Großenhain. Die Sportschule Thormeyer in der Meißner Straße in Großenhain ist geschlossen. Die rund 50 Kinder, die sonst hier bei Jan Thormeyer die Kampfkunst Krav Marga trainieren, dürfen wegen Corona nicht in die Übungsräume. "Der Kursbetrieb ist bis 19. April untersagt", so der Inhaber, der die Sportschule seit November 2019 betreibt. 

Um den Ausfall zu kompensieren, hat sich Thormeyer entschlossen, jede Woche ein Trainingsvideo für seine Mitglieder zu erstellen. "Die Eltern und ihre Kinder sind froh, ein wenig Abwechslung in ihren eingeschränkten Alltag zu bekommen", sagt der Trainer. Er bat die Familien - wohl auch als Motivation - Bilder vom Üben der angegebenen Einheiten aus den Videos zu schicken. 

40 Fotos hat Jan Thormeyer bisher erhalten. Er ist begeistert von der Resonanz und glücklich, dass es so vielen Kindern möglich ist, die Videos umzusetzen. Schließlich hängen auch technische Voraussetzungen daran wie schnelles Internet und Geräte, die vielleicht nicht in jedem Haushalt vorhanden sind. 

"Die Fotos zeigen motivierte Kinder, die sichtlich Spaß haben am Online-Training", stellt Jan Thormeyer fest. Auch die Rückmeldung der Eltern sage ihm, dass die Kinder das nutzen und Freude dran haben. Ganz offensichtlich gelingt es der Sportschule, die Kinder sportlich auch da zu erreichen, wo sie jetzt sind, nämlich zu Hause. "Mit Euren lieben Worten fühlt es sich an, als wären wir in dieser besonderen Situation eine große Familie", heißt es.  

Auch der Trainer bekennt damit, dass er froh ist, in diesen "außergewöhnlichen Zeiten" den Kontakt zu seinen Mitgliedern zu halten. Stolz erstellte er deshalb mit dem Einverständnis seiner Schüler eine Fotowand, die die Bilder vom Hometraining im Schaufenster der  Sportschule zeigt. Darauf sind viele lachende Gesichter zu erkennen - trotz Anstrengung beim Üben. 

"Ich bin stolz darauf, dass wir durch das digitale Training zusammenhalten", so Jan Thormeyer. "Und uns gegenseitig motivieren." Es sei schon wünschenswert , täglich eine Trainingseinheit zu absolvieren. Denn die Kinder haben ja auch gerade keinen Sportunterricht in der Schule.  

Die Sportschule achtet in ihren Videos darauf, dass die Übungen möglichst keinen materiellen Aufwand erfordern und auch bei begrenztem Platz möglich sind. Da Krav Marga ja eine Kampftechnik ist, die zur Verteidigung eingesetzt werden kann, sollen Mamas und Papas ihre Kinder ruhig mal "angreifen". Diese Angriffe abzuwehren, ist Teil des Trainings, macht den Übenden Spaß und stärk nebenbei auch die Bindung zwischen Eltern und Kindern. 

Jan Thormeyer hofft aber dennoch schon auf die Zeit nach der Ausgangsbeschränkung. "Wenn sich alles wieder normalisiert, werde ich zusätzliche Trainings und Seminare als Ausgleich anbieten", schreibt er seinen Mitgliedern. Und kündigt ein Sommerfest für alle Kinder und deren Eltern an. Dass sie Verständnis haben und die Mitgliedschaft nicht kündigen, ist ihm ein großes Dankeschön wert. 

Auch der Trainer selbst hat einen Dank in Form des SZ-Schornis verdient! Er sorgt dafür, dass Kinder fit bleiben und sich auspowern können. Dass sie die Gemeinschaft mit anderen erleben, auch wenn Trainer und Freude gerade nicht beieinander sein können.

Jan Thormeyer bietet an, auch Nichtmitgliedern die Trainingsvideos per WhatsApp zuzuschicken. Kontakt: Telefon 01733765157

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