Heidenau wird Niederhof nicht los

Die Stadt Heidenau bleibt auf dem Niederhof sitzen. Seit über zwei Jahren versucht sie, den Komplex zwischen S 172 und Haltepunkt Großsedlitz der Bahn am Ortsausgang in Richtung Heidenau zu verkaufen. Für 163.000 Euro. Diesen Preis hatte das Verkehrswertgutachten für das 4.000 Quadratmeter große Grundstück mit den Gebäuden ermittelt. Interessenten habe es gegeben, aber keiner gab ein Angebot ab, das den Vorstellungen der Stadt entsprach.
Zwischendurch war das Objekt mal von einem Pirnaer Stadtrat als gemeinsames Kulturhaus für Pirna und Heidenau ins Gespräch gebracht worden. Doch das erwies sich schnell als Luftblase. Heidenau hatte eher Wohn- und Gewerbezwecke für den Gebäudekomplex aus drei Mehrfamilienhäusern, einer Scheune, zwei Anbauten und einer Werkstatt favorisiert.
Inzwischen gibt es einen weiteren Grund, der dem Verkauf im Wege stehen könnte. Die Diskussion um die neue Bahnstrecke Dresden-Prag. Der Bereich um den Haltepunkt Großsedlitz und der gegenüberliegenden Pechhütte wird als Tunneleingang und Rangier- bzw. Überholbahnhof diskutiert. Zwar ist da noch nichts beschlossen, doch so eine Option dürfte private Interessenten abschrecken. Für die Stadt Heidenau jedoch könnte es gleichzeitig wieder die Chancen erhöhen, wenn nämlich die Bahn das Niederhof-Grundstück für ihr Vorhaben braucht und kauft.
Das Objekt steht seit einigen Jahren leer und ist zum Teil denkmalgeschützt, jedoch in sehr schlechtem Zustand. Die Ursprünge des Niederhofs gehen bis 1726 zurück. Das ehemalige Rittergut war später Teil eines Kammerguts und gehörte zum Barockgarten.
Mehr Nachrichten aus Pirna lesen Sie hier.
Den täglichen kostenlosen Newsletter können Sie hier bestellen.