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Döbeln Ost bekommt neue Grundschule

Der Stadtrat hat sich für den Vorschlag der Stadtverwaltung ausgesprochen. Die will auch die Lernförderschule an den Standort bringen.

Von Jens Hoyer
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Im Jahr 1967 ist die Grundschule Döbeln Ost gebaut worden. Seitdem wurde sie nicht grundlegend saniert.
Im Jahr 1967 ist die Grundschule Döbeln Ost gebaut worden. Seitdem wurde sie nicht grundlegend saniert. © Dietmar Thomas

Döbeln. Die erste Sitzung des Döbelner Stadtrates war ein Paukenschlag. Die Stadträte haben die Grundsatzentscheidung für den Bau einer zweizügigen Grundschule in Döbeln Ost gefällt. Außerdem soll die Lernförderschule vom Schloßberg nach Döbeln Ost umziehen. Nötig ist dann auch der Neubau oder die Erweiterung der Sporthalle am Standort. Insgesamt geht es um eine Investition von rund 20 Millionen Euro in den nächsten etwa zehn Jahren.

Wie Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) sagte, ist der Vorschlag der Verwaltung ein Gesamtkonzept, das gleichzeitig Lösungen für die Probleme der Grundschule wie der Lernförderschule bringt. Das Vorhaben soll in mehreren Schritten umgesetzt werden. Am Anfang stünde der Neubau einer zweizügigen Grundschule mit Hort auf dem Gelände des früheren Oberfriedhofs. 

Die Lernförderschule mit Hort soll in die sanierte alte Schule oder in einen Neubau einziehen. Welches die bessere Variante ist, will die Stadt noch untersuchen lassen. Für beide Schulen seien getrennte Freiflächen vorgesehen. Gemeinsam sollen die Sportanlagen genutzt werden, die erweitert oder neu gebaut werden müssen. „Das Konzept kann im Laufe der Jahre angepasst werden, wenn es Änderungen bei den Schülerströmen gibt oder die Inklusion an den Grundschulen eingeführt wird“, sagte Liebhauser. 

Aus Dresden gebe es positive Signale, dass das Schulzentrum gefördert wird. Vorschläge dafür, wie das zur Verfügung stehende 26.000 Quadratmeter große Grundstück am besten genutzt werden kann, will die Stadtverwaltung mit einem sogenannten Werkstattverfahren von mehreren Planungsbüros erarbeiten lassen. Dafür werden 70.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Wenn es nach dem Willen einer Reihe von Stadträten gegangen wäre, hätte Döbelns höchstes Gremium einen anderen Beschluss gefällt. Sie hatten den Antrag gestellt, die Sanierung der alten Grundschule zu beschließen und das Vorhaben bis 2023 umzusetzen. Dietmar Damm (Wir für Döbeln) sprach sich dafür aus, die Förderschule auf dem Schloßberg zu belassen. „Wir sind nicht dafür, die beiden Schulstandorte zusammenzuführen.“ 

Im nächsten halben Jahr sollte für die Förderschule geprüft werden, ob eine Sanierung und ein Anbau möglich sind. Damm begründete den Vorschlag vor allem mit den Kosten. Eine Sanierung der Grundschule Ost würde billiger, ein Neubau der Sporthalle wäre nicht nötig. Mit der großen Lösung der Stadtverwaltung würden dagegen die Rücklagen aufgebraucht. „Es geht darum, die finanzielle Handlungsfähigkeit zu erhalten.“

Nach Ansicht von Liebhauser ist der Vorschlag der Stadtverwaltung finanzierbar. Erik Brendler, Leiter des Bauamtes, brachte Argumente, die für den Umzug der Lernförderschule nach Döbeln Ost sprechen. Nach seiner Darstellung gibt es auf dem Schloßberg einfach nicht genug Platz für eine Erweiterung. Bei Anwendung der Normen hätte eine neue Sporthalle die Größe von 21 Mal 37 Metern. „Egal, wie man es dreht, man kommt immer außerhalb der nutzbaren Fläche.“ 

Auch eine Erweiterung des Schulgebäudes ist aus Sicht des Bauamtes nicht möglich. Gebraucht würden mehr als 800 Quadratmeter zusätzlicher Nutzfläche, um das Raumprogramm für eine eineinhalbzügige Förderschule zu erfüllen. Ein Anbau sei kaum zu realisieren. Dann würde es zu eng auf dem Schloßberg – und nicht nur für den Pausenhof. „Die Feuerwehr muss noch um das Gebäude herumfahren können“, so Brendler.

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