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Erst verkaufen, dann erschließen

Weil infolge der Corona-Pandemie das Geld fehlt, wird ein neues Baugebiet in Sebnitz erst 2021 erschlossen. Kaufen kann man die Parzellen aber schon vorher.

Von Dirk Schulze
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Auf der Wiese hinter der Bushaltestelle an der Pestalozzistraße in Sebnitz ist Platz für fünf Häuser.
Auf der Wiese hinter der Bushaltestelle an der Pestalozzistraße in Sebnitz ist Platz für fünf Häuser. © Daniel Schäfer

Fünf neue Bauplätze will die Stadt Sebnitz am Waldesrand an der Pestalozzistraße erschließen. In dem kleinen Baugebiet am oberen Ende der Wohnsiedlung auf dem Knöchel können wahlweise Einfamilienhäuser oder Doppelhäuser entstehen, auch eingeschossige Bungalows mit Flach- oder Satteldach sind laut Bebauungsplan möglich. 

Die Erschließung der Baufelder, auf denen früher einmal zwei Mehrfamilienhäuser standen, sollte eigentlich noch in diesem Jahr beginnen. Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den Plan aber durchkreuzt. Die Stadt kalkuliert die  Tiefbau-, Planungs- und Energieanschlusskosten für die fünf Bauplätze auf insgesamt knapp 300.000 Euro. Weil Sebnitz infolge des Lockdowns mit umfangreichen Steuerausfällen rechnet, wurden diese Arbeiten vorerst auf 2021 verschoben.

Der Verkauf der Baugrundstücke wird dennoch schon ab dem 1. September starten. Das hat der Stadtrat kürzlich beschlossen. Mit den Interessenten soll ein notarieller Kaufvertrag geschlossen werden, das Geld wird dann mit Abschluss der Erschließung fällig. Sebnitz kehrt die Reihenfolge damit um. 

Dazu dürften nicht zuletzt die Erfahrungen mit dem 2015 erschlossenen Baugebiet an der Dr.-Hesse-Straße in Sebnitz beigetragen haben. Dort hat die Stadt für die Erschließung gezahlt, die Nachfrage kam anfangs allerdings nicht in Schwung. Zunächst entstand nur ein neues Eigenheim. Seit dem vergangenen Jahr soll ein Musterhaus bauwillige Käufer anlocken. Aktuell sind von den elf Bauplätzen laut Rathaus noch fünf zu haben.  

An der Pestalozzistraße nun soll die teure Erschließung erst beginnen, wenn die Grundstücke auch verkauft sind. Da gebe der Kommune Sicherheit, erklärte die Stadtverwaltung. Mehrere Interessenten hätten bereits im Rathaus vorgesprochen. 

Für einige Nachfragen seitens der Stadträte sorgte der Preis. 89 Euro pro Quadratmeter ruft die Stadt für die erschlossenen Bauplätze auf. Bei einer Grundstücksgröße von 750 Quadratmetern macht das 66.750 Euro für einen Bauplatz. "Es handelt sich um eine gute Lage, die diesen Preis rechtfertigt", sagte Oberbürgermeister Mike Ruckh (CDU). Sebnitz brauche sich nicht zu verstecken. 

Im Vergleich zu den Grundstückspreisen in Stolpen seien die Bauplätze günstig - im Wohngebiet "Am Schlossberg" kostet der Quadratmeter 120 Euro -, auch wenn Sebnitz natürlich um einiges weiter entfernt von Dresden liege. Für Bauwillige, die weniger teure Grundstücke suchen, habe Sebnitz auch noch andere Flächen im Angebot. An der bereits erwähnten Dr.-Hesse-Straße zum Beispiel liegt der Quadratmeterpreis bei 38 Euro, allerdings ist dann noch kein Gasanschluss inbegriffen. 

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