SZ + Niesky
Merken

Das sind die neuen Mediziner vom Emmaus

Mit Chefarzt Nils Walther kommen drei weitere Chirurgen nach Niesky. Das Krankenhaus richtet sich neu aus.

Von Steffen Gerhardt
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Nils Walther (links) ist der neue Chefarzt der Chirurgie im Krankenhaus Niesky. Mit Rainer Stengel als leitender Chefarzt für Innere Medizin nimmt der Chirurg den neuen Videoturm in Augenschein. Dieser ermöglicht OP-Bilder in Ultra-HD-Auflösung.
Nils Walther (links) ist der neue Chefarzt der Chirurgie im Krankenhaus Niesky. Mit Rainer Stengel als leitender Chefarzt für Innere Medizin nimmt der Chirurg den neuen Videoturm in Augenschein. Dieser ermöglicht OP-Bilder in Ultra-HD-Auflösung. © André Schulze

Er ist schon angekommen: Nils Walther, der neue Chefarzt der Chirurgie im Krankenhaus Emmaus Niesky. Obwohl erst seit Montag im Dienst, ist ihm die Freude anzusehen, mit der der 52-jährige Mediziner eine neue Etappe seiner beruflichen Laufbahn nimmt. 

Nils Walther ist Allgemeinchirurg mit Schwerpunkt Gefäßchirurgie, endovaskulärer Chirurg (das Innere eines Gefäßes betreffend) und Notfallmediziner. Zudem ist er ein Spezialist in der minimalinvasiven Chirurgie. Oder wie er es formuliert: Mit einem kleinen Loch einen großen Erfolg erzielen. Mit seiner Familie lebt der Norddeutsche in Görlitz.

Unter seiner Leitung wird die Klinik für Chirurgie ihre Leistungen deutlich erweitern, sagt Rainer Stengel als leitender Chefarzt für Innere Medizin. Nils Walther hat nicht allein seinen früheren Arbeitgeber, das Carolus-Krankenhaus in Görlitz, verlassen. Mit ihm wechselten Dr. med. Frank Hübschmann als Leitender Oberarzt für Allgemeinchirurgie, Dawid Hadasik als Oberarzt und Mario Unger als Facharzt von Görlitz nach Niesky. Alle vier Ärzte arbeiten seit Montag in der Chirurgie.

„Ich freue mich, das Krankenhaus Emmaus gemeinsam mit den Mitarbeitern fortzuentwickeln und das Angebot in Niesky zu erweitern“, kündigt Nils Walther an und führt aus: „Die Chirurgie wird in der Lage sein, wohnortnah fast vollständig das gesamte Gebiet der Allgemein-, Viszeral-, Unfall und Gefäßchirurgie abzudecken. Dabei werden wir durch modernste Technik besonders die minimalinvasive Chirurgie weiterentwickeln.“ Bei alldem richtet Nils Walther ein besonderes Augenmerk darauf, jedem Patienten eine auf seine Bedürfnisse zugeschnittene medizinische Versorgung anzubieten. „Das Krankenhaus Emmaus zeichnet sich durch individuelle Medizin aus. Gerade das ist heute vielen Patienten wichtig.“

Dafür wird Nils Walther unter anderem das Sprechstundenangebot um eine diabetische Fußsprechstunde erweitern. Die Sprechstunde für Arbeits- und Wegeunfälle steht Patienten ab dem 1. Juli wieder wie gewohnt zur Verfügung. Notfälle werden auch bis dahin jederzeit versorgt, versichert der Chefarzt der Chirurgie.

Mit dem Zuwachs an Personal und dem damit vergrößerten Leistungsangebot muss sich auch die technische Ausstattung im Krankenhaus erweitern. „Die Diakonissenanstalt Dresden investiert mehr als eine halbe Million Euro in die Medizintechnik in Niesky“, sagt Victor Franke, Pressereferent der Diakonissenanstalt Dresden (Diako). Die Gelder werden unter anderem ausgegeben für einen Videoturm, der eine Bilddarstellung in Ultra-HD (4K) ermöglicht, und für einen mobilen Röntgen-C-Bogen für die Darstellung von Gefäßen.

Diako-Verwaltungsdirektor Dr. Matthias Schröter hebt hervor, dass „mit dieser Investition wir unsere Strategie unterstreichen, die medizinische Versorgung in Niesky für die Bevölkerung vor Ort langfristig zu erhalten“. Dafür ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Standortes notwendig. Die Neuausrichtung der Klinik für Chirurgie ist für Schröter ein wichtiger Schritt dazu.

Dass Nils Walther nicht nur in einem für ihn neuen Krankenhaus arbeiten, sondern auch noch modernste Technik in die Hände nehmen kann, macht ihn nicht nur glücklich, sondern auch stolz. Denn dass sich das alles so entwickelt hat, wie es jetzt ist, das ist für Rainer Stengel „ein großes Glück für das Krankenhaus, wenn man auf einen Schlag gleich vier Chirurgen bekommt“. Zwar hatte Diako eine Chirurgenstelle im Ärzteblatt ausgeschrieben, auf die sich Nils Walther auch beworben hatte, aber dass dann gleich ein Team vor der Tür steht, damit hatte man nicht gerechnet. Also war es für die Diako unumgänglich, in modernste Medizintechnik zu investieren.

Die Diakonissenanstalt Dresden verfolgt in Niesky stets eine lokale Strategie, die der 150-jährigen Tradition des Krankenhauses Emmaus gerecht wird, hebt Verwaltungsdirektor Schröter hervor. Seit 2015 betreibt das Dresdner Diakonissenhaus das Krankenhaus Emmaus und hat seitdem ein Patienteninformationszentrum aufgebaut, die ambulante Versorgung im Krankenhaus neu strukturiert und als erstes Krankenhaus Sachsens die Integration einer kassenärztlichen Bereitschaftspraxis erprobt. „Ein medizinisches Versorgungszentrum bietet mittlerweile fünf Sprechstunden an und behandelte vergangenes Jahr insgesamt 12 000 Patienten“, so Schröter.

Gemeinsam mit der Gesundheitskasse AOK Plus und dem sächsischen Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz setzt die Diakonissenanstalt zudem ein Pilotprojekt zur Errichtung eines „Lokalen Gesundheitszentrums Niesky“ um.

Mehr Lokales unter:

www.sächsische.de/ort/niesky