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Wieder Graffiti im Nationalpark

Erneut haben Unbekannte Felsen in der Sächsischen Schweiz besprüht. Der empfindliche Sandstein leidet darunter.

Von Dirk Schulze
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Felswand in den Schrammsteinen: Hier waren Sprayer am Werk.
Felswand in den Schrammsteinen: Hier waren Sprayer am Werk. © Mike Jäger

Die Oberflächenstruktur hat der Urheber in seine Malerei integriert: Zwei Mulden in der Wand dienen als Augenhöhlen, dazwischen der Schnabel. Man könnte meinen ein Uhu blickt den Betrachter an. Der Ort des Werks ist trotzdem indiskutabel: Sandsteinfelsen im Nationalpark Sächsische Schweiz. 

Ein Mitarbeiter der Nationalparkwacht hat das Graffito schon Ende Januar entdeckt. Es befindet sich in den Schrammsteinen, am Fuße des Klettergipfels Jungfer. Wer es gesprüht hat, ist nicht bekannt.  

"Das ist leider kein Einzelfall", sagt Andreas Knaak von der Nationalparkverwaltung. Im Schnitt etwa vier bis sechs Graffiti dieser Größe entdecken die Ranger pro Jahr im Nationalpark, kleinere Sprühereien (Tags) nicht mit gerechnet. Der Nationalpark erstattet dann Anzeige wegen Sachbeschädigung und lässt die Graffiti von einer Fachfirma entfernen - vor allem, um keine Nachahmer zu motivieren. 

Graffiti von 2018 am Rauschenstein in der Sächsischen Schweiz vor der Entfernung - 
Graffiti von 2018 am Rauschenstein in der Sächsischen Schweiz vor der Entfernung -  © BioCleaning Gera
- und danach. 
- und danach.  © BioCleaning Gera
Spuren bleiben trotzdem zurück. 
Spuren bleiben trotzdem zurück.  © BioCleaning Gera

Das Entfernen der Farbe ist technisch möglich, aber aufwendig. Um die empfindlichen Felsoberfläche zu schonen, können die Spezialisten keine Lösungsmittel verwenden. Wie gut die Beseitigung gelingt, hängt stark von der jeweiligen Beschaffenheit des Sandsteins ab: Je brüchiger und sandiger, umso deutlicher die Spuren, die zurückbleiben. 

Auch der gesprühte Uhu an den Schrammsteinen soll baldmöglichst getilgt werden. Im aktuellen Fall ist es besonders kritisch: Der Sandstein ist an dieser Stelle sehr erosionsgefährdet, erklärt Andreas Knaak: "Da ist die obere Schutzschicht im Nu runter." Zudem kostet das Ganze eine Stange Geld. Je nach Größe der Fläche sind schnell 1.000 Euro fällig. 

Eine weitere Sprüherei tauchte zu Jahresbeginn im linkselbischen Teil der Sächsischen Schweiz an der Kaiserkrone bei Schöna auf. Die verwendeten Kürzel sollen vorangegangenen Graffiti ähneln. 2018 wurden mehrere größere Graffiti nahe der Bastei, bei Schmilka sowie nahe Schöna entdeckt. 

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