SZ + 23.10.2019 , 19:00 Merken Meißen zur Wende - und heute Dass die Meißener Innenstadt durch die Wende buchstäblich in letzter Minute gerettet worden ist, lässt sich anhand von alten und neuen Fotos sehen. Teilen Folgen NEU! Der Kleinmarkt: Zum Ende der DDR war das Gebäude baupolizeilich gesperrt. Nicht im Bild befindet sich das vierstöckige Haus Marktgasse 12, das derzeit saniert wird. Es soll im Frühjahr fertig werden, dann ist das Kleinmarkt-Ensemble komplett. © Claudia Hübschmann Von Udo Lemke (Text) und Claudia Hübschmann (Fotos) Was einmal als Meißens Klein-Venedig bezeichnet wurde – die Bebauung am Unterlauf der Triebisch vor der Mündung in die Elbe – hatte vor 30 Jahren jeglichen Glanz verloren. Heute sind die Häuser an der Gerbergasse, deren Rückseiten zum Fluss zeigen, weitestgehend erneuert. Allerdings harren die Gebäude an der gegenüber liegenden Fährmannstraße noch der Sanierung. Ihr Abriss konnte verhindert werden, sodass die Chance darauf besteht. © Claudia Hübschmann Die Gegenüberstellung der Aufnahmen der Neugasse macht ein Problem deutlich: Bis Mitte der 1990er Jahre erschienen Fotos in der SZ grundsätzlich in Schwarzweiß, weil es noch keinen Farbdruck gab. Dennoch zeigen diese Aufnahmen die gravierenden Unterschiede. Am Ende der DDR waren auch viele Häuser auf der Neugasse am Ende. Es hat bis diesen Sommer gebraucht, um die Neugasse vollständig zu sanieren. © Claudia Hübschmann Der Theaterplatz wurde 2018 durch die Stadt saniert. Wie überall in der Altstadt haben private Eigentümer Geld, Zeit und Mühe in ihre Gebäude am Platz investiert, so ist auch das Kino wieder vorzeigbar geworden. Die alte Druckerei wird derzeit zum Wohnquartier umgebaut. © Claudia Hübschmann Der Platz am Aktivist war in DDR-Zeiten mit einer Freilichtbühne und festen Sitzreihen ausgestattet. Hier wurden Konzerte gegeben, Kundgebungen abgehalten und Feste gefeiert. Heute befindet sich hier eine Skater-Anlage. Das Parkrestaurant „Aktivist“, worauf sich der Name des Platzes bezieht, ging 1960 an den Start. Mehr als 380 Gäste fanden Platz in dem Haus. © Claudia Hübschmann Die Umgestaltung des Platzes hinter der Frauenkirche ist kürzlich abgeschlossen worden. Dazu wurden Gelder, die von Eigentümern im Sanierungsgebiet Historische Altstadt eingesammelt worden sind, verwendet. Der Platz ist für Lesungen und Chorauftritte beliebt. © Claudia Hübschmann Heute ist der Kleinmarkt mit seinen sanierten Bürgerhäusern, dem historischen Pflaster und den Bäumen einer der intimsten und schönsten Plätze in der Altstadt. Der Platz zählt nicht weniger als zehn auf der Landesliste eingetragenen Denkmäler. Darunter das markante 1607 errichtete Eckgebäude mit dem Renaissance-Giebel war 1913 erstmals erneuert worden. In der ehemaligen Bäckerei befindet sich jetzt die Kleinmarktschänke. Zum Ende der DDR war das Gebäude baupolizeilich gesperrt. Nicht im Bild befindet sich das vierstöckige Haus Marktgasse 12, das derzeit saniert wird. Es soll im Frühjahr fertig werden, dann ist das Kleinmarkt-Ensemble komplett. © Claudia Hübschmann Mehr zum Thema „Wir sind so verblieben, dass er uns rechtzeitig informiert" „Ich war Stasi-IM. Ich bin mit mir im Reinen.“ „Kati Witt kann meine neue Heimat nicht kaputtspalten“