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„Mit Stolz für Hoyerswerda“

Claudia Florian (CDU) hat gestern im Bahnhof ihr Programm zur OB-Wahl vorgestellt.

Von Mirko Kolodziej
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Claudia Florian
wurde 1965 in
Hoyerswerda
geboren. „Mir stellte sich nie die Frage, von hier wegzugehen“, sagt die Mutter dreier Kinder. Sie führt aktuell die
Geschäfte bei Sachsens Vertriebenen-Verband.
Claudia Florian wurde 1965 in Hoyerswerda geboren. „Mir stellte sich nie die Frage, von hier wegzugehen“, sagt die Mutter dreier Kinder. Sie führt aktuell die Geschäfte bei Sachsens Vertriebenen-Verband. © Foto: Gernot Menzel

Hoyerswerda. Unterschiedliche Dinge machen den Wahlkampf aus – darunter Aussagen und auch Symbolik. Zu ihrem offiziellen Wahlkampfauftakt und zur Vorstellung ihres Programms lud die CDU-Oberbürgermeister-Kandidatin Claudia Florian gestern in die Empfangshalle des Bahnhofs ein. Schon Amtsinhaber Stefan Skora hatte 2013 in seinem Wahlprogramm geschrieben, „die Wiederbelebung des Bahnhofes“ gehöre zu seinen Ambitionen. In ihrem Programm, das Claudia Florian unter das Motto „Mit Stolz für Hoyerswerda“ stellt, steht nun, sie hätte gern eine offene Wartehalle, Toiletten und eine Versorgung. Sie wolle dazu Gespräche mit dem Eigentümer führen. Man könne von diesem nicht verlangen, für die Stadt in die Pflicht zu gehen. Eigentümer Rainer Glausch war anwesend. Er sagt, die Ortswahl sei Claudia Florians ausdrücklicher Wunsch gewesen. Zum Schulterschluss mit der Kandidatin der CDU hatten sich auch weitere Parteimitglieder eingefunden: die Bürgermeister Harry Habel aus Bernsdorf und Thomas Leberecht aus Lohsa, der Landtagsabgeordnete Aloysius Mikwauschk sowie Kreis-Parteichef und Landrat Michael Harig. Auch Stadtverbands-Chef Frank Hirche war da. Claudia Florian findet, in der Kommunalpolitik gehörten das Bürgerleben und das Miteinander in den Fokus gestellt. Zugängliche und bürgerorientierte Politik wolle sie machen. Die Idee zieht sich wie ein roter Faden durch das 19-seitige Programm. Beispielhaft sind etwa Ideenwettbewerbe in der Einwohnerschaft – oder auch Meinungsumfragen. Gestern gab die langjährige Stadträtin ein Beispiel: „Will der Bürger die Landesgartenschau und will er den Scheibe-See? Da sollten wir ruhig noch einmal nachfragen.“ Auch ein regelmäßiger Runder Tisch der Hoyerswerdaer Ehrenamtler oder ein weitgehend öffentlicher OB-Terminkalender sollen für Bürgernähe sorgen. Das derzeit schon existierende Bürgertelefon (456 456) gehöre direkt ins Oberbürgermeisterbüro – natürlich betreut von Mitarbeitern: „Aber wenn ich Zeit habe, gehe ich auch selber ran, weil ich nämlich sehr kommunikativ bin.“ Claudia Florian sagt, sie wolle eine Oberbürgermeisterin „mit Maß und Mitte“ sein: „Traumtänzereien und Visionen, die nur gut klingen, aber dem Realitätscheck nicht standhalten, wird es mit mir nicht geben.“ Zu den Dingen, die sie angehen will, gehören eine Senkung der Gewerbesteuer ebenso wie eine neue Prioritätenliste für die Sanierung von Straßen und Wegen. Die Modernisierung auch des Innenbereiches der Lindenschule im WK III steht im Wahlprogramm, wie auch die Reaktivierung der regelmäßigen Sportlerehrungen oder eigene Finanz-Budgets für die Ortsteile. Der aktuelle Jugendstadtrat solle zu einem Kinder- und Jugendparlament werden, in dem auch schon Grundschüler mitwirken können. Das aktuelle Problem: Wegen der kurzen Wahlperioden des Jugendstadtrates müssen viele junge Leute ihn genau in dem Augenblick verlassen, in dem sie sich in Strukturen und Themen eingearbeitet haben. Wer früher anfangen kann, hat dazu mehr Zeit, so die Überlegung. Claudia Florian vermisst in der Stadt auch etwas, das sie „Erlebniskultur“ nennt. Sie sagt, insbesondere jüngere Leute hätten wenig Gelegenheit, einfach mal ein Bier trinken zu gehen. Es fehle unter anderen an Bars: „Da muss man gucken, wie man zum Ziel kommt.“ Claudia Florians Credo: Hoyerswerdas Potenziale müssten besser ausgeschöpft werden. Sie stehe selbst dabei für realistische Ziele und eine verlässliche sowie bürgerorientierte Politik.

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