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Bei Mitschkes gibt's jetzt auch Blumen

Die Kelterei-Familie in Ebersbach eröffnet ein zusätzliches Geschäft und geht damit in eine ganz neue Branche. Geplant war das so nicht.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Gunter und Beate Mitschke (links) übernehmen ein Blumengeschäft und haben Floristin Bianca Rekitt (Mitte) eingestellt.
Gunter und Beate Mitschke (links) übernehmen ein Blumengeschäft und haben Floristin Bianca Rekitt (Mitte) eingestellt. ©  Rafael Sampedro

Der ersten Kunden waren schon ungeduldig und standen bereits in den ersten Tagen nach dem Jahreswechsel vor der Tür. Doch auch, wenn da bereits die ersten Frühblüher in den Regalen standen - die offizielle Wiedereröffnung des Blumenladens an der Herrmann-Wünsche-Straße ist erst am heutigen Montag. Die ersten Tage des neuen Jahres hat die neue Inhaber-Familie Mitschke für einige kleine Umbauten genutzt. So hat Gunter Mitschke den Arbeitstresen vergrößert, an dem künftig schöne Sträuße und Gestecke gefertigt werden. Schicke alte Möbel ergänzen jetzt außerdem die Ladeneinrichtung. "Allzu viel war nicht zu tun", sagt Gunter Mitschke. Der Laden sei ja erst vor zwei Jahren komplett renoviert und neu eingerichtet worden. 

Denn seitdem gibt es bereits den Blumenladen unter dem Namen "Die Binderei" im Erdgeschoss des Hauses an der Herrmann-Wünsche-Straße. Das Geschäft mit dem ehemaligen Inhaber zog damals von der Hauptstraße hierher und mietete sich bei Mitschkes ein, weil unklar war, was aus dem alten Gebäude dort wird. In den vergangenen zwei Jahren stellten Mitschkes fest, dass das Zusammenspiel der beiden Geschäfte auf dem Hof - ihr eigener Hofladen und das Blumengeschäft - durchaus Vorteile hatte und von den Kunden sehr gut angenommen wurde. 

Deshalb sollte der Blumenladen auch langfristig bleiben, es war bereits geplant, dass eine junge Frau den Laden übernehmen wollte. Der alte Inhaber ging zum Jahresende 2019 in den Ruhestand - aus der geplanten Nachfolge aber wurde nichts. Was nun? Mitschkes entschlossen sich zum Beginn des neuen Jahres gleichzeitig einen geschäftlichen Neubeginn zu wagen. "In der Ebersbacher Altstadt gibt es sonst auch gar keinen Blumenladen mehr", stellt Beate Mitschke fest. Zusätzlich zur Kelterei und dem eigenen Hofladen übernimmt die Familie nun das Blumengeschäft selbst und begibt sich damit auf ganz neues Terrain. 

Vierte Gärtner-Generation

Dabei hat das Gärtnern durchaus Tradition in der Familie. Gunter Mitschkes Urgroßvater gründete seinerzeit die Gärtnerei Hünlich in Ebersbach. Sie lag nur wenige Meter entfernt vom jetzigen Standort der Familien-Kelterei. Den älteren Ebersbachern ist die Gärtnerei Hünlich noch ein Begriff, sagt Mitschke. Nun knüpfen sie also mit der Geschäftsübernahme an die Familientradition an.

Mitschkes hatten zwar Lust auf den Blumenladen, mit Blumen kennen sie sich allerdings längst nicht so gut aus, wie mit der Saftherstellung. Also machten sie sich auf die Suche und fanden mit Bianca Rekitt eine Floristin, die nun das neue Gesicht im Blumengeschäft wird. Die 39-jährige Ebersbacherin wohnt ganz in der Nähe und war zuvor selbstständig. Nun suchte sie eine neue Aufgabe. Schon seit Herbst ist sie bei Mitschkes beschäftigt, arbeitete bisher im Hofladen der Kelterei. Nun hat sie ihren neuen Arbeitsplatz im Blumengeschäft. 

Spezialistin für Trauer-Floristik

Dort wird sie Schnitt- und Topfpflanzen verkaufen, aber auch Gestecke und Floristik selbst anfertigen, wie zum Beispiel Deko und Sträuße für Hochzeiten, aber auch Trauer-Gestecke. Ihr liebstes Metier ist dabei die Trauerfloristik, sagt die Fachfrau. Schon in der Ausbildung, die sie in Dresden absolvierte, spezialisierte sie sich auf dieses Gebiet. Beliebt ist bei den Kunden auch der Service, sich den kompletten Balkonkasten von der Floristin bepflanzen zu lassen, hat Bianca Rekitt in ihrem Beruf die Erfahrung gemacht. "Die Leute bringen den leeren Kasten her, suchen sich Pflanzen aus und holen ihn fertig wieder ab", erzählt sie. Auch das wird sie im Geschäft an der Herrmann-Wünsche-Straße künftig anbieten.

Auch, wenn die Blumenbinderei bleibt, ein bisschen umgewöhnen müssen sich die Kunden doch: Die Öffnungszeiten ändern sich. Montag und Dienstag ist nur Nachmittag offen und an den anderen Wochentagen bleibt über Mittag zu. Auch die Kelterei mit dem Hofladen wird ab diesem Jahr wieder eine Mittagspause einlegen, kündigt Beate Mitschke an. 

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