Von Marvin Graewert

Am Mittwoch feierte die Immobilienfirma Baywobau CTR Wallstraße die Eröffnung des Gebäudekomplexes „Wall I“ am Postplatz. Doch der einzige Laden, der überhaupt schon eingezogen ist, musste bereits wieder schließen. „Vorübergehend geschlossen“, steht seit Montag auf dem Schild vor der Bäckerei Dreißig. Als der Laden im Mai eröffnete, war noch nicht absehbar, was hier passieren würde.

Denn im benachbarten Haus am Postplatz wird noch gebaut, die sogenannte Runde Ecke soll im Oktober fertig sein. Für Bautransporte wurde kurzerhand ein Teil der Passage gesperrt. Der Weg zur Bäckerei Dreißig wurde abenteuerlich, führte vorbei an Bauzäunen. Beim Überqueren mussten Fußgänger aufpassen, nicht von einem Baustellenfahrzeug erwischt zu werden.

„Das war uns Letztenendes einfach zu gefährlich“, bericht Daniel Adler, der sich um die neuen Filialen der Bäckerei kümmert. „Deshalb haben wir uns am Montag schweren Herzens dafür entschieden, die frisch eröffnete Filiale zu schließen. Hätten wir das mit der Baustraße früher gewusst, hätten wir gar nicht erst eröffnet“, sagte er.

Zwar wurde mit der Stadt darüber diskutiert, einen Bereich der Baustraße für Fußgänger zu öffnen, um den Weg in die Bäckerei zu erleichtern. Aber auch das wurde als zu gefährlich bewertet.

Nach dem heißen Wochenstart stellte sich dann heraus, dass nicht nur die erschwerte Erreichbarkeit für eine Schließung spricht. Denn erst durch die heißen Temperaturen, wurde dann auch noch der dichte Baustaub sichtbar. „Die schweren Fahrzeuge wirbelten den ganzen Baustaub auf“, sagt Baywobau-Geschäftsführer Berndt Dietze bedauernd. Dieser Baustaub ist auf keinen Fall das richtige Ambiente für ein Café. Doch es gibt Hoffnung. Spätestens im Oktober sollte der ganze Ärger für Fußgänger und Verkäufer ein Ende haben. Bis dahin ist die Runde Ecke fertiggestellt ist, bestätigte der Mannheimer Investor Fay Projects.

Die neueingestellten Verkäuferinnen der Bäckerei arbeiten während dieser Zwangspause in anderen Filialen. „Wegen einer möglichen Mietstundung stehen wir noch mit den Eigentümern im Gespräch, belang jedoch ohne Einigung“, teilte Dreißig-Manager Adler mit. Der Komplex gehört der Patrizia Immobilien AG Augsburg.