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Manege frei auf dem Hundesportplatz

Der Projektzirkus Probst studiert zurzeit mit Grundschülern ein Programm ein. Was Altpapier damit zu tun hat.

Von Kathrin Krüger
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Artistin Jessika Petrache zeigt Josephine aus der Klasse 2a die richtige Haltung.
Artistin Jessika Petrache zeigt Josephine aus der Klasse 2a die richtige Haltung. © Kristin Richter

Großenhain. Träume unter der Zirkuskuppel, das klingt so schön. Doch vor den Applaus – so erfahren die Grundschüler vom Schacht – haben die Götter die Anstrengung gesetzt. Die bekannte Zirkusfrau Mercedes Probst ist eine strenge Gruppenleiterin. Damit die Hühnershow das Publikum zum Lachen bringen kann, verlangt die couragierte Dame maximale Aufmerksamkeit und Disziplin. Das fällt vor allem den Erst- und Zweitklässlern nicht leicht. Wer sollte das Brett halten? Wer lässt das Huhn drüber laufen? In zackigem, rauem Ton versucht Mercedes Probst das nötige Trockentraining mit den Kindern auf den Zuschauerbänken.

Doch dann dürfen die Schützlinge in die Manege. Und nach der ersten Winke-winke-Runde scheint der Knoten geplatzt. Emilio ruft, so laut er kann, damit man ihn im ganzen Zirkuszelt hören kann. Auch beim Tauziehen haben die Kinder ihren Spaß und lassen sich jetzt gern von Mercedes Probst anfeuern.

Ein immerhin zweistündiges Programm wird derzeit im Projektzirkus auf dem Hundesportplatz am Schacht einstudiert. Die Akrobaten üben, und einen Tüchertanz wird es geben, dazu eine Schwarzlichtshow, Trapez- und Drahtseilnummern, auch Zauberei, eine Schwertergruppe und natürlich Clowns. Auch Jessica Petrache und Matthias Ahre vom Zirkus arbeiten mit den Schülern unter der blau-weißen Kuppel. Wenn es mal nicht klappt, fällt auch ein hartes Wort. Nur drei Tage bleiben dem Team zum Einstudieren, obwohl die Grundschüler in dieser Woche keinen normalen Unterricht haben. „Aufpassen und zuhören“, das lernen die Kinder hier auf sehr eindringliche Weise.

„Vor drei Jahren hatten wir den Projektzirkus Probst letztmalig an unserer Einrichtung“, sagt Schulleiterin Unruh. Die vierten Klassen kommen also zweimal in den Genuss dieses Angebots. Altpapiergeld wurde verwendet, um den Kinderbeitrag zu bezahlen. Etliche Eltern halfen vorigen Sonntag beim Aufbau des Zeltes. Auch am Sonnabendmittag werden wieder starke Arme gebraucht.

Mittlerweile sind nun die Zauberer mit ihrer Show dran. Bruno, Hamza und Tim müssen sich nicht nur auf ihren Verschwindetrick mit dem Würfel konzentrieren. Sie sollen dabei auch noch lächeln. Doch wer seine Sache gut macht – das zeigt sich auch bei den anderen Gruppen – wird gelobt oder gedrückt. Das spornt die Kinder an. Wenn ihr Auftritt zur Show mit Musik gelingt, werden sie hoffentlich merken, dass das harte Training nötig war.

Vorstellungen: Donnerstag und Freitag 17 Uhr, Sonnabend 10 Uhr, Eintritt Erwachsene: 10 Euro, Kinder: 3 Euro.