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Horka nimmt den Kampf mit der Enso auf

Der Gemeinderat blockiert ein Großprojekt des Energieunternehmens und will ein Zeichen gegen Ökostrom setzen. Doch das ist schwierig.

Von Frank-Uwe Michel
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Anschließend an dieses Solarfeld am Rande von Biehain hätte ein weiteres entstehen sollen. Horkas Gemeinderäte und Bürgermeister Christian Nitschke lehnten das jedoch ab.
Anschließend an dieses Solarfeld am Rande von Biehain hätte ein weiteres entstehen sollen. Horkas Gemeinderäte und Bürgermeister Christian Nitschke lehnten das jedoch ab. © André Schulze

Beschlussvorlage Nr. 7 schien Formsache im Horkaer Gemeinderat zu sein. Dabei ging es um den Bau einer Fotovoltaikanlage als Ergänzung zu einem bereits bestehenden Solarfeld in Biehain. Ein privater Investor hatte den Antrag dazu gestellt und sich dabei auf einen früheren Beschluss der Räte berufen, die schon im August 2009 den Weg frei gemacht hatten für neue Photovoltaikanlagen auf diesem Areal. Erst jüngst war den Gemeinderäten aber das Begehren des Stromnetzbetreibers Enso sauer aufgestoßen, zwischen Horka und Niesky einen riesigen Verteilknoten zu bauen, sobald die in der Region erzeugte Menge an grüner Energie dies nötig macht. Man könne sich nicht einerseits gegen das Enso-Projekt wehren und andererseits erlauben, dass in der Gemeinde noch mehr Strom aus erneuerbaren Quellen produziert werde. Mit jeder genehmigten Solaranlage rücke der Bau des Netzknotens näher, so die Argumentation. Jörg Koltermann aus Biehain stellte klar, dass man mit einer Ablehnung ein Zeichen setzen könne. „Der Osten muss endlich einsehen, dass er nicht endlos grünen Strom produzieren kann, der dann in den Westen fließt.“ Und so votierten die Gemeinderäte mehrheitlich gegen die Photovoltaikanlage.

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