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Görlitzer Rewe-Markt liefert jetzt nach Hause

Der Lieferservice war eigentlich erst für das zweite Halbjahr geplant. Doch Corona änderte alles.

Von Gabriela Lachnit
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Rewe in Görlitz hat jetzt einen Lieferservice, den Inhaber Benjamin Geschwill (rechts) anbietet. Sebastian Fehrenbach fährt das Rewe-Lieferfahrzeug.
Rewe in Görlitz hat jetzt einen Lieferservice, den Inhaber Benjamin Geschwill (rechts) anbietet. Sebastian Fehrenbach fährt das Rewe-Lieferfahrzeug. © Nikolai Schmidt

Täglich sind es  fünf oder sechs Menschen, die sich auf der Internetseite des Görlitzer Rewe-Marktes registrieren. "Und das, obwohl wir noch gar nicht dafür werben", sagt Inhaber Benjamin Geschwill. "Das passiert erst nächste Woche."

Seit dem 21. April bietet der Görlitzer Rewe-Markt einen Lieferservice. Eigentlich wollte der Inhaber im dritten oder vierten Quartal mit einem Abholservice starten. Doch wegen der Corona-Krise beginnt nun zunächst der Lieferservice. Er ist ein Angebot an alle, doch Geschwill denkt dabei vor allem an Menschen, die jetzt nicht so oft raus wollen, weil sie vielleicht in eine Risikogruppe gehören. Oder weil ihnen der Einkauf eine Last ist. Oder weil man den Service einfach toll findet.

Wie der Lieferservice funktioniert

Geliefert werden die Lebensmittel von Dienstag bis Freitag in Görlitz und dem näheren Umland zwischen 8 und 20 Uhr. Der Kunde kann sich für die Lieferzeit ein Zeitfenster von drei Stunden aussuchen, in dem er die Lieferung entgegennehmen muss. Zuvor muss jedoch die Ware bestellt werden. Das passiert am besten online auf der Internetseite des Görlitzer Rewe-Marktes.  Der Mindestbestellwert liegt bei 40 Euro, für jede Lieferung wird eine Gebühr von fünf Euro verlangt.

Auch auf altmodische Art kann die Lieferung bestellt werden:  Wer zum Beispiel seinem Nachbarn beim Rewe-Einkauf einen Zettel mit den gewünschten Waren und der Lieferadresse mitgibt, wird beliefert. Bestellen kann man auch per E-Mail oder Fax, "Hauptsache was Schriftliches", sagt der Rewe-Mann.

Nur telefonisch ordern, das geht nicht. Denn dann müsste Benjamin Geschwill weitere Mitarbeiter einstellen. Drei sind es bislang für den Lieferservice: einen Fahrer und zwei Teilzeitkräfte für das Zusammenstellen der Bestellungen. Bezahlt werden die Lieferungen an der Wohnungstür in bar oder mit Karte. 

Den Service eilig vorgezogen

Die Corona-Krise hat Geschwills Pläne mit dem Abholservice durcheinandergewirbelt. Zum einen fehlen noch die baulichen Voraussetzungen. Zum anderen gab es aber große Nachfrage nach dem Lieferservice. Der war "einfacher" zu bewerkstelligen. Ein Lieferfahrzeug wurde angeschafft, ebenso extra Kühlschränke. Mitarbeiter wurden eingestellt.

Für Geschwill und sein Team ist der Lieferservice Neuland. Die Touren müssen effektiv geplant, das Fahrzeug ausgelastet werden. Der Geschäftsinhaber ist zuversichtlich, dass sich der Service bald gut einspielt. Und er ist Vorreiter in Görlitz. Kein anderer Lebensmittelhändler bietet einen solchen Lieferservice.

Für Geschwill ist der neue Service ein Schritt in die Zukunft des Lebensmittelhandels. Auch wenn jetzt das Internet eine große Rolle spielt, setzt der Rewe-Chef nicht ausschließlich auf die Digitalisierung. "Ich möchte schon, dass die Menschen persönlich zu uns in den Markt kommen", sagt der Rewe-Marktleiter, denn Einkaufen sei immer auch ein Erlebnis, macht vielen Spaß und sei sozialer Treffpunkt, sagt er.

Investitionen noch für Abholservice nötig

Die nächste Stufe, ein Abholservice, erfordert jedoch Umbauten im Rewe-Gebäude. Erst wenn die fertig sind, startet dieser Service. Dafür werden mehr Platz und Kühltechnik benötigt. Auch hier bestellt der Kunde online, aber er bekommt die Ware nicht geliefert, sondern holt sie sich ab. Er fährt an die Ausgabe, nimmt seine Bestellung in Empfang und zahlt an einer separaten Kasse, die sich ebenfalls in der Ausgabe befindet. "Also ranfahren, Waren empfangen, bezahlen und wieder losfahren", fasst Benjamin Geschwill zusammen.

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