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Mit den Stars hinter der Bühne

Nordkap, Russland, China: Peter Petschel ist weltweit unterwegs. Der Veranstaltungstechniker aus Löbau möchte aber wieder mehr in der Heimat arbeiten.

Von Constanze Junghanß
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Peter Petschel machte sich als DJ mit seiner "Tropic Diskothek Löbau" einen Namen. Inzwischen ist er für den "guten Ton" anderer Künstler zuständig.
Peter Petschel machte sich als DJ mit seiner "Tropic Diskothek Löbau" einen Namen. Inzwischen ist er für den "guten Ton" anderer Künstler zuständig. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Mit Buchautor und Unterhaltungskünstler Helge Schneider hat Peter Petschel damals dessen 50. Geburtstag gefeiert. Nach seinem Auftritt selbstverständlich. Der Löbauer kommt auch vielen anderen Stars ganz nah. Udo Jürgens gehörte dazu, Christina Stürmer oder auch Nick P. Hunderte Schlüsselbänder, an denen Vip-Karten baumeln, sind akkurat nebeneinander im Flur seines Hauses aufgehängt. Erinnerungsstücke an große Events. Mit "The Rattles" war er vor drei Jahren auf Nordkaptour, mit "Flames of the Dance" unter anderem in Belgien, in Russland und der Schweiz. Nach China führte ihn seine bisher weiteste Show-Reise. "15 Städte in 30 Tagen haben wir da mitgemacht", erzählt er. Beeindruckend für ihn: "Ich habe auf der chinesischen Mauer gestanden." Das Reisen bringt sein Beruf ebenso mit sich, wie den Kontakt zu Stars und Sternchen.

Der 51-Jährige ist Meister für Veranstaltungstechnik. Ein Mann hinter der Bühne, ohne dessen Zutun vor und auf den Brettern, die die Welt bedeuten, nichts so wäre, wie es ist. Seine Firma – die "Technologie for Sound & Light" (TSL) - kümmert sich um alles Technische, um Licht und Ton, damit die Veranstaltungen zum eindrucksvollen Erlebnis für die Zuschauer werden.

Ursprünglich Koch gelernt

Dabei kommt Petschel ursprünglich aus einer anderen Branche. Koch hat er gelernt, doch war er schon als Jugendlicher von Bühne und Technik begeistert, machte sich als DJ mit seiner "Tropic Diskothek Löbau" einen Namen. Durch ganz Sachsen tourte er und legte Platten auf. Gleich 1990 entschied sich Petschel für die Selbstständigkeit, um zwölf Jahre später nochmal die Schulbank zu drücken. In Berlin gab es dann 2005 den Meisterbrief. Sein Praktikum konnte er beim Berliner Friedrichstadtpalast und der Volksbühne absolvieren. Da entstanden viele Kontakte zu Künstlern und Agenturen.

Aktuell bereitet der Löbauer in seinem Studio unterm Dach seines Hauses die "HansePferd" in Hamburg vor. "Eine Riesenmesse ist das", erzählt Peter Petschel. Am Computer hat er dreidimensional die Arena, die 2.500 Plätze bietet, nachgebaut, um zu konstruieren, wie und wann die Lichter angehen. Die technische Planung ist dabei sein Auftrag.

Peter Petschel kommt viel rum, hat schon viele Länder gesehen, ist weltweit auf Tour. Ein spannender Beruf, wie er sagt. "Allerdings lebe ich zurzeit mehr als 200 Tage in Hotels, bin ständig unterwegs." Das will der Veranstaltungstechniker gern ändern. Ihn zieht es verstärkt zurück in die Oberlausitz. "Vor allem wegen der sozialen Kontakte und der Familie", erklärt der Löbauer. Doch das sei nicht ganz so einfach. "Kultur ist abhängig von einer funktionierenden Wirtschaft", ist seine Erfahrung. Deshalb sei es in der Oberlausitz etwas schwieriger, in seiner Branche festen Fuß zu fassen.

Wobei Petschel bereits regional arbeitet. Beim Kemnitzer Oktoberfest zum Beispiel, oder jüngst in hiesigen Kirchen, die mit Technik von der TSL die Krippenspiele ausgestattet hatten. Oder beim Oppelner Karateverein, wo zum 40. Jubiläum die "heiligen Hallen" durch sein Unternehmen in ein mystisches Licht getaucht wurden. Gerade diese Veranstaltungen in und um Löbau möchte Peter Petschel häufiger mit bespielen und freut sich über Kontakte und die Möglichkeit der Zusammenarbeit. Ganz lassen will er das Reisen aber nicht. Überregionale Aufträge werden weiter in seinem Terminkalender stehen.

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