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Den Sorben eine geistliche Heimat geben

Jan Malink war 17 Jahre lang sorbischer evangelischer Superintendent. Im Ruhestand widmet er sich neuen Aufgaben.

Von Andreas Kirschke
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Jan Malink (64) war seit 2003 Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde St. Michael Bautzen und zugleich sorbischer evangelischer Superintendent. Das Foto zeigt ihn am Taufstein und vor dem Altar in der Michaeliskirche.
Jan Malink (64) war seit 2003 Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde St. Michael Bautzen und zugleich sorbischer evangelischer Superintendent. Das Foto zeigt ihn am Taufstein und vor dem Altar in der Michaeliskirche. © Foto: Andreas Kirschke

Der Sorbe Jurij Malink, 1930 bis 1938 Pfarrer in Lohsa, war ein standhafter Protestant. In der Nazizeit hielt er in seiner Kirchengemeinde trotz Drohungen der Gestapo und trotz Repressionen weiter Gottesdienste in sorbischer Sprache. Mutig stand er zur Bekennenden Kirche. „Ich lernte ihn zwar nicht kennen. Doch seine Briefe und Schriften blieben erhalten. Unsere Familie bewahrt sie auf. Ich habe sie alle studiert“, meint Jan Malink (64), seit 2003 sorbischer evangelischer Superintendent, über seinen Großvater. „Seine Haltung und seine Glaubensfestigkeit haben mich stark geprägt.“ Zweimal wiesen die Nazis den Großvater aus. Zweimal musste er ins Gefängnis. Immer wieder übernahm er Verantwortung und bewahrte sich seine geistliche Unabhängigkeit von der Ideologie der damaligen Zeit. Für Enkel Jan Malink ist er heute durchaus Vorbild. „Ich bin in sechster Generation Pfarrer“, sagt der Superintendent. Der gebürtige Bautzener erwarb sein Abitur an der Erweiterten Sorbischen Oberschule in Bautzen. Frühzeitig erlebte er zu Hause die Ökumene. Seine Mutter Katharina Malinkowa, geborene Ziesch, war Katholikin und stammte aus Storcha. Sein Vater Peter Malink war evangelisch und kam aus Lohsa.

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