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Grundsteinlegung für den neuen Hort

Rund 30 Firmen sind am Bau an der Schildenstraße beteiligt. Das Haus soll Platz für 160 Kinder bieten.

Von Nina Schirmer
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Die Architekten haben einen zweigeschossigen Bau mit einer Fassade in Holzoptik geplant.
Die Architekten haben einen zweigeschossigen Bau mit einer Fassade in Holzoptik geplant. © Visualisierung/O+M Architekten

Radebeul. Roségold schimmert die Zeitkapsel, die am Mittwochvormittag im Beton versenkt worden ist. Sollte sie in vielen, vielen Jahren wieder zum Vorschein kommen, dann sollen die Finder wissen, dass hier, an der Ecke von Schilden- und Pestalozzistraße in Radebeul-Ost, mal ein Hort gebaut wurde. Zwei Tageszeitungen, die Urkunde der Grundsteinlegung, ein Amtsblatt, eine Sanierungszeitung und der traditionelle Münzsatz befinden sich in der Kapsel.

Vom neuen Hort kann man jetzt schon die Maße erahnen, denn die Bodenplatte ist bereits gegossen. Nicht ganz bis zur Straßenkreuzung wird das Gebäude reichen, dazwischen ist noch ein Grünstreifen geplant. 

Die richtige Freifläche kommt aber hinter das Haus, wo die Kinder geschützt vom Straßenlärm spielen können, erläutert Carsten Otto vom Architekturbüro „O+M“, von dem die Pläne für das Gebäude stammen. „Städtebaulich ordnet sich der Neubau des Hortgebäudes logisch in die vorhandene Bebauungsstruktur ein. Die Fluchten der Pestalozzistraße und der Schildenstraße bilden die Kanten des Neubaus“, so der Architekt.

Noch wichtiger sei aber gewesen, ein Gebäude zu entwerfen, das im wahrsten Sinne des Wortes ein Hort für die Kinder sein kann. „Hier sollen sich die Kinder wohlfühlen, vor oder nach der Schule sinnvoll und anregend ihre Zeit verbringen, ihre Kreativität und ihren Bewegungsdrang entfalten und sich auch geborgen fühlen“, sagt Otto. 

Zur Grundsteinlegung am Mittwoch wurde eine Zeitkapsel einbetoniert.
Zur Grundsteinlegung am Mittwoch wurde eine Zeitkapsel einbetoniert. © Norbert Millauer

Dem Haus haben die Architekten deshalb eine gemeinsame Mitte gegeben, die als großzügiger und zentraler Begegnungsraum fungieren soll. Die Mitte ist als geschossübergreifende Halle konzipiert, mit Galerien im Obergeschoss. 

„Die wichtigsten Gemeinschaftsräume wie der Speiseraum, der Bewegungsraum und der Theaterraum sind an diese Mitte angedockt. Eine offene und zentrale Treppe verbindet beide Geschosse und belebt damit das Haus“, sagt Otto.

 Der zweigeschossige Neubau, der Platz für 160 Hortkinder aus der Grundschule Friedrich Schiller bieten soll, wird in Massivbauweise auf einer Stahlbetonplatte errichtet. Für die Fassade haben die Architekten ein wetterbeständiges Material in Holzoptik ausgesucht.

Bis jetzt sind sieben Gewerke an Baufirmen vergeben. Nachdem das rund 4.100 Quadratmeter große Areal von der Dresdner Firma LLB beräumt wurde und die Archäologen ihre Arbeit abgeschlossen hatten, konnte Ende Oktober mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. 

Die Firma Hoch- und Tiefbau Rochlitz errichtet derzeit die Bodenplatte mit den dazugehörenden Abdichtungsbahnen. Die Betonarbeiten für die Bodenplatte und die Außenwände beginnen. Die Firma Blitzschutzanlagen Richard Müller aus Arnsdorf ist mit dem Verlegen der Erdung beschäftigt.

 Das Unternehmen Haustein Aufzüge aus Deutschneudorf baut einen Lift, die Unterfahrt dafür ist bereits hergestellt. Die Fassadenarbeit wird die Firma Gurr aus Niepars übernehmen, für die Fenster und die Pfostenriegelfassade wurde Spezialisten von Buckenauer Elektromechanik und Metallbau aus Hoyerswerda beauftragt. 

Für Heizungs- und Sanitärinstallationen ist das Oschatzer Unternehmen Lohschmidt zuständig. Insgesamt werden etwa 30 Firmen und zwölf Planungsbüros und Gutachter für den Bau tätig sein.

Rund 4,5 Millionen Euro fließen in den neuen Hort, wovon circa 75 Prozent über das Bund- und Länderprogramm „Aktive Orts- und Stadtteilzentren“ gefördert werden. Läuft auf der Baustelle alles weiter nach Plan, könne in diesem Sommer das Richtfest gefeiert und 2021 der Hort bezogen werden, sagt Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) bei der Grundsteinlegung.

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