Ein solches Fahrzeug bekommt die Feuerwehr nicht alle Tage. Das weiß Hirschfeldes Wehrleiter Ronny John aus seiner langjährigen Erfahrung. Und nun steht ein neues, modernes Löschgruppenfahrzeug auf dem Gelände des Hirschfelder Depots.
Es bietet alles, was im Einsatz benötigt wird - von der Feuerwehraxt, über Atemschutzgeräte, 600 Meter Schläuche, die so eingebaut sind, dass sie während der Fahrt zum Brandort verlegt werden können, analoge und digitale Funkgeräte bis hin zu einer Tragkraftspritze mit einer Förderleistung von über 1.500 Litern in der Minute. Auch über einen Löschmittelbehälter mit 1.000 Liter Inhalt verfügt das neue Fahrzeug, das heute feierlich übergeben wurde.
Zum besseren Vergleich haben die Hirschfelder Kameraden das bisherige Fahrzeug daneben gestellt. Das sieht zwar auf den ersten Blick noch ganz gut aus - hat aber schon 26 Jahre auf dem Buckel und soll jetzt ausgemustert werden. Endlich, mag mancher Feuerwehrmann innerlich denken. Und so ist ein gewisses Aufatmen zu vernehmen bei der Übergabe des neuen Fahrzeuges.
Beste Voraussetzungen
Die Übergabe ist hochkarätig besetzt, neben den regionalen Bundestags- und Landtagsabgeordneten ist auch Sachsens Innenminister Roland Wöller und Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), anwesend. Deren Stippvisite in Hirschfelde ist leicht zu erklären. Der Bund finanziert das Spezialfahrzeug, das eines von über 300 neuen Löschfahrzeugen ist. Die Bundesländer erhalten die Wagen und geben sie an die Landkreise und jeweiligen Wehren weiter.
Neben dem Hirschfelder Fahrzeug erhält Sachsen weitere vier dieser Spezialfahrzeuge vom Bund, kündigt BBK-Präsident Unger an. Dass das erste Fahrzeug in den südöstlichsten Zipfel des Freistaates geht, ist für den CDU-Landtagsabgeordneten Stephan Meyer eine gute Entscheidung. Die Voraussetzungen seien hier bestens. Zum einen passe es fachlich, weil die Kameraden ausgebildet sind, um das Fahrzeug bedienen zu können. Zum anderen erfülle das Hirschfelder Depot die Anforderungen an den Stellplatz. Es besteht zudem Bedarf: Zuletzt sind im Landkreis vier solcher Fahrzeuge ausgemustert worden.
Die Ausstattung der Hirschfelder Wehr mit dem neuen Fahrzeug bezeichnet er als gutes Signal an die Kameraden. Und dass der Wagen hier auch zum Einsatz kommen wird, zeigen die Katastrophen der vergangenen Jahre wie zum Beispiel das August-Hochwasser vor genau zehn Jahren.
"Technik ist für die anstehenden Aufgaben kein Allheilmittel, aber sie ermöglicht es den Ehren- und Hauptamtlichen im Zivil- und Katastrophenschutz, auf unterschiedlichste Lagen bestmöglich zu reagieren und im Dienst für die Allgemeinheit selbst geschützt zu sein", erklärt BBK-Präsident Unger.