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Neue Mitarbeiter für die Pflege

18 junge Leute haben im Emmaus Niesky ihre Ausbildung erfolgreich beendet. Vier von ihnen bleiben in Niesky.

Von Steffen Gerhardt
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18 Schüler des Oberkurses 2019 der Medizinischen Fachschule in Niesky erhielten am Mittwoch ihre Zeugnisse zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Fünf von ihnen werden beim Träger der Fachschule, der Diakonissenanstalt Dresden, tätig werden.
18 Schüler des Oberkurses 2019 der Medizinischen Fachschule in Niesky erhielten am Mittwoch ihre Zeugnisse zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Fünf von ihnen werden beim Träger der Fachschule, der Diakonissenanstalt Dresden, tätig werden. ©  André Schulze

Aus groß Pause machen wird nichts. Denn bereits am Montag, für einige schon am Sonntag, beginnt der Berufsalltag. Die Rede ist von den 18 Absolventen, die am Mittwoch in der Emmaus-Kapelle ihre Zeugnisse erhielten. Damit haben sie sich zum Gesundheits- und Krankenpfleger qualifiziert und werden jetzt das umsetzen, was sie drei Jahre in der Medizinischen Berufsfachschule in Niesky gelernt haben.

Auch wenn der Prüfungsmarathon der vergangenen drei Monate ihnen noch in den Gliedern steckt, nachdem sich die Klasse anfangs mit dem zu lernenden Stoff etwas schwergetan hat, wie es Absolventin Laura in ihrer Dankesrede sagte, so freuen sich doch jetzt alle auf die Praxis – und ihre Patienten. Schulleiterin Annette Wolff sagt: „Die überwiegende Mehrheit der Absolventen hat Berufsmöglichkeiten in Sachsen gefunden.“ Vier von ihnen bleiben in Niesky, werden ihren neuen Arbeitsort im Krankenhaus oder im Altenpflegeheim „Abendfrieden“ haben. Somit sorgt die Diakonissenanstalt selbst für Nachwuchs in ihren Einrichtungen. Wie diese vier jungen Leute geht ein weiterer Absolvent zum Träger der Berufsfachschule, der Diakonissenanstalt Dresden (Diako). Er wird in einer Dresdner Einrichtung tätig.

Zur Examensfeier wurde von Vertretern der Nieskyer Diakonissenanstalt hervorgehoben, dass in der Ausbildung nicht nur das Schmoren im eigenen Saft angesagt ist, sondern dass die Medizinische Berufsfachschule eng mit dem Krankenhaus Emmaus Niesky verbunden ist und über Kooperationsvereinbarungen mit anderen Einrichtungen zusammenarbeitet. So mit dem Orthopädischen Zentrum Martin-Ulbrich-Haus Rothenburg und dem Malteser Krankenhaus St. Carolus Görlitz. Auch dort konnten die Pflegeschüler praktische Erfahrungen in ihrer Ausbildung machen.

Aber nichts bleibt, wie es ist. Darauf verweist die Schulleiterin. Mit Blick auf die kommenden Jahrgänge sagte Annette Wolff, dass am Dienstag die letzten Schüler nach dem alten Ausbildungsmodell beginnen. „Denn ab September 2020 gilt: Aus drei mach eins. Es gibt dann nur noch eine generalistische Pflegeausbildung für die Pflege von Menschen aller Altersstufen.“

Damit entfällt die Unterscheidung in die Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege, sagt Gesa Henke, Pressereferentin der Diako. „Da im Krankenhaus, Pflegeheim oder zu Hause Pflegefachkräfte täglich Menschen ganz unterschiedlichen Alters betreuen, müssen sie in der Lage sein, den Pflegebedarf eines Klienten zu erfassen und die Pflege zu planen, unabhängig vom Alter oder an welchem Ort die pflegerische Versorgung stattfindet“, erläutert Gesa Henke.

In dem neuen Ausbildungsgang geht es darum, sich mit den Besonderheiten der verschiedenen Lebensphasen des Menschen auseinanderzusetzen. Darunter zählen die Bedürfnisse von Kindern, die Akutpflege von Unfallpatienten mittleren Alters oder die Langzeitpflege von alten Menschen. „Mit dem neuen Pflegeberuf ist es möglich, in verschiedenen Pflegebereichen tätig zu sein und das Berufsleben flexibler zu gestalten“, so die Pressereferentin.

Das bringt auch der Diakonissenanstalt Vorteile. Sie kann künftig die frisch ausgebildeten Absolventen je nach Bedarf in den einzelnen Bereichen einsetzen und wechseln. Wobei auch Stimmen laut wurden, die in der neuen universellen Ausbildungsform eine Maßnahme sehen, die dem Pflegenotstand ein wenig abhelfen soll.

Ob das Interesse an einem Pflegeberuf rückläufig ist, kann pauschal nicht verallgemeinert werden. Fakt ist aber, dass am Montag nur 16 neue Auszubildende für den Pflegeberuf in Niesky zu erwarten sind. Dazu findet die feierliche Aufnahme in die Berufsfachschule und in die Diakonissenanstalt Niesky in der Kirche am Zinzendorfplatz statt. Im Vergleich dazu begann der jetzt examinierte Jahrgang mit 23 jungen Leuten vor drei Jahren seine Ausbildung.

Auch unter diesem Gesichtspunkt ist es wichtig, die Medizinische Berufsfachschule in Niesky zu haben. Das betonen nicht nur diejenigen, die sie führen. Auch aus Sicht von Krankenhaus und Altenpflegeheim ist so ein Haus-an-Haus-Arbeiten von Vorteil. In der Fachschule stehen insgesamt 60 Ausbildungsplätze zur Verfügung. In drei Kursen (Unter, Mittel und Oberkurs) werden die jungen Leute in der Gesundheits- und Krankenpflege ausgebildet.

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