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Erst disqualifiziert, dann prämiert

Sportler vom Riesaer Tanzstudio „Live“ sind bei einem Wettbewerb in Döbeln ziemlich erfolgreich. In einer Altersgruppe gibt es allerdings einen Eklat.

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Die „Live-Kids“ vom Riesaer Verein Tanzstudio „Live“ zeigen in Döbeln ihren „Matrjoschka-Tanz“ – und holen damit den ersten Platz in der Startgruppe 2. Eine andere Formation tanzte auch preisverdächtig, wurde aber disqualifiziert.
Die „Live-Kids“ vom Riesaer Verein Tanzstudio „Live“ zeigen in Döbeln ihren „Matrjoschka-Tanz“ – und holen damit den ersten Platz in der Startgruppe 2. Eine andere Formation tanzte auch preisverdächtig, wurde aber disqualifiziert. © Dietmar Thomas

Riesa/Döbeln. Das gab es in all den Jahren, die der Wettbewerb existiert, noch nicht. Beim 28. Döbelner Tanzfest wurde am Wochenende ein Team disqualifiziert. Und es war ausgerechnet eines aus Riesa. Doch von vorn.

600 tanzfreudige Mädchen und Jungen vom Kindergarten- bis zum Erwachsenenalter aus insgesamt 20 Vereinen hatten sich am Sonnabend in der Döbelner Stadtsporthalle zum Tanzfest eingefunden. In der ausverkauften Stadtsporthalle präsentierten 60 verschiedene Tanzgruppen aus Mittelsachsen, Leipzig, Chemnitz und Riesa vor ausverkaufter Kulisse, was sie drauf haben – und wurden dafür frenetisch bejubelt. 

Die Aufregung rund um den Wettbewerb hatte sich mit dem Ende der Veranstaltung jedoch nicht bei allen gelegt. In der Startgruppe der ältesten Tänzer wurde die 20-köpfige Formation des Tanzstudios „Live“ aus Riesa disqualifiziert. Obwohl die jungen Frauen mit ihrem Tanz „Die Rose“ technisch und choreographisch nicht nur die Jury vollkommen überzeugten und somit den ersten Platz schon sicher hatten, nahm die Fachjury die Riesaer Formation wegen einer Regelwidrigkeit aus dem Rennen. 

„Der Jury und dem Wertungsgericht wurde berichtet, dass eine Tänzerin einer jüngeren Gruppe der Riesaer zum zweiten Mal auch in der Formation im Rosentanz aufgetreten ist. Das ist aber gegen das Reglement“, erläuterte Angela Petzold, Kulturamtschefin in der Döbelner Stadtverwaltung. Die Regel gelte schon seit Jahren und ist allen Trainern bekannt, so Petzold.

„Leider ist kurzfristig eine unserer Tänzerinnen ausgefallen. Mit einer Tänzerin weniger hätten die Choreographie und eine Hebefigur nicht mehr funktioniert“, erklärte Trainerin Babett Keller. „Ich wusste von der Regel, wir haben es riskiert und einen Fehler gemacht“, gibt die Trainerin der Riesaer Tänzerinnen zu. Sie sehe darin allerdings keinen Vorteil den anderen Teilnehmern gegenüber.

 Dass einzelne Tänzer verbotenerweise in zwei Gruppen mittanzen, habe sie auch bei anderen Vereinen schon beobachten können, sagte dazu die Riesaer Vereinschefin Angela Hoppe. „Wir verpetzen die anderen aber nicht“, erklärte sie gegenüber unserer Zeitung.

Trotz der Disqualifikation erhielt die Gruppe von Trainerin Babett Keller am Ende einen der beiden Sonderpreise von der Jury. Damit solle allein die hohe Qualität und Leistung der Tanzgruppe belohnt werden, so Angela Petzold. (SZ)

Mehrfach unter den Siegern

Startgruppe 2 (7 bis 9 Jahre): 1. Platz Live-Kids, Tanzstudio „Live“ Riesa; 2. Tenny Weeny‘s, TSV Kitzscher; 3. Caddy Kids, Rock´n´Roll Club Caddy

Startgruppe 3 (10 bis 12 Jahre): 1. Platz Live-Minimis, Tanzstudio „Live“ Riesa; 2. Boogie Kids, Rock´n´Roll Club Caddy; 3. Harmonie, Tanzperlen des Zschopautales

Startgruppe 5 (16 bis 18 Jahre): 1. Platz DreamXplosion, TSV Kitzscher; 2. Taktgefühl, Tanzperlen des Zschopautales; 3. TSL Smalli, Tanzstudio „Live“ Riesa

Sonderpreise: „Lichtblick-Tänzer“ Tanzgruppe der Förderschule „Lichtblick“ Riesa; TSL Formation Adult, Tanzstudio „Live“ Riesa 

Quelle: Stadt Döbeln

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