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Leichtathleten hoffen auf Tartanbahn

Eine Sprintstrecke ist im Stadion Wiesenstraße bereits angelegt. Doch nun soll auch noch eine volle Stadionrunde her.

Von Frank Korn
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Paul Schlenker (links) und Florian Schmidt sitzen auf der Sprintbahn im Stadion Wiesenstraße. Der LSV 99 Hartha kämpft darum, dass im Stadion Wiesenstraße eine 400-Meter-Bahn aus Tartan angelegt wird.
Paul Schlenker (links) und Florian Schmidt sitzen auf der Sprintbahn im Stadion Wiesenstraße. Der LSV 99 Hartha kämpft darum, dass im Stadion Wiesenstraße eine 400-Meter-Bahn aus Tartan angelegt wird. © Frank Korn

Hartha. Paul Schlenker und Florian Schmidt haben ihre sportliche Karriere beim Leichtathletik-Sportverein (LSV) 99 Hartha begonnen. Jetzt starten sie für den Dresdner SC beziehungsweise den LV 90 Erzgebirge aktiv. Beide Athleten starten in technischen Disziplinen. Dennoch wünschen sie sich für ihre ehemaligen Mitstreiter eine neue Tartanbahn. „Für die Wettkampfvorbereitung macht sich eine solche Anlage einfach besser“, sind sich Schlenker und Schmidt einig.

Nun wird der eine oder andere einwenden, dass es eine solche Bahn schon gibt. Doch dabei handelt es sich um eine Sprintstrecke. „Um die Trainingsbedingungen weiter zu verbessern, hoffen wir, dass eine 400-Meter-Tartanbahn gebaut wird“, sagt LSV-Vereinschef René Geipel. Die Leistungen der Athleten würden sich auf einer Tartanbahn deutlich steigern lassen. „Da unser Verein ein Talentstützpunkt ist, wäre die Bahn wichtig“, so Geipel. Zudem könnte der LSV dann auch selbst Wettkämpfe im Stadion Wiesenstraße organisieren.

Beim Saisonabschlussfest des Vereins sind auch Harthas Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) und Benjamin Kahlert, Geschäftsführer des Kreissportbundes Mittelsachsen vor Ort. Beide unterstreichen, dass sie den Verein bei seinem Anliegen unterstützen. „Wir arbeiten daran, um das auf die Beine zu stellen“, sagt der Bürgermeister.

Eine 400-Meter-Tartanbahn würde dem Verein einen Schub geben, ist sich Benjamin Kahlert sicher. „Es würde die Attraktivität des Vereinssports steigern und über die Rückkopplung durch den Schulsport auch zu höheren Mitgliederzahlen führen“, so Kahlert. Er habe den Eindruck gewonnen, dass die Zusammenarbeit von Verein und Stadt funktioniere.

Günter Roßberg, Leiter des Kultur- und Sportbetriebes der Stadt, bestätigt, dass die Planungen für eine solche Anlage bereits angelaufen sind. „Die Herstellung der Tartanbahn würde etwa 700.000 Euro kosten. Dazu gehören aber auch die Außenanlagen und die Entwässerung“, sagt Roßberg.

Über die Sportförderrichtlinie des Freistaates Sachsen wäre eine Förderung von 50 Prozent möglich. Auch vom Landkreis Mittelsachsen gäbe es Unterstützung. „Für eine einzelne Baumaßnahme kann im Höchstfall eine Zuwendung von 75.000 Euro pro Förderjahr bewilligt werden“, sagt Benjamin Kahlert. Um die Anlage zu finanzieren, müsste die Stadt einen großen Anteil stemmen und der Verein einen Eigenanteil leisten.

Der Bau der Sprintbahn, die vor vier Jahren übergeben wurde, hat 125.000 Euro gekostet. Auch damals hatten Freistaat, Landkreis, Stadt und Verein zusammengearbeitet. „Wir haben damals zehn Prozent als Eigenmittel aufgebracht, auch dank vieler Unterstützer und Sponsoren. Ich hoffe, dass es uns gemeinsam gelingt, das Projekt umzusetzen“, so René Geipel.