„Er war ein großer Menschenfreund“

Ohne Gotthard von Walleberg Pachaly gebe es den Friedwald in Deutsch-Paulsdorf nicht. Ein Park mit teils uralten Bäumen, an deren Wurzeln Verstorbene ihre letzte Ruhestätte finden. Einzigartig ist diese Form der Urnenbeisetzung im Landkreis Görlitz.
Als Gotthard von Wallenberg das Herrenhaus Deutsch-Paulsdorf und den zugehörigen Park vor etwa fünf Jahren erwarb, fand so mancher seine Idee mit dem Friedwald ein wenig „verrückt“. Von Wallenberg, der im Jahr 2000 bereits das Rittergut Dittmannsdorf von der Stadt Reichenbach kaufte, damit das Gebäude vor dem Verfall rettete und liebevoll zu einem Schmuckstück sanierte, ließ sich von Zweiflern jedoch keinesfalls beirren.
Als Partner für sein Projekt suchte er sich die Gemeinde Markersdorf und die Friedwald GmbH. Der Friedwald, der eigentlich ein Park ist, wurde im September 2018 feierlich eröffnet. Das Interesse erwies sich als groß. Die regelmäßigen Führungen – in Zeiten von Corona aktuell nicht möglich - wurden von vielen Besuchern angenommen. Und die Deutsch-Paulsdorfer sind Gotthard von Wallenberg, der am 22. November 1937 in Berlin geboren wurde, für vieles dankbar.
„Er war ein großer Menschenfreund, hatte für alle im Ort immer ein offenes Ohr“, sagt Ortsvorsteherin Constance Rudolph. Die enge Verbindung zeigte sich auch darin, dass der Senior die traditionellen Deutsch-Pausldorfer Krippenspiele regelmäßig besuchte, dem Jugendverein sein Domizil auf seinem Grundstück weiterhin überließ, zu kleinen Musikaufführungen ins Herrenhaus einlud und für jeden, den er im Ort traf, ein freundliches Wort fand.
Er lud Anwohner zu seinen Konzerten ein
Schon sein Dittmannsdorfer Herrenhaus schirmte er keinesfalls vor der Öffentlichkeit ab. Im Gegenteil: Gern lud er Anwohner aus dem Ort und der näheren Umgebung zu von ihm organisierten Konzerten ein. Gotthard von Wallenberg starb am 13. März im Alter von 82 Jahren nach schwerer Krankheit. Der Dittmannsdorfer Schlossherr hat in seinem Friedwald unter einem der alten Bäume Anfang April die letzte Ruhestätte gefunden. „Wir sind sehr dankbar, dass wir diesen so besonderen Menschen kennenlernen durften und werden sein Andenken immer in Ehren halten“, sagt die Ortsvorsteherin.