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Bombardier verlängert Kündigungsschutz

Corona überschattet alles. Um die Alstom-Übernahme und die drohenden Kündigungen ist es still geworden.

Von Daniela Pfeiffer
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Symbolbild © Archivbild: Sebastian Kahnert/dpa

Bei Bombardier jagt augenscheinlich eine Sorge die nächste. Nicht nur, dass die Arbeiter am Görlitzer Standort seit mittlerweile vier Jahren um die Zukunft des Werkes und damit ihren Job bangen – jetzt könnte die Corona-Pandemie ihnen auch noch Kurzarbeit bescheren. Aber was ist mit den Verhandlungen zur Übernahme durch Alstom, was mit den drohenden Kündigungen, denn der Kündigungsschutz sollte eigentlich Ende März auslaufen?

Wie der Görlitzer Betriebsratsvorsitzende René Straube, der zugleich Bombardier-Gesamtbetriebsratsvorsitzender ist, sagt, laufen die Gespräche und Verhandlungen mit dem französischen Schienenfahrzeughersteller Alstom auf übergeordneter Ebene weiter. Die Einbeziehung der Betriebsräte stehe noch aus. Was sie fordern, hatten sie bereits im Februar in einem offenen Brief an Bundespolitiker formuliert. Reaktionen aus dem Wirtschafts- und Verkehrsministerium habe es dazu gegeben, berichtet Straube. Ebenso ein erstes großes telefonisches Treffen. „Wichtig für uns sind die Punkte Standort- und Beschäftigungssicherung in Deutschland – analog zum französischen Vorgehen. Politische Einflussnahme auf Vergabe- und Beschaffungspolitik ist dringend notwendig.“ Ein gemeinsamer Brief vom Gesamtbetriebsrat und der IG Metall an den Chef von Alstom mit Forderungen zu Standort- und Beschäftigungssicherung wurde mittlerweile beantwortet, auch ein Gesprächsangebot liege vor.

Weniger zügig geht es mit den Bombardier-internen Verhandlungen voran. Konzernspitze und Betriebsräte wollten sich schon mehrfach in diesem Jahr zusammenfinden, um die Neuausrichtung des Konzerns weiter zu besprechen. Immer wieder wurden die Gespräche verschoben – auch jetzt wieder, aufgrund von Corona. Dabei wären diese Runden vor allem auch für die Beschäftigten wichtig, da es hier um ihren Kündigungsschutz geht. Wie Michael Fohrer, Chef von Bombardier Deutschland, mitteilt, sei der Kündigunsschutz noch einmal bis 31. Mai verlängert worden – von dieser Zusage seien aber Mitarbeiter ausgenommen, die einem Betriebsübergang widersprochen hatten. Wie viele genau das am Standort Görlitz betrifft, konnte am Mittwoch nicht beantwortet werden.

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