Königsbrück. Die Diakonie ist in Königsbrück seit fast 30 Jahren eine Institution. Bereits am 1. Februar 1991 nahm die Sozialstation ihre Arbeit mit vier Krankenschwestern, einer Hauswirtschafterin und einer Verwaltungsmitarbeiterin am Marktplatz auf. 29 Jahre später investiert die Diakonie nun in diesen Standort. 3,8 Millionen Euro werden in den nächsten anderthalb Jahren für ein modernes Verwaltungsgebäude der Sozialstation sowie eine neue Geschäftsstelle verbaut.
Jetzt fand der Spatenstich für das Großprojekt am Heideweg am südlichen Stadtrand statt, mit zahlreichen Gästen, Vertretern der Lokal- und Landespolitik sowie Gemeindepfarrer Tobias Weisflog. "Unser ambulanter Pflegedienst in Pulsnitz und Königsbrück ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Dieser Neubau wurde nötig. Zurzeit werden 600 Patienten von etwa 100 Mitarbeiterinnen in der Region versorgt", sagt Sebastian Winkler, Geschäftsführender Vorstand der Diakonie Kamenz.
Bei seiner Rede war dann auch Zeit, sich noch einmal an die Anfänge zu erinnern. Als sich die Sozialstation 1991 in Königsbrück niederließ, wurden die Wegstrecken zu den Patienten noch mit einem Kleinkraftfahrzeug, einer Schwalbe sowie dienstlich genutzten Privatfahrzeugen abgesichert. Kein Zuckerschlecken für die Beschäftigten. Im Juli 1991 eröffnete bereits die Sozialstation in Pulsnitz.
Drei Jahre später zog das Team in Königsbrück an die Weißbacher Straße, und es kam zum Zusammenschluss mit der Sozialstation der Pfefferkuchenstadt. Mit inzwischen 15 Mitarbeiterinnen und neun Autos zog man 1995 in das Diakonat Am Schloßplatz 1. 2003 erfolgte der Umzug des altersgerechten Wohnens an den Badweg. Hier wurde 2010 ein Neubau errichtet sowie eine neue Tagespflege eröffnet. Damals hatte die Sozialstation bereits 58 Beschäftigte. Bis heute hat sich diese Zahl nahezu verdoppelt. Seit 1994 ist Anne-Kathrin Lösche durchgehend Pflegedienstleiterin.
Platz für die nächsten 20 Jahre
"Seit 2016 waren wir auf der Suche nach einer Erweiterungsfläche in Königsbrück. Im Herbst 2018 hatten wir schon eine Möglichkeit gefunden, die sich im Januar plötzlich zerschlug", so Sebastian Winkler. Genau in der Zeit, als die Stadt für die Flächen am Heideweg ein sogenanntes stilles Gewerbe suchte. Im Mai 2019 wurde der Kaufvertrag geschlossen. Seitdem wird geplant, gerechnet, umgeplant und wieder gerechnet. "Danke an dieser Stelle an alle, die daran beteiligt waren", so der Geschäftsführende Vorstand. Im nächsten Jahr wird feierliche Eröffnung gefeiert.
Die Aufteilung des Gebäudes und des Geländes soll effizient gestaltet werden. Auf der gegenüberliegenden Seite entsteht ein Parkplatz. Das Gebäude wird Büros, Besprechungsräume und Lager bekommen. Außerdem gibt es eine Erweiterungsfläche. Damit hofft die Diakonie, frühestens in 20 Jahren räumlich an Grenzen zu stoßen. Die Dienstautos finden auf der anderen Gebäudeseite Platz.
Mit Blick auf den Verkehr verlor Sebastian Winler noch einen Satz in Richtung der Verantwortlichen: "Die Anbindung an die B 97 ist zurzeit in Ordnung, kann aber perspektivisch Probleme machen. Meine Wunschliste geht von einer Linksabbieger-Spur über eine zeitliche Ampelregelung bis hin zum Kreisverkehr. Vielleicht gibt unser Neubau ja einen Denkanstoß dafür."
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