Weihnachtsstern, auch Adventsstern genannt, aus Mexiko. In Europa könnten die Pflanzen nur mit künstlicher Beheizung gedeihen, sie brauchen es warm und würden im Winter erfrieren. Die Energiekosten wären hierzulande viel zu hoch. In Uganda oder auch im benachbarten Kenia stehen die Pflanzen im Freien, nur durch Folien oder Schattiergewebe vor der prallen Sonne geschützt. Von den Mutterpflanzen werden dann im Frühsommer kleine Stecklingen geschnitten. Im Frachtraum eines Flugzeugs gelangen sie von der kenianischen Hauptstadt Nairobi nach Frankfurt am Main, von dort im Lkw unter anderem nach Sebnitz.

Hier werden die etwa vier bis fünf Zentimeter hohen Stecklinge in Töpfe gepflanzt, das passiert fast vollautomatisch mit Hilfe einer Maschine, etwa 3 000 Stück in der Stunde schafft das Gerät. Bis der Advent naht werden sie in den Gewächshäusern gewässert, gedüngt und großgezogen. Von der Gärtnerei Klein werden sie in Blumengeschäfte nach Dresden, Leipzig und Berlin geliefert – und auch vor Ort in Sebnitz verkauft.

Der Anbau der Pflanzen in Afrika befördert die dortige Entwicklung, sagt Frieder Klein. Die Züchtung neuer Sorten in verschiedenen Farben und Formen erfolgt in Deutschland. Die Weihnachtssterne gibt es mittlerweile in Weiß, Rosa, cremefarben oder gesprenkelt. Der Verkaufsrenner ist aber nach wie vor Rot.

Sie wollen noch besser informiert sein? Schauen Sie doch mal auf www.sächsische.de/ort/sebnitz vorbei.

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