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Darf ich vorstellen: Coronchen

Mit einer kreativen Idee wirbt Anett Seeliger um Spenden für den Zittauer Eine-Welt-Verein.

Von Elke Schmidt
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Anett Seeliger vom Eine-Welt-Laden mit den gehäkelten Viren.
Anett Seeliger vom Eine-Welt-Laden mit den gehäkelten Viren. © Matthias Weber
Wie es sich in diesen Zeiten gehört, trägt das Coronchen selbstverständlich einen Mundschutz. Das kleine grüne Virus will schließlich niemanden anstecken, sondern die Menschen auf einen Zittauer Verein aufmerksam machen und Spenden für ihn einwerben.

Ausgedacht hat sich die kleinen Gesellen Anett Seeliger. Die Zittauerin ist Schatzmeisterin beim Eine-Welt e. V. Der arbeitet gemeinnützig, finanziert sich durch Spenden, Beiträge und Zuwendungen und hat - wie viele - schwer unter der Corona-Krise zu leiden. Das größte Projekt des Vereines ist der Weltladen auf der Reichenberger Straße. Dort bieten die Mitglieder fair gehandelte Produkte aus etwa 30 Ländern an. Zusätzlich bieten sie unter anderem konkreten Anschauungsunterricht für Kindertagesstätten und Schulen an. Das alles fällt nun aufgrund der aktuellen Schutzmaßnahmen weg.

Staatliche Hilfe greift nicht

Die Weltläden haben sich verpflichtet, auf non-profit-Basis zu arbeiten, das heißt keine Gewinne zu machen, sondern die Einnahmen in Entwicklungsprojekte fließen zu lassen. Dennoch haben auch sie Kosten, die sie tragen müssen. Die Hilfsmaßnahmen vom Bund und dem Land Sachsen greifen in ihrem Fall nicht. Um diese Lücke zu schließen und den Verein über die Krise hinaus zu erhalten, hat sich Anett Seliger etwas einfallen lassen. Nur rumzusitzen, ist nichts für die kreative Frau. Also überlegte sie, wie sie ihrem Verein helfen kann. Bei Jana Merkens sah sie eine Idee, die ihr sehr gefiel. Die Künstlerin stellt Ohrringe mit Viren und Klorollen her und hat damit durchschlagenden Erfolg. Doch Anett Seeliger wollte die Idee nicht einfach nur kopieren. Also überlegte sie, was sie daraus machen kann.

So wurden die Coronchen geboren. Sie werden aus grüner Schulwolle gehäkelt und mit Watte ausgestopft. Zum Schluss bekommt jedes noch einen Mundschutz. So einen kugelrunden Virus zu häkeln sei an sich nicht schwer, sagt Anett Seeliger. Aber es braucht eben seine Zeit. Etwa zwei Stunden dauert es, bis einer dieser Gesellen fertig ist. Es gibt sie aber nicht zu kaufen. Stattdessen bittet Anett Seeliger für jedes der Unikate um eine Spende. Für ab zehn Euro würde sie eins der Kerlchen hergeben. Wer möchte, kann natürlich auch mehr spenden.

Ansprechpartnerin im Laden

Inzwischen gehen so langsam die Garnvorräte von Anett Seeliger zur Neige. Daher würde sie sich über entsprechende Spenden sehr freuen. Auch Mithäkler und -häklerinnen sind herzlich willkommen, denn noch ist die Familie von Coronchen nicht sehr groß. Wenn es mehr von ihnen geben würde, könnten sie eventuell auch an anderen Stellen für den Verein werben, so wie es bald einer von ihnen im Katharinenhof tun soll.

Das wünscht sich Anett Seeliger. Sie jedenfalls häkelt im Eine-Welt-Laden weiter. Als Telefon- und Email-Ansprechpartnerin hält sie dort die Stellung und ist immer zwischen 10 und 16 Uhr auch für Fragen rund ums Coronchen erreichbar.

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