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Frisches Geld für die Stadtsanierung

Glashütte soll attraktiver werden. Doch zunächst sind die Bürger am Zug.

Von Maik Brückner
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Dieses stattliche Wohn- und Geschäftshaus am Moritz-Großmann-Platz ist schon lange kein Hingucker mehr. Mithilfe des Förderprogrammes könnte es aufgewertet werden.
Dieses stattliche Wohn- und Geschäftshaus am Moritz-Großmann-Platz ist schon lange kein Hingucker mehr. Mithilfe des Förderprogrammes könnte es aufgewertet werden. © Egbert Kamprath

Glashütte ist in den letzten Jahren attraktiv geworden. Mehr als zehn Millionen Euro flossen über das Stadtkernsanierungsprogramm in die Kernstadt. Viele Gebäude wurden in Ordnung gebracht, Plätze neu gestaltet und die Grundschule saniert. Nun können die Glashütter auf einen weiteren Geldsegen für die Innenstadt hoffen. Das Rathaus erwägt, sich am Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zu beteiligen. In der jüngsten Ratssitzung stellte Andreas Worbs vom Büro Steg die Möglichkeiten des Förderprogrammes vor. Die Sächsische Zeitung fasst zusammen.

Was will die Stadt mit diesem Programm erreichen?

Ziel des Programmes ist die Stärkung von Orten mit einer zentralen Bedeutung, so Bürgermeister Markus Dreßler (CDU). In Glashütte ist das die Kernstadt. Sie soll ein noch attraktiveres Zentrum für die Stadt werden. Für die Glashütter Ortsteile ist dieses Programm nicht gedacht. Hier gibt es andere Förderinstrumente, so Dreßler.


Auch die Fassade des Panta-Rhei-Wohnheims könnte mit Fördergeld aufgehübscht werden.
Auch die Fassade des Panta-Rhei-Wohnheims könnte mit Fördergeld aufgehübscht werden. © Egbert Kamprath

Wie hoch ist die zu erwartende Förderung?

Das Programm läuft acht Jahre und kann zwei Jahre verlängert werden. Es wird zu gleichen Teilen vom Bund, dem Freistaat und der Stadt finanziert. Wie hoch der Zuschuss für die einzelnen Investitionen ist, hängt zum Teil vom Fördermittelgeber ab, erklärt Martin Neumann von der Steg. Auch die Stadt hat Spielräume. Sie legt zum Beispiel fest, wie hoch der Zuschuss bei privaten Maßnahmen ist. Denn grundsätzlich kann auch die Erneuerung von Fassaden, Dächern, Fenstern und Türen gefördert werden. Mit den Anträgen der Privaten wird sich der Technische Ausschuss befassen. Anders als beim früheren Stadtbauprogramm müssen sich Grundstückseigentümer nicht an der Refinanzierung in Form von Ausgleichsbeiträgen beteiligen.

Gibt es schon Ideen, was gefördert werden könnte?

In der Stadtratssitzung stellte Steg-Mitarbeiter Worbs einige Objekte vor, deren Sanierung die Stadt bezuschussen könnte. Darunter war das Wohn- und Geschäftshaus, in dem zuletzt die Billigkette Lilapetz tätig war. Auch die Sanierung des Wohnheims des Vereins Panta Rhei, der Wohnhäuser der KWG und die des unteren Teils der Feldstraße könnten unterstützt werden. Mit der Förderung könnte auch das alte Stadtgefängnis an der Schulstraße abgerissen und die Fläche zu einem Spielplatz für ältere Jugendliche umgestaltet werden.


Dieses alte Wohnhaus könnte Platz machen für einen Spielplatz für ältere Kinder.
Dieses alte Wohnhaus könnte Platz machen für einen Spielplatz für ältere Kinder. © Egbert Kamprath

Was ist anders als bei früheren Förderprogrammen?

Mit dem neuen Programm könnte nicht nur die Sanierung von Gebäuden, sondern auch die Stelle eines Citymanagers gefördert werden. Dieser könnte sich gezielt um die Belange von Gewerbetreibenden, Investoren und Anliegern kümmern. Über das Programm könnten auch Verfügungsfonds bereitgestellt werden, mit denen Projekte von Vereinen und Bürgern wie Leitsysteme, Spielobjekte in Fußgängerzonen oder Kunst im öffentlichen Raum gefördert werden. Vorbilder dafür gebe es in Sebnitz und Heidenau, so Worbs von der Steg.

Wie geht es jetzt weiter?

Das Rathaus will die Möglichkeiten des Förderprogramms den Bürgern der Kernstadt am Donnerstag, 16. Mai, 18.30 Uhr, im Mehrzweckraum des Fiebig-Hauses vorstellen. Sollte sich die Bürgerschaft dafür aussprechen, wird sich der Stadtrat damit beschäftigen. Er muss unter anderem entscheiden, in welchem Gebiet das Programm gelten soll. Im Oktober muss die Stadt die Unterlagen einreichen. Der Fördermittelgeber wird im Herbst über die Aufnahme von Glashütte entscheiden. Erste Maßnahmen könnten Worbs zufolge 2020 in Angriff genommen werden.

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