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Grünes Gewölbe soll im Juni wieder öffnen

Erstmals nach dem Einbruch verrät Museumschefin Marion Ackermann erste Details zur Zukunft des Juwelenzimmers.

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Marion Ackermann, Direktorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, vor der leeren Vitrine im Grünen Gewölbe im Dresdner Schloss.
Marion Ackermann, Direktorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, vor der leeren Vitrine im Grünen Gewölbe im Dresdner Schloss. © Sebastian Kahnert/dpa

Fünf Monate nach dem Juwelendiebstahl im Historischen Grünen Gewölbe in Dresden soll es nun bald wieder für Besucher zugänglich sein. Es soll "im Zusammenhang der Wiedereröffnung des Residenzschlosses wiedereröffnet werden". Das sagte die Direktorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, in einem Interview mit Spiegel Online.

"Wir werden das Residenzschloss vermutlich im Juni im Zusammenhang mit dem Jubiläum 300 Jahre Kupferstichkabinett eröffnen", sagte sie. Vorgesehen sei dann entweder die Öffnung als Gesamtensemble oder bestimmter Teile. "Wir gehen da mit großer Vorsicht heran", so Ackermann, "auch aus wirtschaftlichen Gründen, weil wir gar nicht die Einnahmen haben wie bisher und die Überwachungskosten uns sonst ersticken würden." 

Bei dem spektakulären Einbruch am 25. November 2019 waren zwei Unbekannte in der Dunkelheit über eines der vergitterten Fenster in das weltberühmte Museum im Residenzschloss eingedrungen. Im Juwelenzimmer hatten sie mit einer Axt drei Löcher in die Vitrine geschlagen und nahmen daraus etwa zwei Dutzend barocke Schmuckstücke aus Gold, Diamanten und Brillanten von unschätzbarem Wert mit. Der Coup, der weltweit Schlagzeilen machte, dauerte nur wenige Minuten - als die Polizei eintraf, waren Diebe und Beute verschwunden.

Für Hinweise zur Ergreifung der Täter ist eine Belohnung von einer halben Million Euro ausgesetzt. Eine Sonderkommission namens "Epaulette" ermittelt in dem Fall und geht von einer geplanten Tat aus. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gingen inzwischen 1345 Hinweise ein, eine heiße Spur gibt es offenkundig weiterhin nicht. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von mindestens sieben Personen aus, gegen vier Wachleute laufen Ermittlungsverfahren. (SZ mit dpa)