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25 neue Arbeitsplätze entstehen in Löbau

Der Sanitär-Händler G.U.T. Bergmann verlegt seinen Firmensitz hierher. Das gefiel am Anfang nicht jedem.

Von Markus van Appeldorn
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Carsten Juhra und Verena Ulbrich-Schröder auf der Baustelle der Firma G.U.T. Bergmann.
Carsten Juhra und Verena Ulbrich-Schröder auf der Baustelle der Firma G.U.T. Bergmann. © Foto: Matthias Weber

Es passiert nicht alle Tage, dass sich in Löbau ein großer Gewerbebetrieb neu ansiedelt. Doch am Rande des Kasernengeländes in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße bahnt sich gerade Großes an. Seit einigen Tagen ist das zwischen dem City-Center und der Kartbahn gelegene Grundstück planiert. Bagger sind aufgefahren. Am Rand der Baustelle steht Carsten Juhra mit seiner Mitarbeiterin Verena Ulbrich-Schröder. Juhra ist Geschäftsführer des Sanitär- und Heizungs-Großhändlers G.U.T. Bergmann. "Ich werde den Hauptsitz der Firma hierher verlegen", sagt er. 25 Arbeitsplätze bringt das nach Löbau.

Noch ist die Firma in Großdubrau im Landkreis Bautzen ansässig und unterhält Niederlassungen in Seifhennersdorf, Bautzen und Sohland/Spree. Auch im ehemaligen Lidl-Markt in Altlöbau betreibt Carsten Juhra einen kleinen Ausstellungsraum. All diese Standorte sollen nun aufgelöst und im Kasernengelände zusammengefasst werden. Dazu hatte Juhra das gut 6.000 Quadratmeter große Areal bereits im Januar 2018 von der Stadt Löbau erworben. Damals hatte es im Stadtrat auch Widerstand gegen den Grundstücksverkauf gegeben. Die Fraktion der Bürgerliste kritisierte, dass die Gewerbeansiedlung an diesem Ort Konzepten entgegenstehe, die die Stadt einst für viel Geld für das Kasernengelände entwickelt habe. Der Stadtrat hob für den Verkauf sogar einen Beschluss aus dem Jahr 2005 auf, der einen Verkauf des Grundstücks untersagte.

Nun aber geht's hier los. "Der Rohbau wird dieses Jahr stehen. Im Frühjahr nächsten Jahres will ich die Abholhalle für Handwerker eröffnen", kündigt Carsten Juhra an. Auf rund 2.100 Quadratmetern bebautem Grund soll außerdem ein Verwaltungstrakt entstehen. Herzstück des Betriebes wird aber eine 550 Quadratmeter große Ausstellungshalle mit Sanitärbedarf wie Waschtischen, Armaturen oder Duschabtrennungen. "Wir verkaufen unsere Ware nicht an Endkunden, sondern an Handwerker", erklärt Carsten Juhra das Geschäftsmodell seiner Firma. Für Endkunden ist die Ausstellungshalle dennoch gedacht. Die sollen sich hier nämlich anschauen und aussuchen können, was ein von ihnen beauftragter Handwerker schließlich daheim oder auch in Schulen, Kitas oder sonstwo einbaut.

Die Wahl auf Löbau fiel aus strategischen Gründen. "Die Gebäude, in denen wir jetzt sitzen, sind nicht zukunftsfähig", sagt Carsten Juhra. In Seifhennersdorf etwa, wo die Firma einst gegründet wurde, sei das ein altes Fachwerkhaus. Dort würden seine Leute "unter widrigsten Bedingungen arbeiten. Entscheidend war aber auch die zentrale Lage Löbaus, optimal für den so wichtigen Ausstellungsraum. "Wir sind hier nah an der B 6", sagt Carsten Juhra. "Ein Kunde, der sich ein Bad für 6.000 Euro ausbaut, fährt auch 100 Kilometer dafür." Nur die Dietrich-Bonhoeffer-Straße könnte mal ein bisschen saniert werden, wünscht er sich. "Die ist kein Aushängeschild."

Fast hätte sich Carsten Juhra für seine Betriebsansiedlung noch mal umentschieden - nicht gegen Löbau, aber für einen anderen Standort in der Stadt. "Als die Stadt beschlossen hat, das Gewerbegebiet an der B 178 zu erweitern, haben wir schon überlegt, ob wir uns dort ansiedeln sollen", sagt Juhra. Aber dagegen sprach schließlich der Faktor Zeit. "Bis dort der erste Betrieb eröffnen kann, werden wahrscheinlich noch drei bis fünf Jahre vergehen", schätzt er. Carsten Juhra aber wollte schnell handeln.

Schnell soll es jetzt auch gehen. "Am 1. November soll die Halle geschlossen sein", sagt Carsten Juhra. Denn nur wenn man im Winter unter einem geschlossenen Dach mit den Innenarbeiten beginnen könne, sei der Zeitplan zu halten.

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