Auch fast unendliche Geschichten finden manchmal ein glückliches Ende. Am 8. Juni soll in Dohna mit dem Bau der neuen Rad- und Gehwegbrücke über die Müglitz begonnen werden. Bis Oktober soll sie fertig sein. Die neue Brücke "Am Plan" ersetzt die in den 1920er-Jahren gebaute Liesche-Brücke. Die war beim Hochwasser 2002 so stark beschädigt worden, dass sie abgerissen werden musste.
Ein erster Versuch, eine behelfsmäßige Querung zu bauen, scheiterte vor acht Jahren. Bürgermeister Ralf Müller (CDU) hatte sie zehn Jahre nach der Flut bauen wollen. Doch damals sagte sich der Stadtrat, warum Geld für eine Übergangslösung ausgeben, die dann ewig bleibt?
Zwischendurch wurde auch immer wieder über Sinn und Unsinn einer Brücke an der Stelle diskutiert. Um über die Müglitz zu kommen, wird sie in der Tat nicht gebraucht. Rechts und links der geplanten Brücke gibt es Querungsmöglichkeiten, die Autos, Fußgänger und Radfahrer nutzen können. Insgesamt hat Dohna auf rund 700 Metern schon jetzt drei Brücken.
Kreuzungspunkt für drei große Radwege
Auch wenn die neue Brücke nur für Fußgänger und Radfahrer nutzbar ist, wird sie gerade deshalb gebraucht. Sie verbindet nämlich Teile der neu gestalteten sächsischen Radwanderwege und ersetzt die bisherige Radwegführung im Straßenverkehr über die Brücke der Dresdner Straße. Die ist für einen extra Radweg, wie er gefordert wird, zu schmal. Die Brücken an der Schlossmühle und der Georgstraße eignen sich als Radfahrerbrücke auch nicht.
Dohna wird von drei überregionalen Radwegen gekreuzt: dem Müglitztalradweg, der Dresden-Teplicer Poststraße und dem Radweg Malter-Kreischa-Pirna. Für den Ausbau der Wege und damit die Bedeutung Dohnas als Radfahrerstadt sei die neue Brücke wichtig, argumentierte Müller immer wieder.
Während der Bauzeit muss mit Verkehrseinschränkungen entlang der Pestalozzistraße, Am Plan und für Teile des Fußweges an der Müglitztalstraße gerechnet werden. Der Geschäftsbetrieb anliegender Geschäfte wird nicht durch die Bauarbeiten beeinträchtigt, sagt die Stadt. Das Bauprojekt wird vom Freistaat Sachsen mit 90 Prozent gefördert. Die Förderung war auf die ursprünglichen Baukosten von 295.000 Euro bezogen. Inzwischen kostet die Brücke aber 389.000 Euro. Die Stadt hat eine Nachförderung beantragt.
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